(no subject)

Jul 18, 2010 17:53

Erstmal:
@ felinarian : Sorry, dass ich noch nicht geantwortet hab. Aber... AHHHAHAHAHHAHAHA dank deiner Mail ging mein Gehirn ungefähr:: BRRRRRRRRRTZEPTZ!...Kurzschluss. Du kannst mir doch nicht so eine hohe Dosis von der Quietscheente auf einmal geben, ich krepier doch noch! Mal ganz abgesehen davon, dass das mein Lerverhalten ganz ganz negativ beeinflusst hat (das und die Tatsache, dass pr0n viel wichtiger ist als mein Studium, srsly).

Dann:
Prinzessin Unvernunft, aka Kiwi, hat wieder volle Möhre zugeschlagen, denn anstatt brav weiter zu lernen, habe ich meiner Tante den Gefallen getan, mit meiner Cousine und deren Freundin ins Phantasialand zu fahren. Cousinchen ist noch zu jung, um die Achterbahnen allein zu fahren - zumindest in den Augen meiner Tante - und deshalb fuhr ich brav die Black Mamba (gefühlte 200 Mal, Gott, was war mir übel), Talocan, Wuze Town (sehr zu meiner Freude mussten wir kaum anstehen) und ungefähr eine Million Mal Colorado. Da die Freundin meiner Cousine noch nie in meinem Freizeitpark war (armes Ossikind, die keine Erlebnisparks da drüben haben...) und meine Cousine selbst ein totaler Achterbahnfreak ist, hatte ich einen sehr spaßigen Tag mit zwei kreischenden, übermotivierten und total faszinierten Mädels an meiner Seite. Supersüß und für solch einen spontanen Ausflug auf jeden Fall die beste Begleitung. xD Allerdings habe ich nun einen Brummschädel als wär ich gegen einen Torpfosten gerannt (jaaa, irgendwann hört die unelegante Fußballmetaphorik auf, versprochen!). 
Highlight des Tages: Ich laufe nach der Verabschiedung von Tante und Co. durch den Wild-West-Bereich, als plötzlich eine Frau neben mir ein Stück zurücktritt, um ein Foto von ihrem Blag auf einer Bank zu machen, und dabei über den Kinderwagen von Blag 2 stolpert und nach hinten stürzt. Ich, heldenhaft wie ich bin, strecke die Arme aus und gehe ganz Sylvester Stallone mäßig auf ein Knie, um die Frau aufzufangen (vielleicht auch eher wie Sylvester der Kater, an Stallone wäre sie wahrscheinlich nur abgeprallt xD). Ich fange sie sogar tatsächlich und sie guckt mit erstmal mit solchen Augen O_O an. Ich grinse und stell sie wieder auf, sie sagt völlig verwirrt Danke, während ihr Mann sie auslacht und mir ein Daumen-hoch-Zeichen zeigt. Ich bin schon super. 
Allerdings frage ich mich, wieso das nicht mal nem schönen Mann passieren kann, dass er in meine Arme fällt (vorzugsweise gewisse Torwarte der Nationalmannschaft, die zwar ungefähr zwei Meter größer sind als ich und mich deshalb bei derartigen Aktionen unter sich begraben würden aber hey, auch dagegen hätte ich nichts einzuwenden XDDDDDDDDD).
Ja, ich erzähl das alles nur, um mich vorm Lernen der Vokabeln abzuhalten, ich Idiot...

Tag 20 - Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
Oh, hier dran werden sich die Geister schneiden, aber...


Wieder mal ein qualitativ äußerst hochwertiges Foto. Warum noch mal studiere ich nicht Fotografie? XD Immerhin könnt ihr meine Zimmereinrichtung bewundern. Bonusherzen für denjenigen, der Ezio entdeckt.

Robert Musil - Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
Ich bin mit sehr gemischten Gefühlen an dieses Buch herangegangen, denn wie jede Schullektüre hat auch diese (trotz der recht schönen Ausgabe) das Problem mit sich gebracht, dass auf dem Buchrücken keinerlei Angaben zur Handlung gemacht werden. Ich hasse sowas. Ehrlich mal, wenn ich als Buch schon dazu verdammt bin, eine Schullektüre zu sein, dann versuch ich doch wenigstens den ein oder anderen Idioten für mich zu begeistern und erzähle hinten kurz und knapp worum es geht. Schafft schließlich jeder Schundroman, also warum muss ich mich bei solchen Sachen immer mit so hochtrabenden Begriffen wie "glasklare Milieustudie" oder "melancholisches Gesellschaftsbild" herumärgern?! /rant
Zurück zum Buch: Als Pflichtlektüre im Deutsch-LK hab ich es natürlich gelesen - und hätte es danach am liebsten in die Ecke gefeuert, denn der Protagonist ist ein noch größeres Weichei als Harry Potter. Himmel hilf, dieser emotional völlig verkümmerte Vollidiot, dachte ich mir, wenn wieder eine seitenlange Beschreibung irgendeines seltsamen Gedankenganges mich aus dem Lesefluss riss. 
Aber dann, als wir im Unterricht mit Nietzsche, Freud und den ganzen anderen Spaßvögeln bombardiert wurden, habe ich von jetzt auf nun verstanden, dass Törleß wirklich nur völlig verkappt ist, weil es seiner Generation nicht erlaubt war, zu pubertieren. Emotionen, Gedankenspiele, das Zweifeln-Dürfen am Sinn von allem und jeden, das alles ist in Törleß' Welt nicht nur verpönt, nein, es existiert bis zu einem gewissen Grad überhaupt nicht. Man darf nicht fühlen, man darf nicht schreien, toben, weinen, lachen, nein man muss funktionieren und sich einreihen ins Glied, das ist die Doktrin, die über allem liegt und das Leben furchtbar grau macht. Törleß weiß am Anfang nicht einmal, dass er ausbrechen will, aus dieser ewigen Tristesse, er weiß nur, dass da etwas in ihm ist, dass er nicht mit Worten greifen kann. Daher rühren die seitenlangen Gedankengänge, denn er versucht ja mit aller Macht auszudrücken, was ihn belastet und frustriert, doch immer wenn er meint, es packen zu können, ist der Gedanke weg und er nur noch wütender. Bis er irgendwann merkt, dass seine angestrebte Ruhe nicht mit Worten und Vernunft zu erreichen ist sondern einzig und allein durch das Fühlen und Mitleiden in greifbare Nähe rückt.
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich zeitgleich mit dem Beginn der Lektüre von "Törleß" angefangen habe, mit der Psychotante wegen der Spinnenphobie zu quatschen, die mir im Grunde genau das, was ich oben schrieb, auch als Anhaltspunkt zur Lösung des Problems genannt hat. Aber ich weiß, dass ich noch nie so tief und so ernsthaft mit einem Charakter mitfühlen konnte. Für mich gehört Törleß eindeutig zu dem Besten, was man in meiner Schulzeit (Gott, wie das klingt XD) lesen durfte - der moralische Zeigefinger von Brecht und Christa Wolff wurde endlich mal stecken gelassen, man musste sich nicht zwingen, sich für die Ideen eines "Don Carlos" zu begeistern, die nach genauerer Betrachtung doch nur emotionale Idealträume eines Kindes waren und man hatte keine doofen Reden irgendwelcher toter Franzosen zu lesen. Halleluja. XD Nein, mit Törleß, vor allem da er nur wenige Jahre jünger ist als wir waren, konnte man mitfühlen, man musste es sogar unweigerlich tun und man brauchte sich dieser Emotionalität nicht zu schämen, sie konnte voll und ganz als etwas zum Leben dazugehöriges ausgekostet werden - das mag jetzt furchtbar hochtrabend und völlig sinnlos klingen für einige, doch ich bin jemand der sich mit "Gefühlsquatsch" schwer tut (außer Euphorie - die habe ich nun wirklich zur Perfektion gebracht xD) und deshalb über ein solches Spiegelbild unendlich froh war. Danke, Zentralabitur, at least for not failing in all points. XD    

meme, phantasialand, japanisch

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