Kapitel 11 - Say it!

Oct 25, 2010 20:16


A/N: Ok ich stell das mal ohne worte rein... keine ahnung habs eben nochmal durchgelesen und... ich weiß nicht... Ist ne ewigkeit her seit dem ich das geschrieben habe... also wenns etwas zu kitschig wird verzeihts mir ja? *hides*

Kapitel 11 - Say it!



Später am Abend

Dean betrat mit einem breiten Grinsen den Club. Seine Augen funkelten schelmisch und er rieb sich aufgeregt seine Hände.

"Siehst du...", Dean schaute über seine Schulter, doch da war niemand mehr.

'Immer das gleiche mit ihm.'

Ein genervtes Stöhnen folgte und Dean ging wieder zurück. Er fand Castiel gleich rechts neben dem Eingang zum Club, an der Wand lehnend. Sein Blick huschte leicht panisch hin und her. Als ob er nicht hier sein sollte, nicht hier sein durfte.

"Was ist los mit dir? Kommst du nun endlich?"
Castiels Augen zuckten kurz, er sah Dean nur einen Moment an. So lang, wie er es ertragen konnte, ohne vor Verlangen zu zergehen.

"Ich kann da nicht rein Dean! Ich habe es mir anders überlegt, wir, nein, ich sollte gehen..."

Dean schloss kurz die Augen und zählte bis drei. Castiel stellte seine Geduld auf eine echt harte Probe.

"Das hatten wir doch schon alles, oder nicht, Cas?"

Dean sah ihn nun mit seinem spitzbübischen Lächeln an, von dem er wusste, dass es die Frauen verrückt machte.

"Du warst ein Engel, bist gefallen, und nun komm endlich mal zur guten Seite an der Sache. Los, lass mich nicht hängen, zu zweit macht das ganze viel mehr Spaß. Du lässt mich doch nicht hängen, oder?"

Castiel sah Dean immer noch nicht an. Schaute betreten zur Seite. Dean neigte seinen Kopf, erhaschte Castiels Blick, seine Augen. Fing ihn damit ein. Hypnotisierte ihn mit diesem unbeschreiblichen Grün. Dabei schien Deans ganze Erscheinung förmlich zu strahlen. Doch da niemand anderes reagierte vermutete Castiel, dass es wieder an ihm lag und seinen Hirngespinsten.

'Er ist so wunderschön, so verflucht unwiderstehlich. Bei diesem Anblick... wer kann ihm da etwas abschlagen?'

In Castiels Brust begann es wieder zu drücken, zu flattern, zu stürmen. Es war das Gefühl, was alle Last von seinen Schultern nahm und zugleich ihn von innen zu ersticken drohte.

'Ach, was soll's. Meine Gefühle für Dean sind ebenso nicht rechtens, also was macht es dann schon, wenn ich mich in diesen Sündenpfuhl begebe...

Solange er glücklich ist.'

Doch Dean wartete keine Antwort ab, sondern zog Castiel einfach an dessen Arm in den Club. Sie betraten den Club und die Musik dröhnte ihnen entgegen. Dean zog Castiel nach vorne, da wo er ihn sehen konnte, legte seine Hände auf dessen Schultern und schob ihn weiter von hinten an. Die Musik war laut, weshalb Dean von hinten in Castiels Ohr redete, damit er ihn verstand.

"Also wie sieht es mit tanzen aus, Cas?"

"Tanzen?"

Castiel schaute zu den zuckenden Leibern auf der Tanzfläche.

"Nein, das kann ich nicht Dean. Ich bin für so was nicht..."

"Okay, dann Plan B."

Dean steuerte nun auf die Bar zu, wo eine Menge Singles ihren Abend verbrachten. Doch für Dean war es einfach nur ein Büffet, an dem er sich bedienen konnte.

"Also, Cas, frag nicht lang herum, steig drauf ein, was ich sage und lass sie am besten die meiste Zeit reden. Erzähl ihr nichts Übernatürliches, verstanden. Erstens lieben Frauen es zu reden und wenn ihnen dabei jemand zuhört. Zweitens, du bleibst geheimnisvoll und ich denke auch, dass du nicht so der große Flirter bist." Dean schaute Cas eindringlich an und dieser nickte langsam.

'Okay, ich muss mir das jetzt merken.
Keine Fragen, nichts Übernatürliches und die Frau erzählen lassen'

Dean wollte gerade weitergehen, als ihm etwas einfiel. Er hob grinsend die Hand und kramte einen Schlüssel sowie ein Kondom heraus und gab beides Cas.
"Hier, wenn alles glatt läuft, geht ihr in das Motel gleich gegenüber, ich hab zwei Räume telefonisch bis morgen gebucht. Und denk dran, halt dich immer schön an die Grundlagen ja."

Ein diebisches Grinsen war nun auf Deans Gesicht als er fortfuhr:
"Am besten mach das, was Sammy in den Büchern immer gemacht hat, wenn er mit Frauen zusammen war, ja."

Castiel sah Dean fragend an.

"Ich dachte, du hast die Bücher nicht gelesen?"

"Hab ich auch nicht, aber ich kenn doch meinen kleinen Bruder."

'Warum soll ich denn auch nur vor Cas blank stehen‘, dachte sich Dean schadenfroh.

Dean steuerte die Blondine an. Castiel war nun schräg hinter ihm. Er tippte der Frau vorsichtig auf die Schulter. Sie drehte sich zu ihm um mit einem bezaubernden Lächeln auf ihren Lippen.

„Hi.“

Dean legte ihr einen Arm um die Schulter und drehte sie leicht zu Castiel herüber.

„Kennen sie schon meinen Freund Cas?“

Die Frau, sichtlich überrascht, musterte nun Castiel. Und ihr gefiel was sie sah. Obwohl der Kerl in der Lederjacke unglaublich gut aussah hatte sie doch eher Geschmack an schüchternen und ruhigen Typen und der schwarzhaarige Mann ihr gegenüber sah nicht nur zum anbeißen gut aus. Nein, er strahlte etwas aus. Einerseits Unsicherheit und Unschuld, andererseits etwas geheimnisvolles, nicht  Greifbares.

„Nein, kenne ich nicht, doch ich hoffe, das ändert sich bald.“

Sie streckte ihre Hand aus, doch Castiel reagierte nicht. Starrte nur auf die ausgestreckte Hand, als würde man ihn mit einer Waffe bedrohen.

„Hi, ich bin Helena.“

Cas reagierte noch immer nicht.

‚Warum hat Dean das gemacht? Ich kenne diese Frau doch nicht. Was soll ich tun?‘

Cas sah mit einem verzweifelten Blick zu Dean. Doch Helena blieb nicht untätig. Sie trat auf ihn zu, nahm ihre Hand herunter und umschlang stattdessen Castiels Handgelenk. War ihm nahe und zog ihn zu einem der Barhocker.

Dean beobachtete die Entwicklung mit Vergnügen. Da hatte er wohl einen Glücksgriff getätigt. Die Frau war nicht nur heiß, nein, sie schien auch total auf Kerle abzufahren, die wenig Erfahrung hatten und denen man noch was beibringen konnte.

‚Nennt man wohl unanständige Lehrerinnensyndrom.‘

Dean legte seine Arme um Castiels und Helenas Schultern und rief dem Barkeeper zu:
„Die erste Runde der beiden geht auf mich!“

Ein Grinsen zu beiden und schon war er verschwunden. Castiel schaute Dean noch hinterher, sah, wie dieser sich in der tanzenden Menge bewegte. Mittanzte. Sich so bewegte, dass Castiel wieder warm wurde und auch das Ding zwischen seinen Beinen zuckte einmal kurz, aber heftig. Dann kam eine rothaarige Frau auf Dean zu und nahm ihn in Beschlag und schob ihn weiter auf die Tanzfläche, hinaus aus Castiels Blickfeld. Innerlich stöhnte Castiel, würde er doch alles geben, um in diesem Moment in dem Körper der Rothaarigen zu sein. Castiel drehte sich um. Der Barkeeper hatte ihm ein Bier hingestellt und Helena sah ihn neugierig über ihren Long Island an.

„Du machst das nicht oft, oder?“

Castiel zögerte.

‚Soll ich ihr antworten… oder sie weiter reden lassen? Doch, sie erwartet wahrscheinlich eine Antwort.‘

„N-,ne-.. nein, ich bin zum ersten Mal in so einen Club.“

Castiel griff nach dem Bier und Helenas Blick fixierte sich auf seine Hand, ihr Ausdruck wurde kühler.

„Ich bin keine Ehebrecherin, wissen Sie. Ihr Kerle macht mich sowas von krank. Geh zurück zu deiner Frau, du mieser Hund.“
Castiel blieb unberührt und trank sein Bier, doch als Helena noch lauter wurde, fühlte er sich verpflichtet, es zu klären, was er falsch gemacht hatte.

„Helena, ich weiß nicht, was du meinst, doch ich habe keine Frau.“

Helenas Blick veränderte sich. Von kühl zu erbost.

„ Und was soll dann der Ring an deinem Finger!?“

Castiel begriff und sah auf den Ehering an seiner linken Hand.

‚Ach sie meint Jimmys Ehering… so gesehen… ich sollte sie besser aufklären.‘

Castiel überlegte gerade, wie er anfangen sollte zu erklären, als ihm wieder Deans Worte einfielen.

Nichts Übernatürliches…. Bleib geheimnisvoll….

‚Ich sollte es so kurz wie möglich machen‘

„Ach so, der Ring… ich habe ihn nicht abgenommen… ist wohl eine Gewohnheit von mir ihn immer noch zu tragen.“

Castiel drehte kurz an dem Ring und nahm ihn ab. Darunter kam ein heller Hautstreifen hervor. Helenas Züge wurden weicher und sie legte ihre Hand auf Castiels Schulter.

„Es tut mir leid, ich wusste nicht dass deine Frau verstorben ist. Ich bin so ein Trampel. Es tut mir wirklich leid, und nun rede ich noch die ganze Zeit darüber.“

Castiel hörte ihr zu und wollte sie gerade wieder berichtigen, dass seine Frau gar nicht tot war, sondern er nie eine hatte, dass dies nur ein Gefäß sei. Ein Leihkörper.
Deans Worte kamen schon wieder in seinen Kopf.

Lass die Frau ruhig reden, sie lieben das.

‚Hm vielleicht ist es besser sie jetzt nicht zu unterbrechen. Am besten ich nicke einfach und rede nur, wenn ich gefragt werde.‘

Somit redete Helena weiter auf Castiel ein. Trat von einem Fettnäpfchen ins nächste und wurde so rot im Gesicht wie schon lange nicht mehr. Doch Castiel hing an ihren Lippen, blieb stumm und betrachtete sie mit unverhohlener Neugier. Als ihr Drink nachgefüllt wurde, nahm sie ihn und sog daran, um ihren Mund endlich eine andere Beschäftigung zu geben, als einem Witwer das Herz zu zerreißen.

‚Irgendwie… scheint er mir nicht böse zu sein. Gott, dieser Kerl ist einfach traumhaft. Seine Haare… ich würde am liebsten meine Hände darin vergraben.‘

So langsam tat der Alkohol seine Wirkung, und es drehte sich alles für einen Moment in Helenas Kopf.

‚Gut, für heute wird das mein letzter Drink.‘

„Also Cas… ist das dein richtiger Name?“

Castiel verwundert über die plötzliche Frage nach einer ihm schier endlos langen Rede über ein und dasselbe Thema mit aberhunderten Entschuldigungen für eine nicht vorhandene Ehefrau, zögerte bei der Antwort.

„Nei- Nein ist es nicht. Mein richtiger Name ist Castiel. Dean hat mir eines Tages dieses Kürzel gegeben… und er blieb irgendwie dabei. Warum weiß ich auch nicht.“

‚Also ist der Typ in der Lederjacke bestimmt Dean.‘

Helena schaute über Castiels Schulter und erspähte Dean der, nun ohne Lederjacke bekleidet, mit einer rothaarigen Frau tanzte.

„Castiel? Den Namen habe ich noch nie gehört. Woher kommt er?“

„Er ist henochisch.“

Helena stutzte kurz bei der Antwort.

„Henockisch? Was soll das sein?“

Castiel bemerkte eben erst, dass er eine von Deans Regeln überschritten hatte.

„Er ist aus der Bibel. Henochisch ist eine alte Sprache.“

„Ach so, also waren deine Eltern wohl sehr gläubig, was.“

„Mein Vater schätzte Glauben über alles.“

„Ach, oh Gott, davon kann ich auch ein Lied singen.“

Castiel zögerte als er zu seinem Bier greifen wollte.

‚Woher weiß sie denn jetzt, wer mein Vater ist?‘

Doch Helena schien Castiels Zögern nicht zu merken und erzählte munter weiter.

„Wie wurdest du denn erzogen. Katholisch oder protestantisch?“

Castiel blickte sie an, als würde sie von einem anderen Stern kommen.

‚Was ist jetzt wieder mit ihm los?‘

Helena wurde rot und fuhr hastig fort: „Oder bist du kein Christ. Ich habe nichts gegen andere Religionen, nicht dass du denkst, dass ich… ich meine. Bist du jüdisch, oder?“

Castiel, nun sichtlich etwas überfordert, suchte nach einem Weg, sie endlich zum Schweigen zu bringen.

‚Sie stellt viel zu viele Fragen. Ich weiß nicht mal, wie ich die erste beantworten soll.‘

„Können wir über etwas anderes als Religion sprechen?“

Castiel Augen glänzten bei der Frage, nervös spielten seine Hände mit dem Bierglas und er sah Helena von unten herauf schüchtern an. Helena glaubte unter seinem traurigen Blick da hinzuschmelzen.

„Ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten, Castiel. Und ich will es nicht schon wieder vermasseln, denn ich habe nie wirklich Glück mit guten Männern.“ Helena sah Castiel hoffnungsvoll an, doch dieser blieb ernst, blinzelte nicht, sah sie weiter mit seinen blauen Augen direkt und ehrlich an.

„Du vermasselst nichts. Ich bin hier der Anfänger.“

Doch Castiel sah Helenas Nervosität. Ihre Anspannung.

‚Hm, vielleicht sollte ich ihr helfen.‘

Castiel umfasste ihr Handgelenk fester. Zog sie zu sich heran. Seine Miene blieb weiterhin gleich; ernst und ehrlich.

Helena, überrumpelt, keuchte kurz auf als Castiel seine Hände über ihren Körper gleiten ließ.
In wenigen Wimpernschlägen löste sich ihre Anspannung unter diesen magischen Händen. Und es geschah noch mehr. Castiels Hände, warm und stark, sendeten mehr als nur Entspannung durch ihren Körper. Sie entfachten ein Feuerwerk in ihr. Ließen ihre Leidenschaft hoch und hell auflodern. Helena errötete und gab einen unterdrückten Seufzer von sich.

‚Oh mein Gott, Castiel ist alles andere als unschuldig. Mit diesen Händen….‘

Castiels Hände fuhren ihren Rücken entlang. Die Nervenenden zielsicher treffend und nun umfasste er ihre Hüften. Ließ die Hände weiter gleiten, über ihren Bauch und leicht hinab zu ihren Unterleib.
Helena stieß einen heiseren Schrei ihrer Ektase heraus, als eine Welle in ihren Lenden losbrach. Sie lehnte sich mit ihren Rücken an Castiels Brust. Presste sich an ihn, wollte noch mehr von ihm spüren und seinen Duft einatmen.

‚Er riecht so rein wie eine Sommernacht.‘

Castiel war zufrieden.

‚Es scheint ihr zu gefallen. Hm, am besten ich mache weiter.‘

Doch Helena hatte genug. Sie drehte sich in seinen Armen und zog den überraschten Castiel, an seinen Nacken festhaltend, zu sich nach unten in einen leidenschaftlichen Kuss.

Castiel war verwirrt mit der neuen Situation.
‚Oh. Hab ich jetzt was falsch gemacht oder … etwas richtig?‘

Helena hing an Castiels Lippen. Sog daran und schmeckte dessen Reinheit. Es war berauschend, diesen Kerl zu küssen.

Castiel versuchte den Kuss zu erwidern. Zaghaft presste er seine Lippen gegen ihre, doch etwas in ihm sträubte sich dagegen. Er fühlte, dass dies hier nicht richtig war. Etwas sagte ihm, dass er Dean betrog.

‚Ich und Dean; da ist nichts! Er selbst hat mich doch hierher geschleift.‘

Cas schloss seine Augen und wollte gerade den Kuss abbrechen, als ein Bild aufblitzte.

Dean.

Castiel meinte kurz ihn statt Helena zu spüren. Die Erinnerung an Deans weiche Lippen. Plötzlich war es einfach. Er küsste Helena zurück. Zog sie noch enger an sich heran, öffnete seinen Mund. Leckte über ihre Lippen und drang in sie ein. Helenas rechte Hand war längst in Castiels Haaren verschwunden. Die Linke war an seinen prallen Hintern gepresst und drückte ihre Becken aneinander.

‚OH GOTT, er ist ein wahnsinnig guter Küsser!‘

Doch Castiel sah nicht Helena. Für ihn war sie nicht da.
Für ihn war Dean in seinen Armen.
Dean an seinen Lippen.
Dean an seinem Körper.

Als Dean Castiel und Helena alleine gelassen hatte, steuerte er geradewegs die Tanzfläche an.
Auf den Weg dahin gab er seine Lederjacke an der Garderobe ab und stürzte sich anschließend in die tanzende Menge. Die Musik war gut und schon bald hatte er sich eine kleine rothaarige Teufelin geangelt. Sie hatte sich nicht groß Mühe ums flirten gemacht, sondern ihn einfach gepackt und wild abgeknutscht. Dean, erst überrascht, ging darauf ein und ließ seine Hände auf ihre Hüften gleiten. Nach einigen Sekunden löste sie sich von ihm.

„Hi, ich bin Liz.“, hauchte sie.

Dean lächelte und erwiderte:
„Dean“ Ihre Augen fuhren lüstern über Deans Körper, während sie weiter eng zusammen tanzten. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und flüsterte Dean etwas ins Ohr, was ihm noch eine sehr ereignisreiche Nacht versprach.

Dean erblickte Castiels Rücken. Er saß immer noch an der Bar. Helena war noch immer bei ihm.

‚Also scheint wohl alles noch gut zu gehen‘

Liz‘ Hände fuhren über Deans Brust. Hinauf zu seinem Gesicht und verhakten sich in dessen Nacken. Dean sah zu ihr herunter, in ihre verklärten Augen.

‚Hm, irgendwie funkt es heute nicht. Nicht so wie bei Mia.‘

Doch Deans überwunden geglaubter Zweifel kam wieder hervor.
‚Oder wie bei Cas.‘

Dean stoppte abrupt bei dem Gedanken. Er atmete langsam und tief durch.

‚Nein, Nein, NEIN! Nicht schon wieder!‘

Liz bemerkte Deans Veränderung, seine plötzliche Anspannung.

„Hey ist alles in Ordnung?“, fragte sie und umfasste seinen Bizeps. Streichelte ihn. Ihr linker Arm schlang sich um seine Hüfte und zog ihn zu sich heran. Liz versuchte dabei, Dean in die Augen zu sehen, doch er wich ihrem Blick aus. Würde er doch nur sein bereits vertrautes Blau von Castiel darin vermissen.

‚Verdammt ich tanz hier mit nem heißen Feger und an alles was ich denken kann, ist, ist…‘

Dann geschah es. Wie eine Flut überrollten Deans Gedanken und Gefühle seinen Kopf und erschlugen ihn mit seinem Verlangen, Konfrontierten ihn regelrecht.

‚An alles was ich denken kann ist; das ihre Hände zu klein, ihr Geruch zu süß und penetrant, ihre Lippen zu spröde, nicht fordernd genug, ihr Körper zu schwach und zu zerbrechlich ist!‘

‚Alles was Cas nicht ist!‘, erinnerte ihn sein Zweifel in seinen Gedanken.

„Scheiße!“, fluchte Dean und löste sich grob aus dem Griff von Liz. Sie war nun gar nicht mehr erfreut darüber und stieß ihn leicht gegen seine Brust.
„Was ist denn dein verdammtes Problem?!“, keifte sie ihn an. Dean der sich gerade entschuldigen wollte, sah aus seinem Augenwinkel wie Castiel sich bewegte. Wie er Helena in seinen Armen hielt…

‚So wie mich, als wir uns auf der Straße geküsst hatten.‘

Sie berührte…

‚So wie mich, als ich verletzt war…‘

Sie küsste…

‚So wie mich in dem Motelzimmer‘

Mit jedem dieser Gedanken stieg Deans Eifersucht höher und höher. Liz war vergessen. In seinen Augen blitzte Neid auf und seine Haltung wurde so entschlossen und gefährlich wie bei der Jagd. Er ließ Liz ohne eine Erwiderung auf der Tanzfläche zurück. Stampfte auf die Bar zu. Schubste die Menschen zur Seite, die ihm im Weg waren.
Er glaubte fast innerlich zu explodieren, als Helena ihre Hand tief in Castiels Haare vergrub, ihn so fest an sich drückte.

Doch als er näher kam und sah, wie sehr sich Castiel gegen sie drückte, wie sehr er in den Kuss vertieft war, wie sehr er es genoss, zerbrach etwas in ihm.

War es Hoffnung? Oder nur die Illusion, etwas Besonderes zu sein? Dean wusste es nicht.

‚Also war ich nichts Besonderes für Castiel. Ich war einfach nur da, als sein Verlangen ausbrach. Einfach nur irgendein Mensch, an dem er sich ausgelassen hat. Was hatte ich mir überhaupt dabei gedacht. Ich bin nichts, habe nichts an mir, für das man sein Leben verändern würde. Ich komme, bringe ein paar Lacher und bin in der nächsten Sekunde wieder vergessen… so war es schon immer und das wird sich auch nie ändern‘

Als Dean gerade die beiden allein lassen wollte, schob Castiel Helena auf die Theke. Sie ließ das mit sich machen, ging selbst noch weiter und stöhnte noch lauter. Die anderen Clubbesucher warfen bereits irritierte Blicke auf sie.

Obwohl Dean entschieden hatte, nichts zu unternehmen, konnte er nichts dagegen tun, dass der Drang in ihm, das hier zu beenden, so viel stärker war und ihn förmlich zwang. Bevor er sich es versah, hatte er Castiel bereits an den Schultern gepackt und ihn von Helena herunter gezogen. Er griff dessen Ellbogen und zog ihn weg von der Bar durch die Menge. Kurz nachdem sie die Tanzfläche überquert hatten, riss sich Castiel los.

„Dean! Was ist denn los mit dir!“, Castiel starrte Dean direkt an. Sein Blick bohrte sich förmlich in Deans.

‚Oh Gott, diese Augen. Warum macht es mich so an, in diese Augen zu sehen?‘ Noch während Dean das dachte, wurde es enger in seiner Jeans und ihm deutlich heißer.

Dean blickte zur Seite, konnte Castiel nichts vormachen, solange er ihn ansah.

„Du, du es war nicht richtig, was du gemacht hast, das sollte…“

„NICHT RICHTIG!!“, unterbrach ihn Castiel auf einmal in einem tiefen Grölen. Dean erschrak und zuckte sogar leicht zurück.

‚Dass er so hart reagiert, hätte ich nicht erwartet. Sie schien ihm wohl doch sehr wichtig gewesen zu sein. Verdammt.‘

„Dean, was soll das eigentlich hier?!“, fuhr Castiel fort und machte einen Schritt auf Dean zu.

Deans Blick schnellte hoch, taxierte Castiel. Achtete auf jede Regung, die er tat.

„Du wolltest, dass wir uns hier amüsieren, unseren Spaß haben und uns mit Frauen treffen!“
Castiel ging noch einen Schritt auf Dean zu. Dean wich instinktiv nach hinten aus.

„Du wolltest doch, dass ich mit dir komme, dass es zu zweit so viel lustiger wäre!“

Noch ein Schritt. Dean ging wieder zurück, doch nun spürte er bereits die Wand in seinem Rücken. Castiels Blick war noch immer auf ihn gerichtet wie der Lauf einer Schrotflinte. Durchbohrte ihn. Fesselte ihn förmlich.

„Du wolltest mir eine Frau besorgen, weil ich es doch so nötig hätte, ich doch das gute an diesem Leben sehen sollte!“

Castiel machte einen letzten Schritt auf Dean zu. Dean presste sich noch enger an die Wand, als könne er, wenn er es nur fest genug versuchte, hindurch entfliehen.

Castiel stand nun vor ihm, nur Millimeter trennten ihre Körper voneinander. Obwohl Dean größer als Castiel war, fühlte er gerade das genaue Gegenteil. Castiel strahlte etwas aus. Seine Stimme tief grollend jagte ihm einen Schauder über den Rücken, der ihn mit jeder Silbe aus Castiels Mund mehr erregte. Seine Aura war dominant, beinahe bedrohlich.

Deans Augen huschten über Castiels Körper, sein Gesicht, seine Arme, seine Brust. Teils aus Angst, doch zu viel größerem Teil aus Begierde, die aus seinem Inneren kam. Welche ihm so fremd war.

Castiel stöhnte. Und ließ kurz den Kopf hängen. Dann schnellte er vor, von einer Sekunde zu nächsten hatte er Deans Handgelenke mit seinen Händen gegen die Wand gepinnt. Hielt ihn gefangen.

„Dean!“ flüsterte er nunmehr nur noch mit rauer Stimme.

„Ich habe genug davon, erst willst du das ich mit dieser Frau schlafe, dann wenn es klappt zerrst du mich weg! Warum?“

Deans Arme zuckten, aus einem Impuls heraus wollte er Castiel küssen, doch dieser drückte ihn nur noch stärker gegen die Wand und verhinderte es somit.

Dean war zwar einerseits froh, dass er nicht schon wieder so einen dummen Fehler begangen hatte, doch andererseits auch verängstigt als er Castiels Ausmaß an Wut und Verzweiflung in dessen Augen las.

„Genug davon Dean!“ flüsterte Castiel ihm nun ins Ohr. Der warme Hauch von seinen Worten hatte eine deutliche Wirkung auf Dean. War er sich vorher noch ungewiss, ob er erregt war, so bestand nun kein Zweifel mehr. Denn die Wirkung schnellte augenblicklich in Deans Schritt und sein Schwanz drückte nun schmerzlich gegen den Stoff der Jeans.

„Ich habe genug von deinen Gesten. Ich kann deine Handlungen nicht lesen, sie nicht verstehen. Also hör endlich auf mir zeigen zu wollen, was du willst, sondern sag es! Sage mir, was du willst und bleib dann dabei.“

Dean war überrumpelt, wusste nicht, was sollte er tun.

„Cas… ich, du, lass mich…“

„NEIN!“ Castiel drückte sich nun mit seinem gesamten Körper gegen Dean.
„Du sollst mir nur sagen, was du willst!“

Dean verschlug es den Atem. Er spürte Castiel einfach überall. Und dieser musste ihn spüren.

Alles von ihm.

Deans Puls war auf hundertachtzig geschossen und sein Herz raste bereits so schnell, dass er jede Sekunde mit einem Infarkt rechnete.
Castiels Gesicht war seinem so nahe. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Würde Dean seine Zunge ausstrecken, das wusste er, könnte er damit über Castiels Lippen lecken. So nah waren sie sich.
Der Duft von Castiel konnte nicht anders als berauschend beschrieben werden. Alles wurde unwichtig. Deans Kopf war wie leergefegt und zurück blieb nur noch sein innigster Wunsch. Das, was er am meisten wollte.

Er hallte immer und immer wieder in seinen leeren Kopf. Mit jeder Sekunde, die er in das Gesicht des Engels sah, hallte er lauter. Mit jedem Moment, den er in diese himmelblauen Augen verstreichen sah, hallte es deutlicher. Bis er es nicht mehr unterdrücken konnte. Bis Deans letzte Barrikade fiel und er einfach herausschrie, was er fühlte, was er sich so sehnlichst wünschte.

„ICH WILL DICH, CAS! Verdammt noch mal, ich will dich so sehr!“

Tbc…

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