Die Zahl von Soldaten, die ihren Dienst bei der Bundeswehr beenden möchte, nimmt stark zu. Seit Jahresbeginn soll das zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 533 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung erhalten haben. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.
Warendorf. Seit Beginn des Ukrainekriegs wollen Soldaten der Bundeswehr vermehrt aus dem Dienst entlassen werden. Von Januar bis zum 2. Juni habe das zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 533 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung erhalten, berichtet die „taz“.
Das seien mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor, in dem 209 Anträge eingegangen seien, zitiert das Blatt einen Amtssprecher. 528 der aktuell eingegangenen Anträge stammten demnach von aktiven Soldaten oder Reservisten, fünf von ungedienten Antragstellern.
Krieg als Begründung
Die Verweigernden begründeten ihre Anträge häufig damit, „dass sie mit einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht gerechnet hätten“, sagte ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums der „taz“. „Im Dienst befindliche Soldaten sind nach der Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer alsbald zu entlassen.“