Inception

Aug 17, 2010 15:28

Ich versuche Spoiler zu vermeiden, bzw. werde sie gegebenenfalls kennzeichnen.

Im Vorfeld habe ich viele unterschiedliche Meinungen gehört. Einige finden den Film großartig, andere halten ihn für unnötig konstruiert. Beide Gruppen bestanden jedoch darauf, dass man andauernd aufmerksam sein muss, um den Faden nicht zu verlieren.
Diese Befürchtung kann ich nicht bestätigen. Zwar verwirrt einen der Anfang ein wenig, aber sobald man sich in die Welt von Inception eingefunden hat, kann man dem Geschehen gut folgen. Zu diesem Zweck hat Christopher Nolan eine kleine Hilfe in den Film eingebaut. Ariadne gespielt von Ellen Page übernimmt die Rolle des Zuschauercharakters (ihr Name spricht für sich) . Sie ist „die Neue“ im Team um Cobb, gespielt von DiCaprio, und stellt alle Fragen, die auch dem Publikum durch den Kopf gehen.
Die Leistungen der Schauspieler sind solide bis gut, wobei besonders Joseph Gordon-Levitt als Arthur und Nolans Lieblingsschauspieler Cillian Murphy als Robert Fischer positiv auffallen. Auch Ellen Page wirkt überzeugend und stiehlt DiCaprio in einigen Szenen die Show. DiCaprio selbst ist in den letzten Jahren zwar ein deutlich besserer Schauspieler geworden, ein Robert DeNiro wird er jedoch wahrscheinlich nie. Das ist aber auch nicht nötig, da die Story sich größtenteils aus dem Spiel des gesamten Ensembles und der Welt in der es sich bewegt, entwickelt.
Und hier liegt die Stärke von Inception. Die erschaffene Welt (Welten) sind in sich schlüssig und bilden die Grundlage aller Geschehnisse. Dabei werden die verwendeten Effekte nie so stark und aufdringlich, dass sie die Geschichte in den Hintergrund drängen und dennoch gelingt es ihnen die Zuschauer in Staunen zu versetzen. Kreativität steht hier deutlich von Quantität. Gleiches gilt für die Länge des Films: Seine Überlänge fällt nicht negativ auf, vielmehr wurde der Geschichte exakt die Zeit eingeräumt, die sie benötigt. 20 Min. mehr oder weniger hätten dem Film geschadet.
Die Formalen Aspekte des Films sind auf die Geschichte abgestimmt und nicht auf eine vom Produktionsstudio vorgeschriebene Länge. Es ist deutlich zu spüren, dass Nolan bei Regie und Skript freie Hand gelassen wurde und in Anbetracht des Endergebnisses sollte man ihm diese Freiheiten öfter einräumen. Bis jetzt: Der beste Film des Jahres. Gerechtfertigter Applaus im Kinosaal.
Die Fanbewertung auf der imdb finde ich allerdings etwas hoch gegriffen. Aber da 98% der Filme dieses Jahr mehr Zumutung als Vergnügen waren, kann ich diese Euphorie verstehen. Ein Film ohne Buch- oder Comicvorlage, der kein Sequel oder Prequel(schlimm genug, dass wir dafür ein Wort brauchen) ist und der nicht einfach neu aufgelegt wurde, dass ist dieses Jahr wirklich was besonderes. Ohh...und erwähnte ich, dass 2D Inception völlig ausreichen um gut zu sein? Kein kaschieren mangelnden Könnens durch aufgesetzte 3D-Effekte; eine Wohltat.

Fazit: Seht ihn euch an!

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