(no subject)
22.12.
Die Langers sahen alle paar Minuten auf die Uhr. Der Kuchen stand auf dem Tisch und wartete darauf, angeschnitten zu werden. Alle waren gespannt, Freya hatte vereinbart, dass ihre neue Freundin und Nevin zum Kaffee kommen würden. Letztere war schon etwas eher eingetrudelt und machte sich nun mit Finnja zusammen in der Küche nützlich.
"Muss ja echt was ganz Ernstes sein, wenn sie Daria jetzt schon euren Eltern vorstellt", sagte sie und zählte das Besteck ab.
"Sie redet praktisch von nichts anderem mehr... Richtig unheimlich, aber irgendwie süß!", pflichtete ihr Finnja bei. "Ui, da kommen sie!"
Es klingelte an der Tür, Frau Langer stürzte los um zu öffnen. Nevin grinste und schüttelte den Kopf.
"Neugierig sind wir ja nicht, wir wolln nur immer alles wissen!"
Daria küsste Freya zum Abschied.
"Hat es dir... Ich meine, ging es? Meine Eltern sind immer n bisschen komisch, ne?", fragte die Rothaarige hibbelig.
"Natürlich. Es war perfekt, deine Familie ist total nett! Bringst du mich noch nach Hause?"
Freya lächelte und nickte, dann machten sie sich auf den Weg durch den Schnee. Die Hände ineinander verschlungen schlenderten sie durch die Straßen, unter geschmückten Bäumen hindurch. Vor einem schmuddelig-weiß gestrichenen Wohnblock blieben sie stehen, das Zuhause von Daria. Bei ihrem Vater hatte sie es nicht mehr ausgehalten, seitdem ihre Mutter abgehauen war. Außerdem war ihre Wohnung sehr gemütlich eingerichtet, die meisten Nachbaren waren auch ganz erträglich. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss.
"Kommst du noch mit hoch?"
"Klar!"
Das Treppenhaus war komplett Graffiti-'verseucht', allerdings nicht nur mit Schriftzügen, sondern auch mit Bildern ausgestattet. Das Geländer war wackelig, vermutlich gar nicht zulässig, die Schritte hallten wider. Daria wohnte im obersten Stockwerk, dort, wo sich alle Gerüche fingen.
"Da drüber ist nur der Boden", erklärte sie lächelnd. "Fast niemand stellt sein Gerümpel da rein. Ist fast in Vergessenheit geraten, alles im Keller. Ich hab meine Hängematte da oben... Und meine Bücher."
"Können wir mal kurz hoch?"
"Sicher, aber im Winter ist es extrem kalt - keine Heizung. Ich hab n paar Decken oben."
Rustikale Holzbalken, die die Decke stützten, teilten den langgestreckten Raum nach Mietern ab, einsame Glühbirnen spendeten schwaches Licht, das wie Geisterfinger über die Gegenstände tanzte. Daria besaß viele Werke, ein Stuhl schien ganz aus billigen Liebesromanen zu bestehen.
"Schund", murmelte sie zur Erklärung. "Ich war dreizehn, als ich den letzten gelesen hab. Dann sind sie nur noch durch die Gegend geflogen, bis ich sie zusammengeklebt habe."
Die Langers sahen alle paar Minuten auf die Uhr. Der Kuchen stand auf dem Tisch und wartete darauf, angeschnitten zu werden. Alle waren gespannt, Freya hatte vereinbart, dass ihre neue Freundin und Nevin zum Kaffee kommen würden. Letztere war schon etwas eher eingetrudelt und machte sich nun mit Finnja zusammen in der Küche nützlich.
"Muss ja echt was ganz Ernstes sein, wenn sie Daria jetzt schon euren Eltern vorstellt", sagte sie und zählte das Besteck ab.
"Sie redet praktisch von nichts anderem mehr... Richtig unheimlich, aber irgendwie süß!", pflichtete ihr Finnja bei. "Ui, da kommen sie!"
Es klingelte an der Tür, Frau Langer stürzte los um zu öffnen. Nevin grinste und schüttelte den Kopf.
"Neugierig sind wir ja nicht, wir wolln nur immer alles wissen!"
Daria küsste Freya zum Abschied.
"Hat es dir... Ich meine, ging es? Meine Eltern sind immer n bisschen komisch, ne?", fragte die Rothaarige hibbelig.
"Natürlich. Es war perfekt, deine Familie ist total nett! Bringst du mich noch nach Hause?"
Freya lächelte und nickte, dann machten sie sich auf den Weg durch den Schnee. Die Hände ineinander verschlungen schlenderten sie durch die Straßen, unter geschmückten Bäumen hindurch. Vor einem schmuddelig-weiß gestrichenen Wohnblock blieben sie stehen, das Zuhause von Daria. Bei ihrem Vater hatte sie es nicht mehr ausgehalten, seitdem ihre Mutter abgehauen war. Außerdem war ihre Wohnung sehr gemütlich eingerichtet, die meisten Nachbaren waren auch ganz erträglich. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss.
"Kommst du noch mit hoch?"
"Klar!"
Das Treppenhaus war komplett Graffiti-'verseucht', allerdings nicht nur mit Schriftzügen, sondern auch mit Bildern ausgestattet. Das Geländer war wackelig, vermutlich gar nicht zulässig, die Schritte hallten wider. Daria wohnte im obersten Stockwerk, dort, wo sich alle Gerüche fingen.
"Da drüber ist nur der Boden", erklärte sie lächelnd. "Fast niemand stellt sein Gerümpel da rein. Ist fast in Vergessenheit geraten, alles im Keller. Ich hab meine Hängematte da oben... Und meine Bücher."
"Können wir mal kurz hoch?"
"Sicher, aber im Winter ist es extrem kalt - keine Heizung. Ich hab n paar Decken oben."
Rustikale Holzbalken, die die Decke stützten, teilten den langgestreckten Raum nach Mietern ab, einsame Glühbirnen spendeten schwaches Licht, das wie Geisterfinger über die Gegenstände tanzte. Daria besaß viele Werke, ein Stuhl schien ganz aus billigen Liebesromanen zu bestehen.
"Schund", murmelte sie zur Erklärung. "Ich war dreizehn, als ich den letzten gelesen hab. Dann sind sie nur noch durch die Gegend geflogen, bis ich sie zusammengeklebt habe."