Herzschmerz

Feb 03, 2009 21:46

Es ist jetzt kurz vor 22 Uhr und ich bin immer noch in der Redaktion. Jetzt müsste ich mich mal ins Auto setzen und nach Hause fahren und genau davor graut es mir. Adele ist bei Oma und Opa in Leipzig und ich vermisse sie, fühle mich so leer ohne sie. Will jetzt nicht in diese doofe unaufgeräumte kleine kalte Wohnung, in mein leeres Bett. Ganz allein. Habe letzte Nacht schon kaum geschlafen, weil ich die Kleine so vermisse. Ist irgendwie alles so trostlos ohne sie. Brrrr. Eigentlich könnte ich mich ja freuen. Endlich mal Zeit zum Fernsehgucken oder Buchlesen oder für sinnvolle Sachen wie Zettelkram erledigen oder Putzen. Aber ich will das alles nicht machen, sondern meine kleine Maus im Arm halten, ihr Lachen hören, dieses kleine süße Gesicht sehen, ihr was vorlesen und mit ihr kuscheln und einschlafen. Als sie geboren wurde und ich so verknallt in sie war, hat mir mal eine dreifache Mutter gesagt, die Liebe zum Kind würde sich relativieren. Bei mir ist das auch noch nicht nach vier Jahren passiert. Wie oft sitze ich am Frühstückstisch verleibt da, beobachte ihre Gesichtszüge und wie sie vom Brot abbeißt. Immer noch ist alles was sie tut und sagt wie ein kleines zauberhaftes Wunder für mich, an dem ich mich nicht satt sehen kann. Weiß jetzt gar nicht, wohin mit meiner ganzen Liebe für dieses wunderbare Kind, weil sie nicht da ist. Sie fehlt mir nach zwei Tagen schon so sehr, dass ich am liebsten ins Auto steigen würde, um sie in Leipzig zu drücken. Ich fühle mich wie eine Teenagerin, die gerade von ihrem ersten Date kommt und es gar nicht erwarten kann, ihn wieder zu sehen. Es ist so schön, Mama zu sein. Das Schönste auf der ganzen Welt.
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