Bücher 2015

Jan 01, 2015 12:00

Tabula rasa again: Ein neues Jahr, eine neue Liste. Es gibt kaum etwas, das ich so konsequent durchhalte wie diese Liste. Vielleicht weil es eine Liste der Erfolge ist, weil ich beobachten kann, wie ich meinem Hobby nachgehe und mir neue Ziele setze. Und mehr als 38 Bücher sollten schon irgendwie mal drin sein...
Ein Buch nehme ich aus dem letzten Jahr mit (es zählt natürlich nicht zweimal). Deswegen bin ich nicht so knapp an den 40 Büchern vorbeigeschrammt, dass es mich wurmen würde. ;)
Ich freue mich auf die Geschichten, die dieses Jahr auf mich warten.


01. 'Diabolos MMXIV' von diversen Autoren (Anthologie): 16.07.14-13.10.15
      Meine Note: 4-
      Was für ein furchtbares Buch! Bei einer Anthologie mit Horror-Kurzgeschichten könnte man das fast als Lob sehen, ist es aber nicht. Es gab nur zwei oder drei Geschichten, die ich gut bis unterhaltsam fand, alle anderen waren entweder frustrierend, weil nichts, aber auch gar nichts von dem, was da passierte, erklärt wurde, oder richtig ekelhaft in einem Maße, bei dem ich mich ernsthaft frage, warum man so etwas schreibt. Ich habe schon eine echt hohe Toleranz bei ekelhaften Dingen, aber bei einigen Geschichten hier war es selbst mir zu viel, viel zu viel!
      Ich bin froh, das Buch jetzt endlich wegstellen zu können (es steht die Widmung einer lieben Freundin drin, die auch eine Geschichte zu dieser Anthologie beigetragen hat, eine von den guten, und deswegen werde ich es nicht weggeben) und bis auf eine Geschichte auch tatsächlich alle gelesen zu haben. Diese eine Geschichte war so lang und so abartig, dass ich es einfach nicht ertragen habe, sie bis zum Ende zu lesen.
      Also, definitiv keine Lese-Empfehlung von mir, außer ihr steht auf ekelhaft und ungeklärt. ;)

02. 'Schuldig' von Jodi Picoult: 01.01.-06.01.15
      Meine Note: 1
      Das Buch ist gut. Wirklich gut. Ein Mädchen wird vergewaltigt, der Junge, der sie vergewaltigt haben soll, ist sich keiner Schuld bewusst. Immer neue Versionen dessen, was geschehen ist, kommen ans Licht und man weiß bis zum Ende nicht, was nun tatsächlich passiert ist. Letztendlich ist es die Geschichte eines 'Nein's, das nie gesagt wurde.
      Und nebenbei zeigt uns Frau Picoult die Welt der Yupic, eine Gruppe der Eskimos, die in Alaska leben. So lebhaft, dass man schon beim Lesen fröstelt.

03. 'Fünf' von Ursula Poznanski: 06.01.-09.01.15
      Meine Note: 1
      Wie konnte ich jemals annehmen, dass ein Thriller von Ursula Poznanski mich weniger begeistern würde als ein Jugendbuch aus ihrer Feder? Diese Frau ist eine geniale Geschichtenerzählerin und es ist egal, was für eine Art Geschichte sie anfasst. Bisher hat jedes ihrer Bücher mich restlos gefesselt und über die letzte Seite hinaus beschäftigt, das wird hier auch nicht anders sein.
      Es ist eine sehr verworrene Geschichte, die hinter diesem unscheinbaren Titel steckt. Eine Geschichte, die sich des Geocachings bedient und so nach Computerspielen und Role Play Games ein weiteres aktuelles Phänomen beleuchtet. Und das wieder einmal auf eine sehr gruselige Art und Weise. Aber es bringt Spaß. Es ist spannend, es macht neugierig, es fesselt.
      Absolute Leseempfehlung von mir!

04. 'Log out!' von Oliver Uschmann und Sylvia Witt: 10.01.-15.01.15
      Meine Note: 2
      Ein Buch über die Wirkmechanismen unserer Medienpolitik. Über Blogs, Facebook, Zeitungen und das Fernsehen und was sie mit einem machen, wenn man es wagt, sich ihnen auszuliefern.
      Aber auch ein Buch über das Schicksal eines jungen Mannes, einer Freundschaft, einer hoffnungslosen Liebe und einer Mission, die die eigenen Grenzen verschiebt.
      Es ist ein gutes Buch, ich hab es gerne gelesen.

05. 'Veronika beschließt zu sterben' von Paulo Coelho: 16.01.-06.03.15
      Meine Note: 2
      Die lange Lesezeit resultiert nicht aus der Langatmigkeit der Lektüre, sondern aus einem 6-wöchigen Reha-Aufenthalt - ich hatte das Buch vergessen.
      Tatsächlich finde ich das Buch sehr gut geschrieben. Es enthält viele Wahrheiten, viele andere Blickwinkel. Das Ende ist ... anders. Ich hatte schon vermutet, dass es so kommen wird, daher kann ich nicht schreiben 'überraschend', denn es hat mich nicht überrascht. Aber es ist anders, als man annehmen könnte.
      Ein Klassiker, den man - im Vergleich zu vielen anderen - gut lesen kann. Na ja, es ist auch ein sehr junger Klassiker. ;)

06. 'Bis unter die Haut' von Julia Hoban: 24.01.-29.01.15
      Meine Note: 2-
      Psychische Ausnahmesituationen, Traumata, ungesunde Bewältigungsstrategien - dieses Jugendbuch hat es in sich. Die Ausgangssituation ist heftig und ich war wirklich gespannt, wie Frau Hoban das auflösen will, denn so ein Trauma braucht für gewöhnlich eine Menge Zeit und oft auch therapeutische Hilfe, um es zu überwinden. Deswegen hat mich die "Auflösung" auch enttäuscht. Ich glaube nicht, dass eine Verliebtheit/erste Beziehung so ein Trauma auflösen kann. Natürlich kann ein Partner den Impuls geben, es anzugehen, aber es gehört mehr dazu. Und ich hätte mir gewünscht, dass das zumindest für die Zeit nach dem Buchende angekündigt wird.
      Davon abgesehen ein gutes Buch, es unterhält, es eröffnet einen neuen Blickwinkel und es fesselt.

07. 'Die andere Seite der Realität' von A.P. Glonn: 30.01.-23.02.15
      Meine Note: 2
      Ein etwas anderer Jack the Ripper-Roman. Es geht in eine fantastische Parallelwelt und alles ist etwas anders, als man es sonst kennt.
    Lesenswert!

08. 'No & ich' von Delphine de Vigan: 07.03.-14.03.15
      Meine Note: 2
      Ein Buch, das mit dem FInger auf das Problem Obdachlosigkeit zeigt und dazu auffordert, etwas an den Dingen, die halt sind, wie sie sind, zu ändern. Voll jugendlichem Tatendrang, einigen Wahrheiten und vor allem einem schönen Schreibstil. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, als ich mich endlich mal ernsthaft ransetzte und nicht nur die obligatorischen fünf Seiten vor dem Einschlafen las, hatte ich es in zwei Stunden zu 3/4 durch.
      Ein Hinweis, weil ich weiß, dass das nicht alle mögen: Das Buch hat ein offenes Ende.

09. 'Teach me' von R. A. Nelson: 14.03.-24.03.15
       Meine Note: 2
       Das Buch war wie eine Rückkehr zu meinen FF-Wurzeln - Schüler/Lehrer-Verhältnisse. *schwärm* Jedenfalls anfangs. So verrückt wie die Protagonistin hier waren meine Protagonisten nie.
       Stellenweise hab ich mich ein bisschen fremd geschämt für die Dinge, die Nine da angestellt hat, nachdem mit ihrem Lehrer Schluss war. Das Vollbild einer verletzten Frau, die um sich schlägt. Ich hätte sie ab und zu gerne festgehalten und sie gefragt, ob sie das wirklich tun will. Leider ging das ja nicht. Mir blieb nur die Rolle der Zeugin.
       Was mich sehr begeistert hat, war der Schreibstil. Ich musste mich in diese flapsige Art erst reinlesen, fand's anfangs auch etwas unangenehm. Aber je mehr ich las, desto mehr merkte ich, wie perfekt dieser Stil zu Nine passt. Und dann las es sich so weg.
       Ein gutes Buch, das ich gerne gelesen habe.

10. 'Twin Souls - Die Verbotene' von Kat Zhang: 26.03.-04.04.15
      Meine Note: 2+
      Das Buch erinnert ein bisschen an 'Seelen' von Stephenie Meyer. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob es nun eine Dystopie ist oder ein Fantasy-Roman. Es wurde über die Vergangenheit im ersten Band dieser Trilogie noch nicht viel erzählt, man erfährt nicht, ob das Szenario im Buch aus unserer heutigen Gesellschaft hervorging (wobei ich gespannt wäre herauszufinden, wie es zu den zwei Seelen in einem Körper kam), oder ob es eine andere Welt ist, die unserer nur sehr ähnelt.
      Wie dem auch sei, es ist eine gute Idee und ich nehme an, dass Band 1 nur der Einstimmung diente und erwarte nun in Band 2 die Hintergrundinformationen, die bisher nicht geliefert wurden. Auch nicht geliefert werden konnten, wenn man die Erzählung logisch aufbaut, denn die Protagonistin und Ich-Erzählerin Addie/Eva weiß ja selbst nur das, was die Regierung allen erzählt. Und davon scheint nicht viel wahr zu sein.
      Ich bin also gespannt auf Band 2 und kann dieses erste Buch geduldigen Liebhabern von Fantasy/Dystopien empfehlen.

11. 'Ich bring mich um die Ecke' von Erlend Loe: 04.04.-12.04.15
      Meine Note: 3
      Ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen. Der Titel ist quasi die Inhaltsangabe. Es geht um die 18jährige Julie, die nach dem Unfalltod ihrer Familie (Eltern und Bruder) überlegt, wie sie ihnen am besten folgen kann. Obwohl das Buch nicht mal 200 Seiten hat, zog es sich für mich arg in die Länge. Ich kann nicht mal sagen, woran es gelegen hat, nur dass es meine Erwartungen nicht getroffen hat.

12. 'Blinde Vögel' von Ursula Poznanski: 13.04.-16.04.15
      Meine Note: 1
      Ein gelungener zweiter Band des salzburger Ermittlerduos, mir hat es sehr gefallen. Wobei meine Mutter und meine Oma, die beide wesentlich mehr Krimis/Thriller lesen als ich, nicht so begeistert waren, der erste hat ihnen besser gefallen. Hier sei es ihnen zu wirr gewesen. Ich bin nicht der Typ Leser, der miträtselt und den Mörder rauszufinden versucht. Ich durchschau das Ganze eh nie und warte daher immer ganz brav auf die Auflösung am Ende. Möglicherweise braucht man für dieses Buch ein bisschen von diesem Gleichmut, um es genießen zu können.
      Vielleicht hat ihnen das Buch aber auch nur nicht so gut gefallen, weil ein Großteil davon auf Facebook stattfindet und beide von der Dynamik solcher Seiten keine Ahnung haben. ;)
      Ich hab das Buch jedenfalls mit Begeisterung gelesen, sowohl PC als auch Fernseher dafür links liegen lassen und mich mit Begeisterung in diesen Fall ziehen lassen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

13. 'Die Macht des Zweifels' von Jodi Picoult: 17.04.-21.04.15
      Meine Note: 1
      Ein Buch voller unerwarteter Wendungen und moralischer Fragen, für die zumindest ich keine Antwort finden müssen will. Das Ganze auf der Basis der grausamen Erkenntnis einer Staatsanwältin, die eigentlich eher nebenberuflich Mutter ist: Mein 5jähriger Sohn wurde vergewaltigt. Und plötzlich ist sie nur noch Mutter. Und eine Mörderin.
      Mich hat das Buch völlig in seinen Bann gezogen. Ich musste einfach noch eine Seite und noch eine Szene und noch ein Kapitel lesen, ich konnte es nicht aus der Hand legen, außer meine Müdigkeit übernahm die Entscheidung. Ich mag es, wie unterhaltsam amerikanische Gerichtsverhandlungen vor dem Geschworenengericht sind, ich mag es, wenn die Fakten zu einem anderen Schluss führen als die Emotionen und ich mag es, wenn dazwischen moralische Fragen aufgeworfen werden. Jodi Picoult hat ein Talent dafür, genau dieser Kombination Leben einzuhauchen. Sie kann auch anders und es gibt Bücher von ihr, die ich nicht mal zu Ende lesen mochte, weil ich sie so furchtbar fand. Aber dieses Buch steht für mich auf einer Stufe mit 'Beim Leben meiner Schwester' und '19 Minuten'.

14. 'Der Duft des Schnees' von Helen Dunmore: 22.04.-07.06.15
      Meine Note: 3-
      Ich hab das Buch gelesen, weil es das Thema Geschwisterliebe behandelt. Seit 'Ludvig meine Liebe' von Katarina von Bredow habe ich Interesse daran zu schauen, wie andere Autoren das Thema angehen. Hier hat es mir nicht so gut gefallen, weil das Thema mehr an den Rand der Handlungen gerückt wurde, als es mir lieb war. Das Buch erzählt mehr oder weniger die Geschichte einer Familie aus Sicht der Tochter. Es gibt viele ausgiebige Beschreibungen von... allem eigentlich. Trotzdem fiel es mir schwer, die Handlung zeitlich und örtlich einzuordnen (ich vermute, es spielt im frühen 20. Jahrhundert in England, geschichtlich versiertere könnten es anhand eines beschriebenen Krieges wohl noch besser einordnen). Mir fehlte etwas der rote Faden, ich könnte keine Zusammenfassung in einem Satz formulieren, weil ich mir nicht sicher bin, worum es der Autorin im Kern ging. Und ich hätte das Buch gerne um ca. 100 Seiten gekürzt.
      Alles in allem also ein Buch, das mich enttäuscht hat. Es gab ein paar Stellen, die sich leichter lasen als der Rest, ansonsten zog es sich sehr. Die Charaktere und Konflikte haben viel Potential, aber besonders letztere schwelen unter der Oberfläche, kommen nicht zur Sprache. Und gerade als DER Konflikt des Buches in den Mittelpunkt rückt, ist es zu Ende. Eine wie ich finde äußerst unglückliche Stelle, um das Buch zu beenden. Die 100 Seiten, die ich im vorhandenen Buch gerne gekürzt hätte, hätte ich ebenso gerne hinten angehängt, um ein paar Fragen beantwortet zu bekommen.

15. 'Freizeichen' von Ildikó von Kürthy: 25.04.-16.05.15
      Meine Note: 2-
      Das übliche bei Frau von Kürthy: Humorvoller Schreibstil, durchschaubare Geschichte. Das richtige für Zwischendurch, für Urlaub am Strand oder morgens in der Bahn.

16. 'Die Therapie' von Sebastian Fitzek: 27.05.-30.05.15
      Meine Note: 2
      Ein gutes Buch, gewollt verwirrend (anders wäre es auch unglaubhaft gewesen), aber so wirklich überraschend wohl nur für diejenigen, die sich mit psychischen Krankheiten gar nicht auskennen. Ich hatte etwa zur Halbzeit eine Idee, worauf es hinaus läuft und lag zur Hälfte richtig. (Und ja, das schreibe ich, weil ich stolz drauf bin, ich kombinatorisches Untalent...)
      Aber es ist definitiv eines dieser Bücher, die man nur äußerst ungern aus der Hand legen mag. Selbst wenn man eine Ahnung hat, will man wissen, ob man recht hat. Und es liest sich wirklich gut und spannend. Hat Spaß gebracht.

17. 'Lügen, die von Herzen kommen' von Kerstin Gier: 07.06.-20.06.15
      Meine Note: 2
      Hach, das war schön. Eine aberwitzige Familie und eine Liebesgeschichte mit Happy End-Garantie. Was will frau mehr?

18. 'Schattenkinder' von Margaret Peterson Haddix: 21.06.-22.06.15
      Meine Note: 2+
      Eine Dystopie, geschrieben in einer Zeit, als das noch nicht Dystopie hieß. Vielleicht gefällt sie mir deswegen so gut.
      Das Buch ist dünn, nicht mal 200 Seiten, ist allerdings auch nur der Anfang. Trotzdem ist die Geschichte schön schnörkellos, ohne dabei irgendetwas zu missen. Es ist spannend, die Situation haarsträubend und der Protagonist hat sich auf den Weg gemacht, mutig zu werden. Ich bin gespannt auf die nächsten Bände.

19. 'Der Alchimist' von Paulo Coelho: 22.06.-28.06.15
      Meine Note: 2
      Ein Märchen über den Sinn des Lebens, den vorbestimmten Lebensweg und Zeichen, die zu lesen man lernen muss.
      Es lässt sich gut lesen und bringt schon auch Spaß, obwohl Märchen sonst nicht so meins sind und orientalische schon mal gar nicht. ;)

20. 'Gone Girl' von Gillian Flynn: 29.06.-05.07.15
       Meine Note: 2+
       Das Buch liest sich wie von alleine und wo in der ersten Hälfte noch alles wie ein normaler Thriller scheint, wird das in der zweiten Hälfte mal eben durchgeschüttelt. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet.
       Das einzige Manko ist für mich das Ende. Da hätte ich was anderes erwartet, etwas befriedigenderes. Aber man kann ja nicht alles haben...

21. 'Und dennoch ist es Liebe' von Jodi Picoult: 06.07.-20.07.14
      Meine Note: 2
      Einerseits fast der Klappentext das Buch ganz gut zusammen, andererseits so gar nicht. Es passiert das, was da steht und doch sind das nur die Konturen. Frau Picoult erzählt die Geschichte einer jungen Frau, eines jungen Mannes, einer Beziehung, dreier Mütter, dreier Familien... Es ist eine realistische, ruhige und doch so schmerzhafte Geschichte. Action sucht man hier vergeblich, es geht um die feinen Nuancen und die Worte, die nicht ausgesprochen werden.
      Die Geschichte hat mich gefesselt, ich wollte unbedingt alles wissen, was Frau Picoult mir zu erzählen bereit war. Obwohl der Kern der Handlung (Mutter verlässt Mann und Kind) erst in der Mitte beginnt, wurde es mir vorher nicht langweilig, weil in Paiges Kindheit schon der Grundstein für die späteren Dinge gelegt wurde und die Beziehung zu Nicholas auf verheimlichten Wunden aufgebaut wurde. Man muss diese ganzen Dinge wissen, um wirklich alles verstehen zu können.
      Einziger Kritikpunkt für mich: Frau Picoult springt in der Zeit und es gibt keine Daten über den Szenen. Man muss gut aufpassen und jede Szene neu zeitlich einordnen. Da wäre mir eine etwas einheitlichere Erzählform lieber gewesen, auch wenn es ganz deutlich zeigt, wie präsent die Vergangenheit noch in der Gegenwart ist.
      Dieses Buch ist keines, das man zwischendurch lesen kann. Es erfordert die volle Aufmerksamkeit, auch emotional. Ich glaube, sonst geht vieles an einem vorbei.

22. 'Stimmen' von Ursula Poznanski: 20.07.-24.07.15
       Meine Note: 2
      Dieser dritte Band der Reihe um Beatrice Kaspary und Florin Wenninger hat mich nicht ganz so mitgerissen wie die ersten beiden. Ich hab immer noch gerne gelesen und war auch gespannt, was hinter den Morden steckt, aber ich hatte nicht dieses drängende Bedürfnis, es so bald wie möglich rauszufinden. Ich denke, mir fehlte der Bezug zu aktuellen Hypes wie in den ersten beiden Bänden, wo sie erst das Geocachen und dann Facebook geschickt mit in die Fälle verwoben hat.
      Trotzdem ein gutes Buch, das ich gerne gelesen habe.

23. 'Ich hab die Unschuld kotzen sehen' von Dirk Bernemann: 24.07.-26.07.15
      Meine Note: 4
      Es ist ein merkwürdiges Buch. Eine Sammlung kleiner Geschichten von Menschen, die auf die eine oder andere Art miteinander zu tun haben, als würde man einen Staffelstab weitergeben. Und zum Schluss dann auch noch Gedichte... Die Sprache ist einerseits aus der Gosse, andererseits so abstrakt, dass ich phasenweise nicht wusste, was der Autor da gerade beschreibt - und ich fühlte mich auch nicht bemüßigt, das herauszufinden.
      Die Gedichte, die etwa da letzte Viertel des Buches bilden, habe ich nicht mehr alle gelesen. Ich mag Gedichte eh nicht gern und in dieser Sprache empfand ich sie für mich als unzumutbar.
      Abgesehen von einigen Handlungen der Geschichten finde ich nichts Lesenswertes an diesem Buch. Diese offensichtliche Art, über die Sprache zu provozieren, ist nicht meins.

24. 'Wie viel Leben passt in eine Tüte?' von Donna Freitas: 26.07.-05.08.15
      Meine Note: 2-
      Ich hatte ein bisschen mehr erwartet von dem Buch. Es ist ein solides Jugendbuch, das steht außer Frage, aber obwohl das Thema mich beim Stöbern total hatte, hat die Umsetzung mich nicht so vom Hocker gerissen, wie ich erwartet hatte.

25. 'Deadline - Tödliche Wahrheit' von Mira Grant: 05.08.-19.08.15
      Meine Note: 1
      Eine tolle Fortsetzung zu 'Feed'! Es ist genauso spannend, der Schreibstil genauso herrlich und der Plot umfangreich genug, um tatsächlich drei Bücher zu füllen. Ich bin nach dem Ende sehr froh, Band 3 schon da zu haben; während also 'Feed' durchaus als Stand-alone gelesen werden kann, sollte man sich schon sicher sein, dass man auch Band 2 UND 3 lesen will, wenn man sich den zweiten schnappt, denn der Cliffhanger ist schon ein bisschen fies. ;)

26. 'Blackout - Kein Entrinnen' von Mira Grant: 19.08.-01.09.15
      Meine Note: 2
      Vom Schreibstil und Plot her ist das Buch genauso gut wie die ersten beiden. Das einzige, das mich stört, ist das abrupte Ende. Vom Gefühl her könnte man da locker noch einen vierten Band anhängen, weil sich Dinge ergeben haben, die vieles auf den Kopf stellen und höchstwahrscheinlich zu großen Unruhen führen. Ich hätte darüber gerne mehr gelesen. Ebenso über die Entwicklungen im Reporter-Team. Auch da haben sich Dinge ergeben, die in den Büchern nur unter Extremsituationen behandelt wurden und ich hätte es spannend gefunden zu sehen, wie es wird, wenn Ruhe einkehrt.
      Trotzdem eine klare Leseempfehlung von mir. Wer Zombies und Verschwörungen mag, wird voll auf seine Kosten kommen.

27. 'Winterwassertief' von Lilly Lindner: 02.09.-09.09.15
      Meine Note: 2
      Eines steht völlig außer Frage: Lilly Lindner kann schreiben. Es ist faszinierend, welche Wortspiele sie scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt. Man könnte meinen, sie hätte einen Duden verschluckt und kann aus dem Stehgreif Querverbindungen ziehen. Das bringt richtig Spaß zu lesen.
      In diesem Buch ist sie mir nur manchmal zu sehr ins Abstrakte abgerutscht. Es gab einige Kapitel, bei denen ich ihr nicht folgen konnte. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass das an mir und meiner Konzentration lag, die ist derzeit nicht die beste.
      Trotzdem werde ich allein schon aufgrund ihrer Art zu schreiben mit Sicherheit auch noch einige ihrer nicht-autobiografischen Bücher lesen und kann sie jedem ans Herz legen, der Spaß an einzigartigen Schreibstilen hat.

28. 'Schattenkinder 2 - Unter Verrätern' von Margaret Peterson Haddix: 10.09.-13.09.15
      Meine Note: 2
      Eine gute Fortsetzung. Diese Reihe ist ganz klar an Kinder/Jugendliche gerichtet, aber trotzdem spannend und gut zu lesen. Ich möchte schon wissen, wie es weitergeht und finde es schade, dass die Bücher allesamt so kurz sind. Soweit ich weiß, haben alle unter 200 Seiten und bei sechs Büchern hätte man daraus problemlos eine Trilogie mit immer noch sehr angenehmer Länge der einzelnen Bücher machen können. Aber so ließ sich damit natürlich ein bisschen mehr Geld verdienen. ;)
      Trotzdem: Ich will weiterlesen und versuche einfach, an gebrauchte Exemplare heranzukommen.

29. 'Numbers - Den Tod im Blick' von Rachel Ward: 14.09.-21.09.15
      Meine Note: 2
      Ich finde die Idee zu dem Buch (Mädchen kann Todestage anderer in ihren Augen sehen) spannend. Das ist ein Thema, das viel Raum für moralische Fragen lässt und im alltäglichen Umgang nicht nur extrem belastend für eben jenes Mädchen (Jem) ist, sondern auch immer wieder zu Konflikten führt, die nicht anständig geklärt werden können - denn wie Jem feststellen muss, bedeutet es, die Büchse der Pandora zu öffnen, wenn andere von dieser zweifelhaften Fähigkeit erfahren.
      Alles in allem hat Frau Ward das Thema auch gut umgesetzt und die entsprechenden Konflikte herausgearbeitet. Was ich etwas schade fand, waren die jugendlichen Fehlentscheidungen, die Jem und ihr Freund Spinne treffen. Aber gut, die beiden sind 15, da ist das nichts außergewöhnliches. Nur eben nervig.
      Am Ende des Buches ist Jem dann aber schon 20 und deswegen werde ich auch die anderen beiden Bände lesen. Man kann aber auch gut nach Band 1 aufhören, wenn man diese Art Ende mag, bei der man das Gefühl hat, wieder am Anfang gelandet zu sein. Ich weiß, dass viele Geschichten der Kinderbuchreihe "Gänsehaut" ein solches Ende genutzt haben und finde, es funktioniert ganz gut. ;)

30. 'Twin Souls - Die Rebellin' von Kat Zhang: 21.09.-01.10.15
      Meine Note: 2
      Eine gute Fortsetzung, wie ich finde. Spannend fand ich gar nicht mal unbedingt die Haupthandlungen mit der Bedrohung durch die Regierung, sondern die ganzen Aspekte des Lebens mit zwei Seelen in einem Körper, insbesondere jetzt, wo beide stark genug sind, um die Kontrolle zu übernehmen. Und alt genug, um jede für sich das Bedürfnis nach Privatsphäre und den eigenen intimen Kontakten zu haben.
      Trotzdem bin ich natürlich auch auf die Auflösung des Regierungskonflikts gespannt und werde mir Band 3 daher nicht entgehen lassen.

31. 'dead.end.com' von Alice Gabathuler: 01.10.-12.10.15
      Meine Note: 2-
      Das Buch ist okay und sein größtes Problem ist wohl die Tatsache, dass sich ein Vergleich mit Ursula Poznanskis 'Erebos' so sehr aufdrängt, denn in diesem Vergleich hat es leider keine Chance.
      Es geht um ein neuartiges Computerspiel, das von einer Gruppe Jugendlicher getestet werden soll. Dieses Spiel lässt die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen, d.h. die Spieler können aufstehen und sich die Orte, an denen ihre Spielfiguren unterwegs sind, auch real angucken und dort weiterspielen. An sich eine spannende Idee, aber so richtig gut umgesetzt finde ich sie nicht. Die Spielhandlungen spielen nur eine stark untergeordnete Rolle, die Geschehnisse außerhalb des Spiels rücken sehr schnell in den Fokus. Dadurch geht leider das 'Play along'-Gefühl etwas verloren, das ich bei 'Erebos' gerade so spannend fand.
      Ansonsten ist es wirklich ein solider Jugend-Thriller, der den Finger auf die negativen Aspekte von Computerspielen legt. Ich würde empfehlen, es vor 'Erebos' zu lesen oder die Erwartungen runterzuschrauben. ;)

32. 'Dark Places' von Gillian Flynn: 13.10.-25.10.15
      Meine Note: 2+
      Ein guter, spannnder Roman. Es geht um Libby, deren Mutter und Schwestern ermordet wurden, als sie sieben war. Verurteilt wurde dafür ihr Bruder und erst die Begegnung mit dem Kill Club, einer Gruppe von Leuten, die von schweren Verbrechen fasziniert sind, bringt sie zurück in diese Nacht und was die meisten anderen schon lange wussten, muss auch Libby langsam einsehen: Sie hat ihren Bruder damals zu Unrecht beschuldigt.
      Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Nicht weil es so unglaublich spannend war, mit verzwickten Wendungen aufwartete oder alle drei Seiten schockiert hat, sondern weil die Vergangenheit und Persönlichkeit einer jeden handelnden Person konsequent weiterentwickelt wurde. Libby ist keine sympathische Frau, sie ist gemein und eine Kleptomanin, beschäftigt sich nur mit dem Kill Club, weil sie Geld braucht. Aber nach dem Verlauf ihres bisherigen Lebens, nicht nur wegen der Morde, sondern auch wegen der Art und Weise, wie sie danach von einer Familie in die andere gereicht wurde und niemand es geschafft hat, ihr nahe zu kommen, ist diese Entwicklung glaubhaft und gut dargestellt. Und so ist es auch bei den anderen Charakteren.
      Der Roman erfordert Geduld, denn es wird szenenweise aufgedeckt, was in der Nacht der Morde tatsächlich passiert ist, die Verlockung, weiterzublättern ist groß. Aber irgendwie gehört das nun mal dazu, Libby geht es ja irgendwann genauso.
      Also, klare Leseempfehlung von mir, wenn man gute Charakterdarstellungen und -entwicklungen genießen kann und Spaß an sich langsam entwickelden Geschichten hat.

33. 'Schattenkinder 3 - Die Betrogenen' von Margaret Peterson Haddix: 25.10.-29.10.15
      Meine Note: 2+
      WIe schon die anderen Teile hat mir auch dieser gut gefallen. Find's schön, dass ich den 4. schon hier habe.

34. 'Wie ein einziger Tag' von NIcholas Sparks: 29.10.-03.11.15
      Meine Note: 3
      *seufz* Ein Liebesroman also... Vorweg: Das Buch steht auf der Liste der Bücher, die man gelesen haben sollte, von alleine hätte ich es nie in die Hand genommen. Daher verwundert es wohl nicht, dass für mich das beste an dem Buch die Länge von nur knapp über 200 Seiten war.
      Die Geschichte war ziemlich vorhersehbar, den Schreibstil fand ich okay, aber mit Kritikpunkten (z.B. wechselt er während einer Szene zwischen den Perspektiven, was ich immer unschön finde), aber ich kam gut voran beim Lesen, was ja auch nicht selbstverständlich ist. Eine Stelle war so schmalzig, dass ich das Gesicht verzogen habe, eine Stelle hat mich richtig sauer gemacht, aber ansonsten... Okay. Ich hätte wohl nichts vermisst, wenn ich es nicht gelesen hätte, aber es hat mich auch nicht viel gekostet, es zu tun.

35. 'Eine wie Alaska' von John Green: 03.11.-07.11.15
      Meine Note: 2+
      Ein schönes Jugendbuch mit jeder Menge Stoff zum Nachdenken. Nur dass die Jungs zum Ende hin so schwer von Begriff waren, erschien mir etwas konstruiert. Aber gut, ich bin ja auch eine Frau. ;)

36. 'Fremd' von Ursula Poznanski und Arno Strobel: 07.11.-15.11.15
      Meine Note: 1
      Mitreißender Schreibstil, spannender und schlüssiger Plot - da macht es nichts, dass man auf das Thriller-Feeling eine Weile warten muss. Denn selbst als noch nicht so wahnsinnig viel passierte und einige Passagen sogar doppelt beschrieben wurden - einmal aus der Sichtvon Erik und einmal aus der Sicht von Joanna - hat es mich weitergezogen und die Seiten flogen nur so dahin.

37. 'Numbers - Den Tod vor Augen' von Rachel Ward: 15.11.-22.11.15
      Meine Note: 2
      Das Buch ist genauso gut wie das erste, die Seiten fliegen dahin und so recht mag man es nicht aus der Hand legen. Das Spektrum des in die Zukunft sehens wird auch noch erweitert durch ein Mädchen, das einen immer gleichen Traum über zukünftige Ereignisse hat. Aber auch hier haben mich die jugendlichen Fehlinterpretationen etwas genervt, denn die Bedeutung dieses Traums war mir schon von der ersten Schilderung an klar und dass beide Protagonisten bis zum Ende an das Gegenteil geglaubt haben, war manchmal schon sehr nervig.
      Alles in allem ist es trotzdem eine gute Jugendbuch-Trilogie und ich werde mir den letzten gleich mal vornehmen.

38. 'Numbers - Den Tod im Griff' von Rachel Ward: 22.11.-26.11.15
      Meine Note: 1
      Ein Buch, das in mir echte Wut geweckt hat auf eine der Personen, das hab ich so selten erlebt. Es ist ein guter Abschluss für die Trilogie, ich bin glücklich damit - auch wenn ich am Ende gerne noch mehr Infos drumherum bekommen hätte.

39. 'Schattenkinder 4 - In der Welt der Barone' von Margaret Peterson Haddix: 27.11.-03.12.15
      Meine Note: 2
      Schöne Fortsetzung, Band 5 liegt auch schon hier.

40. 'Ashes - Brennendes Herz' von Ilsa J. Bick: 03.12.-12.12.15
       Meine Note: 2
       Das Buch fing verflixt gut an. Es hat mich richtig mitgezogen, war spannend und gruselig auf eine paradoxe Art: Ich hatte Angst vor dem, was auf der nächsten Seite passiert, wollte es aber trotzdem so dringend wissen, dass ich es nicht weglegen konnte. Die erste Hälfte des Buches durchzog etwas Bedrohliches, das hauptsächlich durch Unwissenheit und Schutzlosigkeit der Protagonistin genährt wurde.
       Und dann entschieden die Protagonisten, den Wald zu verlassen. *seufz* Die zweite Hälfte des Buches zog sich etwas, das Bedrohliche und Schutzlose aus der ersten Hälfte war weit weg, einiges wurde auch erklärt. Nachdem ich die ersten 300 Seiten in vier Tagen gelesen habe, brauchte ich für die 200 danach fünf Tage.
      Die letzten paar Seiten versprechen dann wieder eine Rückkehr zu der Spannung vom Anfang - und es endet sehr, sehr fies mit einem Cliffhanger, der sich gewaschen hat! Wenn euch also der Anfang packt, haltet im zweiten Teil des Buches durch und sorgt dafür, Band 2 in greifbarer Nähe zu haben. ;)

41. 'Twin Souls - Die Fremde' von Kat Zhang: 13.12.-20.12.15
      Meine Note: 2
      Ein spannender Abschluss der 'Twin Souls'-Reihe. Es hat Spaß gebracht, diesen Ausflug in das 'Was wäre, wenn jeder mit zwei Seelen geboren würde?' mitzumachen.

bücher

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