Aftertaste

Jul 07, 2008 20:41



My grandmother's birthday was last Wednesday, which is bad for celebrations, so the party for the family took place on Saturday. (I drove over to her home on Wednesday anyway, braving a seemingly endless traffic jam on the way back. Oh, the things we do to make the family happy!)

The party, we had been told, starts at around 4 pm with coffee/cake. At 3 pm the phone rang. "Where are you? We're already finishing coffee!" Well, sorry for thinking 4 pm means 4 pm.
I had been asked to show up in my kimono, so it took another half hour until we got to leave. They'd left some cake over for us, kindly. Grandmother and mother were delighted by kimono, mother's brother and his wife probably thought I was showing off.

Why coffee had to be so early I won't understand, because afterwards there were two and a half hours of not knowing what to do. We took a short walk, confusing the people in a nearby allotment garden colony with my kimono. Then we took silly amounts of family photos. Then we played a few rounds of Ludo and some kind of LARP compatible game with hollows and stone.
Dinner was... not bad. But not stellar either. Considering they'd especially rented the restaurant (which has in fact long closed down, but my mother knows the cook and former owner, so...) and the food was prepared by professionals, it's a little disappointing that it was good enough (aside from the soup, which was salty) but nothing I or my father couldn't have done as well, or better. But if my parents and grandmother want to waste their money on this just so my parents don't have to host the party at their house...

I just find it so frustrating that my parents keep telling my brother and me how money is so tight for them and they really can't afford having to pay such tremendous amounts on us for much longer, and at the same time they keep going on vacations, and pay fantastic sums for a simple dinner at a run-down place. I simply don't get it.

But oh well.

Apparently I do not seem to be the only one who is a little frustrated by how things work in this family. After my un-beloved aunt (mother's middle brother's wife) has suddenly turned into a quite nice person ever since she found someone to talk normally to in Jörg, now my aunt Karin, who was supposed to sleep at our place with her new boyfriend and her three youngest sons while the two older ones should've slept at my parents', suddenly asked whether Timo and Jesko couldn't sleep at ours, too.
The reason that she gave was that it would be stupid to drop them off at my parents', then drive to our place,then tomorrow pick them up at my parents' again, but as the distance between my parents and our place is about 15 minutes, I assume that there's something else behind it.
Anyway, they could, with the warning that they'd have to make do with make-shift beds. They'd brought two camping mats for the older boys anyway, though, and when they entered our living room, Ricardo (son #4) immediately fell in love with our decorative sheep furs and made himself a snug little camp with their help, so he didn't need a mattress anyway. I quite liked that, mainly because it's what I would have done at his age, too.

The breakfast stuff we had planned for seven people sufficed for nine as well, so that was no problem either. The younger three kids would have liked to stay and explore the surroundings, but the grown-ups had to stay awake in the car to Darmstadt and Munich respectively (and were afraid of keeping us from working), so they left right after breakfast. No problem.

Just... odd. All in all unsatisfying. But my grandmother enjoyed the whole thing a lot, apparently, and it was her party, so all's sufficiently well.

Jörg and I didn't find a good chance to inform the family of our engagement, though. Jörg wanted to tell my father first before telling all the rest (he's a bit old-fashioned there <3) and there was no chance of grabbing him alone without tearing him out of his soliloquies, and then we didn't want to rob my grandmother of her special day. So up to now it's only Jörg's mom and you online folk who know.

Odd.

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Letzten Mittwoch hatte meine Oma Geburtstag, und da sich Mittwoche so schlecht zum Feiern eignen, haben wir dann am Samstag nachgefeiert. (Wobei ich am Mittwoch trotzdem zu ihr gefahren bin und mir auf diese Weise endlose Unfallstaus um Köln herum antun durfte. Was man nicht alles tut, um Oma glücklich zu machen!)

Für den Beginn der Feier mit Kaffee und Kuchen sei 16 Uhr angepeilt, wurde uns gesagt. Um 15 Uhr klingelte das Telefon. "Wo seid ihr denn? Wir sind schon fast mit dem Kaffeetrinken fertig!"
...

Da man mich gebeten hatte, doch mal meinen Kimono anzuziehen, dauerte es noch eine weitere halbe Stunde, bis wir bereit zur Abfahrt waren. Man hat uns etwas Kuchen aufgehoben. Oma und Mutter waren immerhin begeistert von dem Kimono, mein Onkel und seine Frau dachten unheimlich heimlich, dass ich angeben wollte.

Warum das Kaffeetrinken nun so früh sein musste, begreife ich nicht ganz, denn danach gab es keinerlei Programmplanung für die nächsten zweieinhalb Stunden. Wir sind dann ein bisschen spazieren gegangen und haben die Leute in einer Schrebergartenkolonie mit meinem Kimono verwirrt. Dann wurden absurde Mengen von Familienphotos in allen möglichen Konstellationen gemacht. Die Kinder und wir großen Kinder haben ein paar Runden Mensch-ärgere-dich-nicht und ein LARP-kompatibles Spiel mit Mulden und Steinen namens Hus-boa oder so ähnlich gespielt.

Das Essen war... nicht richtig schlecht. Aber wirklich auch nicht gut. Besonders wenn man bedenkt, dass meine Oma extra das Restaurant angemietet hat (das eigentlich schon lange geschlossen ist, aber der frühere Besitzer ist jetzt Koch in dem Altenpflegeheim, dessen Chefin meine Ma ist) und das Essen also von Profis gekocht wurde, war es schon enttäuschend, dass zwar alles gut war (außer der Suppe, die war enorm versalzen), aber nichts Besonders und auch nicht besser, als mein Vater oder ich problemlos hingekriegt hätten. Aber wenn meine Eltern und meine Oma ihr Geld unbedingt für sowas ausgeben wollen, damit meine Eltern den ganzen Aufwand bloß nicht zuhause haben...

Ich finds nur irgendwie frustrierend, dass meine Eltern meinem Bruder und mir dauernd vorhalten, sie hätten auch nicht mehr so viel Geld wie früher, und sie müssten so fürchterlich viel in uns investieren, weil wir ja immer noch nicht endgültig auf eigenen Beinen stehen, und gleichzeitig fahren sie fünfmal im Jahr in Urlaub und geben Fantasiesummen für ein ziemlich einfaches Dinner in einem heruntergekommenen Restaurant auf. Hab ich kein Verständnis für.

Aber gut, ihre Sache.

Es war aber irgendwie beruhigend, dass ich nicht die einzige bin, die von der Funktionsweise meiner Familie angenervt ist. Nachdem meine wenig geliebte Tante (die Frau des mittleren Bruders meiner Mutter) plötzlich richtig nett ist, seit sie in Jörg jemanden gefunden hat, mit dem sie sich normal unterhalten (und auch mal ablästern) kann, fragte nun gestern plötzlich Tante Karin, ob nicht auch ihre beiden ältesten Söhne bei Jörg und mir übernachten könnten. Ursprünglich hatte meine Mutter geplant, dass Timo und Jesko bei meinen Eltern schlafen, während Karin, ihr Neuer, und die drei jüngeren Söhne bei uns übernachten sollten.
Der Grund, den Karin angab, war, dass sie es irgendwie blöd fände, ihre Jungs am Abend bei meinen Eltern vorbeizubringen und am Morgen wieder abzuholen. Klingt einleuchtend, aber da wir ja nur etwa 15 Minuten von meinen Eltern entfernt wohnen, nehme ich doch an, dass da etwas mehr dahintersteht.
Naja, wir haben ihnen dann gesagt, dass sie könnten, wenn ihnen denn ein provisorisches Matratzenlager im Wohnzimmer reichen würde. Sie hatten aber ohnehin für die beiden Großen Isomatten mitgebracht, und Ricardo (der vierte Sohn) hat sich beim Betreten des Wohnzimmers sofort in die Schaffelle verliebt und daraus sein Bett gemacht, so dass er gar keine Matratze brauchte. War mir sehr sympathisch, genau das hätte ich in dem Alter und bei der Chance auch gemacht.

Der Frühstückskram, den wir für sieben Leute geplant hatten, reichte auch problemlos für neun. Die drei kleinen Jungs wären wohl gern noch geblieben, um die Gegend zu erobern, aber die Großen mussten ja im Auto wachbleiben bis Darmstadt bzw. München (und sie wollten uns wohl auch nicht von der Arbeit abhalten), also sind sie gleich nach dem Frühstück gefahren. Kein Problem.

Nur... komisch eben. Insgesamt unbefriedigend. Aber meine Oma hat es offenbar genossen, und da es ja ihre Feier war, muss das reichen.

Jörg und ich haben auch keine gute Gelegenheit gesehen, die Sippschaft über unsere Verlobung in Kenntnis zu setzen. Jörg möchte es zuerst meinem Vater erzählen (ganz altmodisch <3), und immer, wenn er mal allein mit ihm hätte sprechen können, hielt mein Vater einen seiner Vorträge. Und dann dachten wir uns, wir müssen ja nicht unbedingt meiner Oma ihren besonderen Tag klauen. Folglich wissen bislang nur Jörgs Mutter und ihr davon.

Naja.

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real life, family issues, rambling

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