Eines meiner wesentlichen Probleme mit den Amerikanischen Suburbs und dem Leben darin ist die vollständige Abwesenheit jeglicher Fussgängerkultur. Alles spielt sich zwischen Haus, Auto und shopping mall ab, wie es das Klischee verlangt. Hier gibt es tatsächlich nichts, wo man einfach hingeht, zwischen Cafes und Läden flaniert, und sich eventuell
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Mir gefällt der Name Wollaston, ich mag die australische Konnotation. Ich wollte ja schliesslich schon immer da hin. :)
Wenn es bezahlbar ist, wäre zumindest ein kleiner Garten schon schön. Wobei Häuser ja vor allem gekauft werden, wenig vermietet. Es ist hier nicht unüblich, dass man auch ohne Anzahlung kaufen kann, und dann halt mit heftigen Zinsen anfängt, und dann über die Jahre immer wieder refinanziert, um die Zinslast zu drücken. Damit fühle ich mich aber nicht wirklich wohl, weil das auch eine Falle ist, weil bestimmtes einkommen und dessen Aufrechterhaltung zwingend voraussetzt. Eines der "buzzwords" hierzulande ist zur Zeit die "double income trap", Kredite sind leicht zu bekommen, aber man hängt schnell eben auch in der Kreditfalle. Lange rede, kurzer Sinn : wir werden erstmal mieten, und dann schauen, wie sich das nächste Jahr entwickelt.
Wenn ich so Spiegel Online und Sueddeutsche Online lese, scheint die allgemeine Stimmung daheim ja immer noch verheerend zu sein. Keine Besserung in Sicht? (Mir kommt's vor, als wäre ich schon ewig weg...)
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das meinte ich nicht abwertend. ich war mehr verwundert amysiert. als hätte sich zwischen dem ganzen neuenglishen geldadel ein kleiner subversiver bastard eingeschlichen. und der hat auf jeden fall erstmal meine sympathie.
ich hab schon von leuten, die für einige jahre dort gearbeitet haben, dass das häuserkaufen und -verkaufen üblich ist. nur klang das bei denen mehr, als wäre es so leicht wie ein gebrauchtwagenkauf für einen cross country road trip. oder wie ein sport, bei dem man noch ordentlich gewinne machen kann. aber vermutlich hatten die auch sehr günstige firmenkredite in der rückhand. hier in deutschland würde man sich eine hübsche altbauwohnung mit großen hinterhofgarten suchen, in dem sich euer wildfang austoben kann. wie sieht es damit aus?
verheerend? - ich würd eher sagen, und dass nicht ohne einen leichten unterton der politik-resignation: SNAFU
es ist wie kinder beim zanken in der sandkiste beobachten. es wird immer irgendwie weiter gehen und irgendeiner beschwert sich immer. gestern waren es die sozialhilfeempfänger, heute sind es die privatkrankenkassenpatienten und für morgen stehen die metaller schon in den startlöchern. airbus hat den karren sehenden auges in den dreck gesetzt, wird da aber sicher wieder heraussubventioniert. aber die tatsache, dass boing so ruhig ist, zeigt dass es denen nicht viel besser geht. was aber auch jeden klar war, weil die ihr maul am anfang des rennens viel zu weit aufgerissen haben. was soll also schlimmer sein, also sonst?
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So was wie Altbauwohnung habe ich hier nicht gesehen. Hier stehen entweder Einfamilienhäuser aus Holz, Apartment-Blocks ("people cages", wie Abi dazu sagt), oder sog. Condominiums, quasi Mehrfamilienhäuser (2 oder 3 Familien). Die haben dann manchmal Gemeinschaftsflächen, oft stehen ein Dutzend baugleiche Concominiums beisammen. Wir werden die Augen offen halten. Für Quincy habe ich schon Anzeigen für 1-Fam Mietshäuser gesehen, für so etwa $ 1600 / Mon. Klingt viel, ist auch viel, allerdings verdient man hier halt auch deutlich besser als in Europa (vorausgesetzt ein College-degree artiger Job. Mit drive-thru bei Dunkin' Donuts funktioniert das nicht, mehr als $ 7 die Stunde muss man schon verdienen.
Das Stichwort, dass ich in Artikeln über Deutschland hier immer finde ist "mentality of entitlement". Das würde ich erstmal so als richtig stehen lassen. Interessanterweise stelle ich hier aber auch fest, dass in Europa viele Mythen unterwegs sind, wie wenig Bürokratie es hier gäbe und wie leicht es sei, sich selbstständig zu machen (keinesfalls), und wie sehr "hire and fire" es hier sei. Stimmt so alles nicht. Ich glaube es gibt zwei Gründe, warum es hier ökonomisch besser läuft, und beide sind nicht schön. Erstens die gewaltige, letztlich subventionierte Rüstungsindustrie, zweitens dass die Leute hier eben konsumieren und kaufen wie blöde und mehr ausgeben, als sie haben. Einkaufen ist eben Hobby und Volkssport Nummer eins, und das ist so tief in der Kultur verankert, dass es die Kiste am Laufen hält. Das ist ganz lustig, abstrakt wusste ich das ja immer, das mit der Konsumkultur, aber so richtig verstanden habe ich das erst nach ein paar Monaten hier leben.
Und ich muss auch sagen, sobald man mehr als 10 Dollar in der Tasche hat, ist das in diesem Land auch eine sehr, sehr verführerische Kiste. Es gibt alles und es kostet in aller Regel verdammt viel weniger als in Europa. Die Preise bei Ikea USA zB sind so etwa 1/2 bis 2/3 der Preise in D-Land. Und das in Massachusetts, dem teuersten Staat der USA.
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