Berlin Berlin. Wir waren in Berlin!
Wieder da aus Berlin, von der Autogrammstunde, dem Konzert, Dir en grey 2009. Tot. Lebendig. Irgendwas dazwischen. Aber vorallem eins: Überglücklich.
Aber bevor ich alles vergesse, was war, werde ich es niederschreiben. The longest concertreport evääär!!11elfelf. Diru jetzt mal ganz objektiv subjektiv betrachtet!
Mo und ich sind früh losggeangen. Herrlicher Sonnenschein in Hamburg, warme Temperaturen. Der Tag hätte nicht besser beginnen können um in furchtbar verkackten Regenwetter zu enden. Kaum aus Hamburg raus, kamen uns dicke dunkle Wolken entgegen. Im Saturn zur Autogrannstunde angekommen pisste es schließlich ganz gut und es war schwül wie sonst nicht. Aber OK, das nimmt man ja in Kauf um ein Autogramm zu ergattern.
Endlich angekommen, stand man schon vor einer nicht allzugroßer Meute Autogrammjäger (man vergleiche Gazette!). Dennoch war ich ein wenig entsetzt über soviel Taktlosigkeit. Wie verarscht kommt man sich wohl als Band vor, wenn vor einem kleine AnCafé Fans im Kigurumi stehen? Oder ganz in pink gekleidete Decoras? Und noch etwas verwunderte mich sehr: Was suchen bei einer Autogrammstunde Leute, die nichts über diese Band wissen? Mädels, ehrlich. Stellt euch nicht neben mich und sagt laut soetwas wie: "Wer iss'n da wer? Ich hör die nicht so oft und guck sie mir deswegen nie an." Sowas ist einfach... nyam. Nicht gerade das was man als Supporter und Fan hören will, wenn man sich durch schwitzende und kreischende Massen zwängt um ein Autogramm zubekommen.
Denn genau das war der Fall: Gedränge und Gezwänge hinten und vorne. Als würden nicht alle drankommen. (Vorallem da sie bereits eine Virtelstunde zeitiger angefangen hatten...) Aber wie ich merken sollte, lag das wohl eher nicht an den eingefleischten Diru-Fans. Aber dazu später mehr.
Wie sah es denn nun mit der Band aus?
Mit anderen Leuten hatte ich bereits spektakuliert, wer kommt und wer nicht. Wir dachten Shinya und Kyo würden eher nicht kommen. Der eine zu schüchtern, der andere einfach ohne Lust. Und selbst wenn sie doch kommen sollten, wäre es ja nicht gewährleistet, dass Kyo zB auch unterzeichnet. (So war das schließlich in Paris der Fall... nach drei vier Autogrammen war Schluss mit der Lust ;D) Wir sollten eines Besseren belehrt werden:
Sie kamen alle, sie unterzeichneten alle (Zumindest soweit wie ich dran war).
Im Regelfall waren sie auch freundlich, ab und zu erntete man ein Lächeln oder einen Blick in den Ausschnitt. Da allerdings Kyo der Einzige ohne Sonnenbrille war, konnte man auch nicht genau sagen wie die Stimmung war.
Hier aber mein Eindruck:
Die, der am Anfang saß, amüsierte sich vor mir erst einmal über ein Poster in pink mit Herz. Anschließend unterzeichnete er mein Booklet (Ich nahm das von Macabre) und reichte es weiter an Kyo, während ich ihm die Hand schütteln durfte. Kyo hatte derweil auf dem Poster des Mädchens vor mir, unterschrieben. Allerdings nicht irgendwie. Er hatte das alte Foto von sich, was darauf gedruckt war, durchgestrichen und dann unterschrieben.
In diesem Moment musste ich mir wirklich ein Lächeln unterdrücken und sah wohl auch dementsprechend dämlich grinsend aus, als er das selbe bei dem Foto im Booklet bei mir tat. Durchgestrichen, unterschrieben. (Das Foto zeige ich am Ende.)
Schließlich reichte ich auch Kyo die Hand, der sie mir daraufhin halb brach. Netter Händedruck, Mister, aber wir wissen auch so, dass du der Größte bist. ;D
Schließlich ging es zu Leader-Sama. Kaoru, ganz cool, mit kurz gezogener Schnute, unterzeichnete, reichte mir sehr sanft die Hand und klatschte ab an Toshiya. Und für einen kurzen Moment setzte mein kleines Herzchen aus, als der Bassist lächelte.
Am Anfang noch gefasst, war ich nun doch etwas aus dem Konzept, sah Toshiya wohl halb grinsend, halb aufgelöst zu, wie er unterschrieb. Er merkte wohl, dass es mir unangenehm war, vorallem ihm die Hand zu reichen, also fasste er meine Hand gleich mit beiden Händen, schüttelte sie, grinste und entließ mich.
Vorbei war der Moment und ich durfte weiter zu Shinya. Die Zeit mit dem Drummer kam mir am kürzesten vor, vielleicht, weil er schnell unterzeichnete, nickte, mir kurz die Hand gab, wieder nickte und ich mich bedankend abging.
Das war es also gewesen. Aber seltsamer Weise war ich weder sonderlich aufgeregt, noch brach ich in Tränen aus, noch hyperventilierte ich. Mein einziger Gedanke war, ob ich Toshiya nicht als Haustier behalten dürfte, aber das käme mir doch etwas zu absurd vor...
Nachdem ich dann also noch auf meine Freunde gewartet hatte, ging es dann erstmal ab in Berlin etwas essen, bevor wir eher kurz vor knapp (eine Stunde vorher) zur Konzerthalle tigerten.
Dort herrschte eine Stimmung wie ich sie sonst nicht bei Visu / J-Rock Konzerten kannte. Hatte ich zuvor Horror-Geschichtem vom ausverkauften Dresden gehört, wo es wohl nach dem Motto "Drängel oder stirb!" ging, war ich hier angenehm überrascht. Viele saßen, liefen umher, vor den Absperrungen oder dahinter, das war relativ egal. Die meisten, die bei der Autogrammstunde noch schrien "Stell euch hinten an!" waren entweder nicht hier oder saßen friedlich vor der Halle und warteten. Wir konnten uns frei bewegen ohne angeschnauzt zu werden und hätten wahrscheinlich sogar direkt vor die Tür gehen können und keiner hätte etwas gesagt.
Ich dachte mir, das würde sich vielleicht dann eine halbe Stunde vor Einlass ändern, tat es aber nicht. Die Leute reihten sich auf, die ersten gingen rein, andere rauchten draußen noch die letzte Kippe. Kurz vor Acht waren dann so gut wie alle drinnen, es gab keine Kämpfe um die vorderen Reihen und durch das -meiner Meinung nach- ganz gute Stufengebilde des Columbia Clubs sah man auch, wenn man hintenstand alles.
Beim Merchandisestand kam schnell dran, schade nur, dass das goldene Tour-Shirt nicht mehr in normalen Größen vorhanden war. So musste ich es mir in XL kaufen... (Jetzt hab ich ein Tour-Kleid! Yeah!) Allerdings war der kuschlige Hoodie, die Entschädigung dafür. Für 35 Euro sogar noch recht erschwinglich.
Hatte man also Plätze bezogen, wurde man gar nicht lang aufgehalten. Es gab keinen "Special Guest", aber das hat wohl keinen gestört, da es recht pünktlich 20 Uhr los ging. Und wie es los ging! Die Band trudelte einer nach dem anderen nach "Sa Bir" als Intro ein, Kyo natürlich als Letzter, mit nacktem Oberkörper und einer Maske auf. Man hörte die ersten Takte und Jubel brach aus. "Obscure"! Der perfekte Start für das Konzert. Die Menge war sofort wach, gröhlte und jubelte in den richtigen Momenten.
Denn auch das muss ich diesem Konzert eingestehen: Wo waren die Kreische-Fangirlys hin? Geknebelt und Gestopft?
Keine Zwischenrufe in unpassenden Momenten. Wenn Kyos Soli begannen, war alles leise. (OK, nur einmal hatte er kurz warten müssen, aber selbst dann war es ruhig)
Es herrschte eine wunderbare Stimmung im Publikum, ganz davon zu schweigen, dass sich hier wohl waschechte Fans verbargen. Gesehen daran, wie Textsicher sie waren und wie, was und wo man gröhlen sollte.
Aber auch der Band kann man nichts vormachen. Jeder hatten seinen Part dabei. Shinya war leider der Einzige von dem ich eigentlich fast gar nichts sah, dafür konnte ich die Übrigen genauestens beobachten.
Kaoru, der Mann der perfekten Schnute, der seine Gitarre spielt als wäre er dafür geboren. Vorallem brach Jubel aus, als er endlich die Jacke auszog und uns seine Tattoos präsentierte. Nett, Mister!
Die hatte Mo und mich auch sehr fasziniert. Blaues Licht von unten, Wind von vorn. Man hätte sich ja denken können, das wäre bei allen Memebern so gewesen, aber nee nee. Nur Die wusste den Windeffekt perfekt zu nutzen! Tja, entweder ist Haar zum wehen geboren oder nicht. ;)
Toshiya war natürlich wieder mein Liebling, den ich am liebsten pausenlos angestarrt hätte. Sieht man über dieses... Outfit hinweg, war er wirklich der Stimmungsmacher Nummero Uno. Nicht nur dass er seinen Bass spielt, als würde er ihn nächtlich lieben, nein, er springt, wirbelt, tanz und headbangt umher, heizt die Menge an und lässt sich bejubeln. Teufelskerl!
Das Alles hatte ich mir ja auch ungefähr ausgemalt. Einige DVDs kannte ich ja nun auch, doch wie Kyo abging war mir wirklich neu. Seine Bewegungen und die Art sich ausdrücken, bzw seine Stimme mit Gestiken zu untermalen, war hypnotisierend. Ich fand es auch gut, dass er sich nicht verletzt hat o.ä., sondern dass er einfach auf seiner Box stand, seine Texte herausgeschrien hat und sich hat feiern lassen.
Und das meine ich, wie ich es sage. Er hat das Baden in den Zurufen, dem Gegröhle genossen. Das nehme ich mir jetzt einfach heraus zu sagen, denn ich habe es noch nie vorher gesehen, dass er so oft seine Fans hat mitsingen lassen, sie zum Schreien und Abgehen animiert hat, dass er so oft "Deutschland" schreit, um sie anzustacheln. Nicht SO, wie er es in Berlin getan hat. Auch muss ich seinem Stimmenvolumen wirklich einiges zupreisen. Seine Soli waren beeindrucken und Gänsehaut-verursachend!
Bevor ich aber zu den Musiktitel an sich komme, noch für die äußerst Skeptischen: Das Ende des Konzertes überzeugte mich gänzlich!
Kyo stellte sich auf seine Box, schrie "Deutschland" und ließ sich feiern, beschreien. Die Menge war so laut, wie ich das sonst nie erlebt habe und er streckte die Faust in die Höhe, wollte mehr und er bekam mehr.
Die anderen Member taten es gleich, kletterten auf die rote Box und ließen sich bejubeln. Kaoru und Toshiya (Bei Die bin ich mir gerade unsicher...?) verstreuten Pleks als wäre es Schokolade, schmissen Handtücher und Wasserflaschen. Shinya war nur kurz auf der Box um seine Sticks loszuwerden. Die Fans schrien sich die Seele aus dem Leib und Dir en grey genossen das sichtlich. Mit einem Lächeln bedankte sich jeder(!!) bei uns und ging schließlich von der Bühne.
Entertainment-mäßig also ein echtes Higlight, was war aber mit der Musik?
Wie bereits gesagt, war Obscure das erste Lied. Ein passender Einstieg in das Konzert. Die ganze Setlist habe ich leider nicht, aber waren hier wirklich Lieder bei, die wohl Vielen einiges bedeuteten. Das neue Album kam natürlich nicht zu kurz, aber auch alte Lieder waren zu finden. Vom neuen Album waren vorallem Vinushka und Glass Skin meine Highlights. Kyos einzigartige Stimme brachte sogar mich dazu ein paar Tränchen wegzudrücken. (Bei anderen Liedern des Albums bin ich nicht sicher, aber es war wohl dabei: Dozing Green, 蜷局,冷血なりせば & Bugaboo. ?)
Die alten Titel bedeuten mir natürlich aber auch sehr viel. Die Interaktion mit dem Publikum klappte hier auch am besten. Ein Beispiel wäre Agitated Scream of Maggots. Kyo singt und alle sind still, lauschen, als er aber die Arme hochreckt und die Fans zum singen animiert schallte es wie aus dem Chor: "I rape your daughter ... on your grave!"
Nach der kurzen Pause kam es dann auch zu meinen absoluten Höhepunkten: The Final, saku und Clever Sleazoid. Letzteres als Abschluss war für mich die Höhe! Da war ich wirklich nicht mehr zu halten.
Was gab es am Konzert zu bemängeln?
Vielleicht das am Ende draußen warme und schwüle Wetter, aber dafür kann ja keiner was. Allerdings fand ich persönlich die Akustik etwas schlecht. Ob es an der Halle oder am Tontechniker lag, weiß ich nicht, die Boxen hätten besser eingestellt sein können. Das Konzert ging obendrein nur 1.30 Stunden. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob ich noch eine halbe Stunde länger überlebt war. Vielleicht wäre mein Herz dann vor Freude komplett stehen geblieben.
Mein Fazit?
Ein besseres erstes Konzert hätte es nicht geben können und ich bin froh hingefahren zu sein! Wenn die Stimmung der Band und die Fans so bleiben, dann würde ich es auch jedem weiterempfehlen und selbst zu gern noch einmal hinfahren.
Fotos mit Erklärungen folgen~
Das XL Tourshirtkleid
Ober weicher flausche Hoodie!
Meine Autogramme im Macabre-Booklet.
Wie man sieht hat Kyo sich durchgestrichen. 8D
Und hier sind noch Mos Autogramme, da sie die auf einzelnen Bildern hat erkennt man einfach besser welche Unterschrift von wem ist. Sie sind in der Sitzfolge nach aufgereiht:
(Was ist es? Ein großer Haken? XD)
Ich habe Mos und meine Autogramme mit einer Watermark versehen, da ich diesen Eintrag nicht friendsonly setzten werde. Ist nicht böse gemeint, wir wollen nur nicht, dass jemand die Autogramme als seine eigenen verkauft. :3
Das war es also. Ich fürchte, jedesmal wenn ich das Autogramm ansehen werde, werde ich überglücklich strahlen.
Danke. ♥