FVD I - Die lächelnde Inkompetenz von nebenan

Jun 25, 2010 14:46

Auf die Stellenanzeige in der Tageszeitung bewarb ich mich, weil ich zumindest einen Nebnjob gerne hätte und ich weiß, dass "Datenerfasserin" zwar stupide ist, sich aber gut abarbeiten lässt. Mit diesen Erwartungen bewarb ich mich bei der FVD. Auch dass die nicht grade den besten Ruf haben ist mir bekannt, aber ich dachte "was kann man dir als Eingabesklaven am PC schon tun".
Bereits am nächten Tag wurde mir ein Termin für ein Vorstellungsgespräch gegeben und so machte ich mich auf den Weg zum...naja nennen wir es Dienstleister. Am Rande des hiesigen Gewerbegebietes fand ich die Adresse, wobei ich mich erst nach längerem Zögern dazu durchringen konnte wirklich hinein zu gehen. Grund dafür war der Umstand, dass auf den sonst so hilfreichen Einfahrtsschildern alle möglichen Büros benannt wurden, nur eben nicht die FVD. Schließlich war es jedoch die angegebene Adresse, also Augen zu und durch. In der untersten Etage (der einzigen frei zugänglichen) saß hinter der Tür zur Rechten ein Inkassobüro und auf dem Klingelschild der linken fand sich zunächst einmal ein Architekt. Dieser machte auch Werbung vor und im Haus, was ja durchaus Sinn macht. Die FVD scheint da anders zu denken, denn auf diese wies lediglich eine Zeile Text (FVD, Personenname) hin, welche unter dem Architekturbüro angeordnet war. Wieder folgte ein Stutzen meinerseits, aber schließlich klingelte ich doch.
Die Tür öffnete mir der Architekt (der sehr nett wirkte) und führte mich nach meiner Frage "Bin ich denn hier wirklich richtig?" in das Büro. Dieses teilt er sich nämlich mit der Dame der FVD. Diese wirkte resulut und durchaus nett, wäre nicht im ganzen Zustand der Umgebung eine gewisse Nachlässigkeit spürbar. Das Büro (der abgeteilte Bereich) war so organisiert, dass man als Besucher auf die Zertifikate an der Wand starren musste, welche übertrieben großformatig ausfielen.
Nach der Begrüßung stellte sie mir zunächst vor, was die FVD eigentlich macht und mit wem sie zusammenarbeitet. Ich wusste allerdings bereits, dass diese "Partner" wie etwa die Deutsche Bank keine Ahnung haben, dass die FVD mit deren Logos wirbt. Dann ging es darum wie toll die FVD doch ist, als (wörtliches Zitat, nicht übertrieben) "größter Finanzdienstleister Europas. Wahrscheinlich sogar der Welt, das dürfen wir nur so nicht sagen; man weiß ja nicht was noch in Asien sitzen könnte". Ich sparte mir an dieser Stelle jeden Kommentar und versuchte mein Grinsen zu unterdrücken, als mir im gleichen Atemzug erklärt wurde, dass "die FVD ein reines Familienunternehmen [ist]". Ach ja und jetzt meine Lieblingsstelle: "Wir schalten keine Werbung, weil das für unsere Kunden Kosten verursachen würde" (und weil die Geldinstitute dann sehen das da mit ihnen unautorisierte geworben wird/gut DAS wird dann wirklich richtig teuer). Nicht nur, dass die FVD die Funktionsweise von Werbung augenscheinlich nicht begriffen hat, sie wollen einem den Bockmist auch noch als wahr verkaufen.
Fortsetzung folgt...

nicht zu fassen!

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