Frühlingsbingo - Fanfic - Wirrspan

Jun 16, 2016 17:38

Challenge: Frühlingsbingo auf deutsch-fandom
Prompt: Tulpe - mixed signals
Fandom: Bigbang (eine Kpopband, wow wir sind alle total überrascht)
Titel: Wirrspan
Inhalt: Top hat body issues und will es nicht zugeben und Jiyong missversteht ihn.
Warnung: not so happy ending!!!
Anmerkung: Top (heißt eigentlich nicht so) und Jiyong (heißt lieber G-Dragon) sind beide in der Band Bigbang, John Lee ist ein Regisseur, mit dem Top häufiger zusammengearbeitet hat und Taeyang ist (der Bauch in meinem Icon und) Jiyongs bester Freund. Ernsthaft, man kann sich die auch als originale Charaktere vorstellen, es ist total egal, dass die in einer Band sind. Mir war es trotzdem zu peinlich, es irgendwo sonst hochzuladen, weil es so unglaublich self-indulgent und kitschig ist.



Wirrspan

Er kann exakt den Moment bestimmen, in dem Jiyong wütend wird.

Es lief so gut. Jiyong war aufgekratzt von den letzten Aufnahmen im Studio, sie haben es kaum ins Zimmer geschafft, bevor Jiyong sich auf Top stürzte, mit Küssen und heißem Atem in Tops Nacken und tausend gehauchten Versprechen, was er mit Top anstellen würde, wenn er ihn für sich hätte.

Er kann keins davon wahr machen, denn Top wird plötzlich heiß und kalt und bevor er richtig weiß, was er tut, hat er Jiyongs Hände festgehalten und ihn gegen die Tür gedrückt, bis sich keiner mehr bewegen kann.

Jiyong atmet. Atmet noch einmal, wartet ab - und dann, als Top sich nicht bewegt sondern sich nur an ihm festkrallt, zerrt er seine Hände zu sich und stößt Top heftig gegen die Brust.

Er ist wütend. Verständlich, wie Top findet, doch er kann nichts machen, außer nach hinten zu stolpern und sich auf die Zunge zu beißen, damit er nicht keucht. Er spürt nichts mehr von der Aufregung, die ihn noch im Auto fest im Griff hatte, als Jiyong ihm unterm Mantel verborgen die Hände zwischen die Beine geschoben hat.

Jetzt hat er nur noch Angst. Angst vor dem Licht im Zimmer, Angst vor Jiyongs Fingern und seinen Augen, Angst davor, wie sein Bauch sich zerrt und windet, wenn er auch nur daran denkt, sein Hemd aufzuknöpfen.

Er sollte irgendetwas sagen. "Tut mir Leid", vielleicht oder lachen und sagen: "Komm wieder her, war doch nur Spaß" und dann… vielleicht wenn sie das Licht ausmachen, wenn er Jiyong unter die Decke bekommen könnte, oder er könnte ihm die Augen verbinden, oder er könnte weggehen, in sein eigenes Zimmer und unter seinen Schreibtisch kriechen und nie wieder hervor kommen.

Doch Jiyong kommt ihm zuvor. Er lehnt an der Tür, fährt sich durchs Haar und grinst zweimal völlig verzerrt den Fußboden an, bevor er aufblickt und Top ins Gesicht schaut.

"Wenn du keinen Bock hast", murmelt er, "dann sag mir das doch einfach, bevor ich mich hier zum Affen mache."

Er entblößt bei jedem Wort die Zähne, bevor er die Schultern strafft und sein langes Tshirt glattstreicht. Unter seiner engen schwarzen Jeans zeichnet sich ganz deutlich seine Erregung ab und Top reißt den Blick weg und schämt sich in Grund und Boden.

"Du machst dich nicht zum Affen", erklärt Top dem Fußboden. Er hält die Arme immer noch vor der Brust verschränkt und langsam aber sicher schnürt sich seine Kehle zu.

Er hat keine Ahnung, wie sie weitermachen sollen, doch wenn Jiyong noch lange vor ihm stehen bleibt, wird Top in Tränen ausbrechen und er weiß nicht einmal weswegen.

"Natürlich nicht!" Jiyong schlägt mit der Faust gegen die Tür hinter sich. Das Krachen lässt sie beide zusammenzucken und Jiyong flucht, als er sich die Hand reibt. Er zittert. "Hab… hab ich dich erschreckt?", fragt er schließlich, seine Stimme dünn und hoch und kieksend, als wären ihm die Wörter entrissen worden, bevor er sie in seine übliche unangreifbare Arroganz einwickeln konnte.

Ein bildschöner Ausweg tut sich vor Top auf und ohne nachzudenken stürzt er sich drauf.

"Ja", sagt er. Und dann noch einmal lauter: "Ja, hast du."

"O-oh."

Er fühlt sich ekelhaft, als er in Jiyongs Gesicht schaut, doch dessen vor Scham geweitete Augen verträgt Top gerade besser als sein eigenes Herzrasen. Er wird es ihm genauer erklären. Wirklich. Dass er ihn zwar gern küsst und gerne umarmt und ihm durchs Haar streichelt und ihm Blowjobs geben will, aber ihm beinah übel wird bei der Idee, dass Jiyong ihn nackt sehen könnte.

Es ist ungefähr eine Woche her, dass Jiyong und er angefangen haben, sich zu küssen und zu streicheln. Übermut wegen des neuen Albums war wahrscheinlich der Hauptgrund, Top ist sich nicht mehr so sicher, denn zwischen Sekt und Soju und Jiyongs Zunge in seinem Mund und seinem Körper zwischen Tops Beinen hat er die Details verloren.

Eigentlich hatte er auch fest damit gerechnet, dass es bei diesem einen feuchtfröhlichen Ausrutscher im Studio bleiben würde, doch Jiyong hatte offensichtlich andere Pläne, denn es ist kein einziger Tag vergangen, an dem er Top nicht irgendwie berührt, geküsst und sich an ihn geschmiegt hatte. Und weil er wunderschön ist und liebevoll und warm, hat Top ihn immer mit offenen Armen empfangen.

Bis jetzt.

Jiyong steht immer noch verkrampft gegen die Tür gelehnt und starrt Top mit riesengroßen Augen an.

"Tut… tut mir leid", murmelt er und Top kann sehen, wie seine Lippen anfangen zu zittern und ihm Tränen in die Augen schießen. "Ich dachte… wir könnten… m-magst du mich noch?"

Es ist entsetzlich, ihm beim Auseinanderbrechen zuzuschauen, doch Top kann ihm nicht helfen. Nicht jetzt, wenn er die Fingerspitzen mit aller Macht in seine Handflächen treibt, um nicht selbst weinen zu müssen.

"Natürlich mag ich dich noch", sagt er, was ausnahmsweise mal nicht gelogen ist. "Das war nur… sehr schnell."

"Ja, ja natürlich, ich… tut mir leid, ich dachte… " Er stammelt weiter, rauft sich die Haare und leckt sich die Lippen. Er wirkt auf einmal viel jünger und furchtbar hilflos. Er macht einen Schritt nach vorne, zögert, starrt auf Top und dann auf seine eigenen Hände, bis sich sein Mund vor Ekel verzieht.

"Kann ich dich küssen?", fragt er. Als hätte er Top wehgetan. Als müsse er sich ihm vorsichtig und liebevoll nähern und Top fühlt sich von einer Welle aus Dunkelheit überrollt, als ihm klar wird, wie sehr er Jiyong gerade manipuliert hat.

"Es… es wäre mir lieber, du gehst jetzt", bringt er hervor und wenn ihm irgendetwas an Jiyong läge, hätte er das nicht gesagt.

Es ist wie ein Todesstoß, der Jiyong körperlich zurückprallen lässt, bis er gegen die Tür fällt. Er weint, er schluchzt, als er nickt und sagt "Okay, es tut mir Leid, bitte sei nicht böse" und weitere fünfzig Variationen zwischen tränennassen Wangen und zerbissenen Lippen hervor presst und Top will ihn weghaben, er will ihn rausschieben aus der Tür und ihn gleichzeitig in den Arm nehmen und sich entschuldigen und ihm sagen, dass es nicht Jiyongs Schuld ist, dass es nur an Top liegt und an seinem eifersüchtigen Körper, der ihn gefangen hält.

Doch er kann nichts machen. Jiyong greift blind nach der Türklinke und stolpert aus dem Raum und Top bleibt vor Scham brennend im Zimmer zurück.

Danach herrscht totale Kapitulation. Jiyong fasst ihn nicht mehr an und Top weiß nicht, ob es daran liegt, weil er ihm Platz geben will oder ob ihm aufgefallen ist, dass Top nur mit ihm gespielt hat und ihn jetzt für immer verabscheut. Sie reden kaum noch miteinander und Taeyang, der sich immer auf Jiyongs Seite stellt, egal wie die Fakten liegen, wirft Top finstere Blicke zu und macht ihm das Leben so schwer es nur geht.

Top wehrt sich nicht. Er spricht ihn nicht an und lässt sich alles gefallen.
Er weiß, dass er es verdient hat.

Etwas später kommt John Lee daher und das Chaos verschwindet aus Tops Kopf, weil er sich nicht gleichzeitig auf seine Panik und den Filmtext konzentrieren kann.

Sie treffen sich beim ersten Screening für "Commitment" wieder, Lee spaziert an der Reihe der Schauspieler entlang und reicht jedem die Hand, kommentiert ihre vorherige Arbeit oder macht ihnen anderweitig Komplimente.

Dann steht er vor Top und blinzelt ein paar Mal, bis Top sich vorkommt wie eine gigantische Heuschrecke unter einem viel zu kleinen Mikroskop.

"Na hossa", sagt Lee und grinst. "Du hast dich aber gemacht."

Ein Raunen geht durch die Menge anwesender Schauspieler, die sich die Hälse verrenken, um ihnen zuzuschauen und Top läuft rot an. Er ergreift die ausgestreckte Hand und Lee hält seine Finger sanft aber bestimmt in seiner eigenen, während er ihn erwartungsvoll anschaut. Die Spannung staut sich zwischen ihnen, gefangen zwischen Lees abschätzendem Blick und Tops sturer, unbeweglicher Angst vor fremden Menschen.

"Tut mir Leid", sagt Top laut. "Sowas sagt mir normalerweise nur meine Oma."

Die anderen lachen und Lee starrt ihn eine Sekunde lang an, bevor er einstimmt. Er greift mit beiden Händen nach Tops Hand, hält sich an ihm fest und lacht, laut und herzlich und überhaupt nicht peinlich berührt.

"Und was sagst du dann?", fragt Lee.

"Danke", sagt Top und spürt, wie er ebenfalls grinsen muss. Seine Nervosität, die es sich hinter seinen Schläfen gemütlich gemacht hat, löst sich immer schneller von ihm und er hat das Gefühl, dass er plötzlich viel leichter atmen kann.

"Keine Ursache", antwortet Lee - und zwinkert ihm zu, sodass die ganze Reihe an Schauspielern neben Top plötzlich anfängt zu johlen und zu pfeifen. "Wollen wir?"

Zwei Wochen später kniet Top in vollem Makeup auf dem Fußboden vor John Lee und gibt ihm den intensivsten, dreckigsten und besten Blowjob seines Lebens.

Sie lachen, Lee küsst ihn, kaum, dass er ihn auf die Beine gezerrt hat und hält ihn fest, als Top anfängt zu weinen.

Das wird furchtbar enden, denkt Top, doch er kann nicht aufhören.

Er soll recht behalten.

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