Jul 12, 2008 14:37
Titel: Vier Jahreszeiten
Fandom: Bleach
Charakter: Renji, Rukia, Rukongai Kids
Rating: ich würd’s ma auf PG13 setzen ö.ö
Warnings: angedeutete Gewalt? |D’
Word Count: ca. 850
Summary: Inuzuri, im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Disclaimer: Kubo Tite is der Meister!!
Notes: Damit die drei Jungs nicht namenlos bleiben, habe ich sie Yun, Kouji und Shin genannt |3; *namen of doom* Man könnte leichtes RenRuki hinein interpretieren :DUnd ich muss mich immer noch üben im Schreiben *nodnod* Bin nich ganz zufrieden, aber was soll's.
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Es war ein Tag im Sommer als Yun starb.
Drei Tage zuvor war er mit einem klebrigen süßem Gebäck aufgetaucht, das nicht mal reichte um auch nur einen von ihnen satt zu machen, aber sie alle waren hungrig. Das ließ sie für einen Moment vergessen, dass sie doch eigentlich immer zusammenhalten wollten und führte zu einem kleinen Gerangel, das Yun am Ende für sich entschied indem er sich das süße Etwas in den Mund schob. Renji kickte ihn dafür gegen das Schienbein.
Am Tag darauf fühlte Yun sich unwohl. Am Abend bekam er Fieber. Jeder von ihnen war schon einmal krank gewesen und jeder hatte schon einmal Fieber gehabt und stets war es auch von selbst wieder abgeklungen, Medizin hatten sie nicht, wie denn auch. Wieder einen Tag später lag er mit Krämpfen in einer Ecke, die anderen um ihn herum sitzend und hoffend, dass es doch wieder weggehen würde, den einen oder anderen Witz machend, dass es die Strafe dafür sei, dass er das Gebäck verschlungen hatte ohne es mit den anderen zu teilen. Später an diesem Abend hatte keiner mehr einen Witz gemacht, als seine Fingerkuppen im Licht des Feuers irgendwie dunkel wirkten. Am nächsten Morgen war er tot, die Augen angeschwollen und mit Bläschen an seinen Lippen. Immer noch saßen die anderen da und keiner brachte ein Wort hervor, sondern sie alle warfen sich hin und wieder einen ängstlichen, verwirrten oder fassungslosen Blick zu. Es war Rukia, die nach langem Schweigen die Stille durchbrach.
„Es war Gift.“
Es war ein Tag im Herbst als Kouji starb.
Die Dunkelheit war früh hereingebrochen und immer noch hatten sie keine Unterkunft für diese Nacht gefunden. Draußen war es inzwischen viel zu kalt, als dass man unten an der Brücke hätte schlafen können, sodass sie versuchten am Rand des Viertels nahe des Flußes ein vermülltes altes Haus zu finden, das noch niemand belegt hatte. Sie froren, waren müde und waren angepisst. Es fing an zu regnen. Sie rannten darauf zu, als sie nach endlosem Laufen eine alte Ruine am Stadtrand gefunden hatten. Gerade, als sie diese betreten hatten, wurden sie von einem langhaarigen hageren Mann angegriffen, der seinerseits in der Baracke Unterschlupf gesucht hatte.
Es war stockdunkel und sie rannten so schnell sie konnten. Renji packte Rukia bei der Hand und zwang seine müden Beine schneller zu laufen als er sie es bis dahin wohl je getan hatten. Sie konnten hören, wie Shin hinter ihnen japste und sie alle stolperten und schlitterten die Straße hinab zum Fluss, über die Brücke, auf die andere Seite, orientierungslos in der Nacht und ohne Plan, wohin sie eigentlich wollten. Nie waren sie so schnell gerannt.
Nur Kouji war zu langsam gewesen. Später fanden sie ihn an der Ecke zu der alten Ruine liegend, die Nase gegen die Hauswand gepresst, die Arme und Beine in merkwürdigen Winkeln abstehend und Renji erinnerte sich noch an das Blut, das an seinen Händen haftete, nachdem sie Koujis Körper von dort weg geschliffen hatten.
Es war ein Tag im Winter als Shin starb.
Vor drei Jahren war Kouji gestorben, Yun vor fünf und sie waren jetzt wohl keine Kinder mehr. Besonders Renji und Shin hatten in der letzten Zeit einen Wachstumsschub gehabt und so kam es auch, dass ihre Füße endgültig zu groß waren für die kleinen Stoffsäcke, die sie sich um die Beine banden, damit sie nicht barfuß durch Inuzuris Winter stapfen mussten. Shin hatte wohl am Markt eine Gelegenheit gesehen; ein fetter Mann betrieb an diesem Tag einen Stand, an dem man Kleidungsstücke erwerben konnte. Renji war in der Nähe, darauf wartend, dass Shin die Sachen schnappte und zu ihm warf, Shin war am Stand, darauf wartend, dass Rukia, mit ihren großen mädchenhaften Augen den Verkäufer so gut ablenken konnte, dass dieser nicht mehr auf seine Ware achtete.
Es dauerte länger, als er sich das vorgestellt hatte und Shin wurde nervös. In dem Moment, als er zugriff, wandte sich der Verkäufer wieder den Kleidungsstücken zu.
Vielleicht hatte er nicht aufgepasst oder vielleicht war er auch einfach nur zu panisch, aber anstatt Renji die Sachen zuzuwerfen, rannte Shin davon, die Stoffe an die Brust gepresst, hinter ihm der vor Wut schnaubende Verkäufer, hinter dem Renji und Rukia, gewillt ihrem Freund irgendwie zu helfen.
Jedenfalls schien Shin den mit schweren Wasserkrügen gefüllten Pferdewagen, der aus einer Seitenstraße gefahren kam, nicht rechtzeitig zu bemerken. Erschrocken stoppte er abrupt vor dem Hänger, das Pferd erschrak sich, riss hoch, der Wagen erschütterte, die Krüge schwankten, kippten um und begruben Shin unter sich. Eine Chance hatte er da nicht.
Renji und Rukia, die Rücken an die Hausmauer in einer nahe liegenden Gasse gepresst, rasselte der Atem und hinterließ graue Dunstwolken in der kalten Luft.
Es war ein Tag im Frühling, als sie beide an den Gräbern ihrer Freunde standen und vom Weiten die Gemäuer Seireiteis betrachteten. Es war der Tag, an dem sie beschloss gemeinsam mit ihm Inuzuri zu verlassen. Es war der Tag an dem er sich schwor, dass er sie nie mehr in einem solchen Leid sehen wollte und dass er alles dafür tun würde, dass sie, irgendwann, ein Leben haben konnte, das gut genug war, damit man es als „Leben“ bezeichnen konnte.
bleach,
fanwork,
ff