Millions of people dressing up in costumes that have nothing to do with their real life,
decorating their houses in odd ways, having nothing better to do than spend hours in front of tv screens, getting their emotional fix from a game that really has nothing to do with the real world, eating junk food, consuming passively, breaking into flame wars
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Trotzdem hatte und habe ich aber Eltern, die außergewöhnliches Engagement für ein bestimmtes Hobby, ein Handwerk, ein Thema, egal was - immer bewundert oder zumindest respektiert haben. Somit bin ich in einem Klima aufgewachsen, in dem Begeisterung immer gefördert, oft geteilt und nie kritisiert wurde. Mein Vater begeistert sich beispielsweise für Technik - er liebt seinen alten Unimog. Außerdem fasziniert ihn Handwerk in jeglicher Hinsicht. Egal, ob das eine hochmoderne CNC-Fräsmaschinen ist, oder der Sattler aus dem 17. Jahrhundert. Deshalb hört mir mein Vater auch interessiert zu, wenn ich ihm von irgendeiner neu entdeckten mittelalterlichen Nähtechnik berichte.
Ich kann mich noch ganz deutlich erinnern, dass ich als ganz junges Mädchen von meinen Eltern auf ein Indianerfest mitgenommen wurde. Quasi Wild-West-Reenactment in recht beeindruckender, spannender Form. Man hat mit Büchsen geschossen, Leder gegerbt, Lagerleben etc.
Nun ist Wild-West nicht mein Thema, aber ich weiß noch genau, wie meine Eltern zumindest für die Dauer des Besuchs fasziniert waren - nicht nur schaulustig - und die Darsteller in ihrer Leidenschaft durchaus verstanden haben. Das war in unserer Familie immer so: Verständnis für Begeisterung und Leidenschaft Anderer.
Deshalb wundern sich meine Eltern nicht über meine Larp-Geschichten, sondern verfolgen sie gespannt und, ja, manchmal geben sie sogar bei anderen damit an. Mit unserer Organisationsarbeit, meinen Nähwerken und allem, was irgendwie bewundernswert sein könnte. Sie finden es außergewöhnlich, finden's toll - und die Musik erst recht.
Ähnlich ist es mit meinem Freundeskreis. Wir sind fast alle leidenschaftliche Larper, unsere Jungs spielen außerdem Softair und machen fast alles gerne zusammen, das man - genau - zusammen machen kann.
Herrje, was sind wir unnormal.
Ich kann es völlig verstehen und akzeptieren, wenn jemand nichts mit Fantasy am Hut hat, Mittelalter uninteressant ist, oder Larp nicht seine Sache ist. Ich bin aber wirklich völlig desorientiert und perplex, wenn jemand meine Leidenschaften AN SICH unnormal findet.
Wirklich aufgefallen ist mir das zum ersten mal bei einer alten Musikerfreundin, die mit meinen Hobbies nicht nur nichts anfangen konnte, sondern regelrecht entsetzt darüber war. Sie verstand mich nicht und ich verstand ihr Entsetzen nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Freaks sind für mich die, die kein Verständnis für anderer Leute Leidenschaften haben. Get a life, folks.
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Wirklich aufgefallen ist mir das zum ersten mal bei einer alten Musikerfreundin, die mit meinen Hobbies nicht nur nichts anfangen konnte, sondern regelrecht entsetzt darüber war. Sie verstand mich nicht und ich verstand ihr Entsetzen nicht.
Das hat mich jetzt auf den FantasyDays selber sogar erstaunt, entsetzt und abgestoßen: Dass jeder andere Vorlieben hat, ist ja normal. Aber dass soviele Leute dann ihre Vorliebe für die einzig wahre halten! Wenn man z.B. als "authentische" Mittelaltergruppe auf einer Veranstaltung namens "FantasyDays" Ambiente macht, dann finde ich es sehr seltsam, dass man sich dann darüber aufregt, dass eben auch Fantasy-Gruppen, Elfen oder Bauchtänzerinnen da lagern. Tatsächlich aufregen! Das finde ich ja ohnehin schonmal albern (und ich gebe zu, dass ich authentisches Reenactment eigentlich total faszinierend finde, aber solche Leute schrecken mich dann immer davon ab, denn ich möchte eigentlich nur Spaß haben und nicht gleich wie ein Trottel behandelt werden, weil ich eben AUCH Fantasy und Parodien mag und es mir völlig egal ist, als was man sich gewandet), egal wo - aber total unverständlich ist mir, wie man denn zu einer FANTASY-Veranstaltung hingehen kann, wenn man Fantasy so doof findet! Genau wie die Leute, die "unser" gondorianisches Waldläuferlager im Brustton der Überzeugung darüber aufklärte, dass sie ja "richtiges" Mittelalter machen. Mit Alex-Zelt und Bierzelt-Garnitur. Macht ja nix. Aber muss man dann das Maul aufreißen? Und muss man ganz generell versuchen, anderen Leuten eine Veranstaltung zu verleiden, nur weil die anderen Leute nicht genau die gleiche Leidenschaft teilen wie man selbst?
Und ich reg mich im Nachhinein darüber auf, dass Leute sich aufregen, und bin dadurch wahrscheinlich auch nicht besser. *sfz*
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