Sep 15, 2010 13:38
Die dänische Band „Of the Wand and the Moon“, welche seit mehreren Jahren zu meinen unangefochtenen Lieblingen gehört, „darf“ nun doch nicht auf der Burg Satzvey in der Nähe von Köln auftreten. Als mein Freund und ich heute Morgen nichtsahnend ein Auto mieten wollten, um übernächstes Wochenende zu dem Konzert zu fahren, stellten wir bei einem Blick auf die Mithras Garden-Seite fest, dass die Band aus dem Line-Up gestrichen wurde. Die darauf folgenden Recherchen deckten auf, dass die gute Antifa alles in ihrer Macht Stehende getan hat, um die Welt vor sanften Wald- und Wiesenfolk mit Texten über Liebe, Schmerz und Natur zu schützen. Respekt, meine lieben selbstdeklarierten Gutmenschen. Ich schafft es immer mehr, mich mit euren Vorurteilen und der nicht enden wollenden Selbstverliebtheit unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit in Rage zu versetzen.
Es reicht nicht, dass ich mit einer Universität gestraft bin, an der jeglicher Nationalstolz während friedlichen Fußballspielen mit einer rechten Gesinnung verbunden wird (ich berichtete), nein, jetzt muss auch noch eine der mir liebsten Bands aus dem Land vertrieben werden, weil sie ja angeblich politisch bedenklich ist. Lasst mich kurz ausführen, was politisch bedenklich ist: Dass Menschen verurteilt werden, ohne dass der Urteilende sich vorher auch nur annähernd mit diesen auseinander gesetzt hat. Ansonsten hätten unsere lieben Antifanten vielleicht gemerkt, dass fast jedes Lied von „Of the Wand and the Moon“ eine kleine Liebesgeschichte erzählt und - oh Schreck - diese hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Dritten Reich zu tun! Es ist bedenklich, dass Menschen an öffentlichen Orten unerwünscht sind, weil sie mit einer politischen Ideologie in Verbindung gebracht werden, die sie laut eigener Aussage noch nicht einmal vertreten. Kim Larsen, der Kopf der Musikgruppe, wurde, wohlbemerkt erst bei seinem Ausschluss vom Festival, nach seiner politischen Gesinnung gefragt und hat sich von jeglichem rechten Gedankengut distanziert. Aber die Antifa weiß sicher besser als er selbst, was für ein Mensch er ist…
Der Grund für das Bestreben der Ultralinken, die Band von deutschem Boden zu bannen, waren im Übrigen die Runen, die die Band gerne in ihr Artwork integriert. Runen, die in der nordischen Mythologie und nicht etwa in der NS-Zeit ihren Ursprung fanden. Ich trage auch gerne eine Laguz-Kette und mir war nicht bekannt, dass dieses Symbol verboten ist. Ach, ist es nicht? Wieso bleibt es mir dann verwehrt, „Of the Wand and the Moon“ endlich wieder live zu sehen?
Es ist mir gerade richtig gehend peinlich, deutsch zu sein. Man könnte den Eindruck bekommen, dass hierzulande geradezu nach dem Bösen gesucht wird und ohne Rücksicht auf Verluste alles angegriffen wird, was nicht sogleich in gängige Muster passt. Und das finde ich einfach unendlich traurig.
kritisches bewusstsein