Buch 13 / 2008

Feb 17, 2008 22:15

Ian McEwan: Atonement (2001)



Dt. Titel: Abbitte

Meine Bewertung:

Autor (Quelle: Wiki)
Ian McEwan wurde 1948 in England geboren. Seine ersten beiden Romane The Cement Garden (1978) und The Comfort of Strangers (1981) brachten ihm den Spitznamen „Ian Macabre“ ein. Weitere Romane sind u.a. Amsterdam (1998), Atonement (2001) Saturday (2005), On Chesil Beach (2007). Ian McEwan schrieb auch einige Drehbücher, sechs seiner Werke wurden verfilmt.  So wurde etwa Atonement 2007, mit Keira Knightley in der Rolle der Cecilia, fürs Kino adaptiert und ist für sieben Oscars nominiert.

Inhalt (Klappentext, Vintage Books)
On the hottest day of the summer of 1935, thirteen-year-old Briony Tallis sees her sister Cecilia strip off her clothes and plunge into the fountain in the garden of their country house. Watching her is Robbie Turner, her childhood friend who, like Cecilia, has recently come down from Cambridge.

By the end of that day the lives of all three will have been changed for ever. Robbie and Cecilia will have crossed a boundary they had not even imagened at its start, and will have become victims of the younger girl's imagination. Briony will have witnessed mysteries, and committed a crime for which she will spend the rest of her life trying to atone.

Persönliche Meinung
Das Buch wird in drei, eigentlich vier, Teilen erzählt.
Teil 1 spielt 1935 im Landhaus der Familie Tallis. Briony beobachtet einige für sie seltsamen Ereignisse, ihre Schwester und den Sohn einer Dienstbotin betreffend. Die dreizehnjährige, die sich selbst als angehende Schriftstellerin sieht, erkennt, dass sie Zeugnis von etwas Wichtigem, etwas der Erwachsenenwelt zugehörigen war, wohingegen alles, was sie bisher selbst geschrieben hat, Kurzgeschichten und Stücke, bedeutungslos und „kindisch“ wirken. In ihrem Kopf schreibt sie bereits eine neue Geschichte, deren Ausgangspunkt die (im Klappentext erwähnte) Szene am Brunnen sein soll. Als sie später am selben Tag wieder Zeugin einer unklaren Situation wird, scheint sich ihre ausgedachte Geschichte mit der Realität zu vermischen, die Rolle die sie „ihren“ Protagonisten zugedacht hat, macht sie zu den Rollen der tatsächlich Beteiligten. Nachdem sie schließlich erzählt, was sie „gesehen“ hat, ist sie sich bewusst, dass sie nicht das erzählt, was sie mit ihren Augen gesehen hat, sondern das, was sie in ihrem Kopf gesehen hat. Doch es ist zu spät, ihre Worte, und deren Konsequenzen für das Schicksal ihrer Schwester und Robbie können nicht rückgängig gemacht werden.
Teil 2 spielt einige Jahre später und erzählt vom Krieg, wobei der Fokus auf Robbie liegt. Man erfährt jedoch auch einige von der Tallis Familie, vor allem von den Schwestern.
Teil 3 handelt vom Leben Briony's während des Krieges. Die mittlerweile 18-jährige tritt in die Fußstapfen ihrer Schwester und macht die Ausbildung zur Krankenschwester. Auch sie wird von den Ereignissen dieses Sommertags verfolgt, von dem Bewusstsein, dass sie das Leben einiger Menschen, die ihr nahe standen, für immer verändert hat, und sie versucht nun, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen.
Teil 4 spielt viele Jahrzehnte später, die LeserInnen erfahren hier endlich, ob Briony's Versuch, Abbitte zu leisten, erfolgreich war.

Ein beeindruckendes Buch, sowohl von der Geschichte, als auch von der Erzähltechnik her. Auf den ersten Blick fallen die wechselnden Perspektiven auf, man erfährt die Ereignisse aus Briony's Sicht, als auch aus Robbies bzw. Cecilias. Am Ende des Buches gibt es jedoch diesbezüglich eine kleine Überraschung, einen ganz großartigen Kunstkniff.
Die Geschichte lässt sich kurz als tragische Liebesgeschichte zur Zeit des Krieges beschreiben, eine Liebe zwischen Soldat und Krankenschwester, doch natürlich steckt mehr dahinter. Zwischen Robbie und Cecilia steht nicht nur der Krieg, sondern auch Briony's Geschichte und deren Folgen. So sehr sich die drei bemühen, aus ihren Rollen auszubrechen, es scheint ihnen nicht möglich zu sein.

Ob Atonement wirklich, so wie in den Kritiken behauptet, DAS Meisterwerk Ian McEwans ist, kann ich nicht beurteilen, da ich sonst nur noch The Cement Garden (Der Zementgarten) kenne, höchst empfehlenswert ist es aber auf jeden Fall.

autor: ian mcewan, gelesen: 2008, rezension, *****, titel: atonement, genre: roman

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