Als er gewählt wurde kamen mir so Zweifel wie "Zweite (oder eher dritte?) Wahl" in den Sinn.
Jemand der auf Landesebene bestenfalls als "Kriegsgewinnler" zum Ministerpräsidenten wurde und sich dann in diesem Amt nur durch unsoziale Rücksichtslosigkeit und ewig-gestrigen Atom-Irrsinn einen Namen gemacht hat, sollte nun zum Präsidenten aller Deutschen werden? Ich hatte mehr als nur Bedenken.
Und nun zeigt sich, dass der zweite große Saubermann aus den CDU/CSU-Reihen mehr als fragwürdige Konzepte in seinen persönlichen Leitlinien pflegt und damit kaum als Leitfigur in diesem höchsten Amt in unserem Staat taugt.
Eben lese ich den Artikel im FAZ-Feuilleton zu dem Thema:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/wulffs-erklaerung-die-fiktion-11594310.html Eigentlich sollte ich mich gebauchpinselt fühlen. Jemand, der in seinem Amt so viel Würde verkörpern sollte, so mit Misstrauen zu begegnen und dann Recht zu behalten zeugt vielleicht von einiger Menschenkenntnis und politischem Durchblick. Aber irgendwie will dieses Gefühl nicht aufkommen.
Ich bin einfach nur traurig. Mir wäre lieber gewesen, ich wäre eines besseren belehrt worden und hätte zur Kenntnis nehmen müssen, dass meine Verdrossenheit den etablierten Politikern gegenüber übertrieben ist und es doch noch den einen oder anderen da oben gibt, der sich seines Amtes würdig erweist.
Ich gebe nicht auf; die Hoffnung stirbt zuletzt.