Es gibt neues... Nach einigen doch recht arbeitsintensiven Wochen in Melbourne folgt nun
Tasmanien...Wanderurlaub... was auch sonst ;)
Der
Overlandtrack
10/04/06
Gegen 13 uhr gehts los. der erste und angeblich schlimmste Anstieg ist
bald geschafft. und dann... welch Ueberraschung... Schnee, Schnee, und
noch mehr Schnee! die Etappe verwandelt sich zusehens in eine
Schnee und Eisexpedition mit zauberhafter Aussicht rundherrum. Kurze
Zeit spaeter, Schokopause! so eine kleine tafel Schokolade kann schon
verdammt lecker sein!!! Das Laufen im Schnee nimmt scheinbar kein Ende.
Die Fuesse werden nasser und vor allem schwerer. Hin und wieder stecken
beide Beine bis fast zum Hintern im Schnee fest. Je tiefer
der
Weg ins nachste Tal hinunter fuehrt, desto groesser werden auch die
Schmelzwasserbaeche, die natuerlich allesamt auf dem wanderweg
zusammenlaufen, und sich dort zu einem kraeftigen wildwasserfluss
vereinigen...
Irgendwann in Schild: "Waterfall Valley Hut 60 Min" 10 Minute spaeter
einerneutes Schild, diesmal nur nuch 30 Min... Diese dauern
aber dann erheblich laenger ;)
Die Waterfall Hut ist ein Traum von einer Huette! Vor allem dr einfach
zu bedienende
Gasofen ist eine ausserst willkommene Ueberraschung! Das Abendessen
besteht aus 250g Spagetti & Pesto (gruen), dazu Tee...
geschlafen wird tief.
11/04/06 Waterfall Hut > Windemere Hut
Nach dem Fruehstueck gehts sehr gemuetlich los. Als erstes
ein kleiner Sidewalk zu den nahe gelegenen Wasserfaellen. Dusche. Kalt.
Saugut!
Kurz darauf den naechsten Sidewalk zum "Lake Will" Es ist sehr sehr
windig. Der Wind zieht das Wasser mehrere Meter aus dem See hoch hinaus
in die Luft und verteilt es anschliessend irgendwo an Land. Lunchpause
mit Keksen Tee und Luc ... (aus Melburne)
Kurze darauf ist die naechste Huette erreicht und der Tag auch schon
fast vorbei. Es ist die "Windemere Hut".
12/04/06
Regen. Ein auesserst treuer Begleiter des heutigen Tages... Ich laufe
wieder etwas zuegiger und nutze die naechste Huette fuer ein
Lunchpause. Danach geht es munter weiter, womit die 17koepfige Gruppe
der letzten beiden Naechte wohl abgehaengt waere ;)
An der Abzweigung zum "Mt Ossa" der mit 1617m hoechsten Erhebung
Tasmaniens kann ich nicht wiederstehen und mache mich trotz nasser
Fuesse auf den Weg zum Gipfel.
Etwa eine Stunde spaeter wirdder Schnee so hoch, das die Beine wieder
bis knapp unterm Hintern verschwinden... und das bei jedem zweiten
Tritt. Der Gipfel selber bleibt die ganze Zeit ueber in dichten
Regenwolken versteckt.
Da der Schnee doch sehr aufhaelt, und ich die Nacht ganz gerne in der
naechste Huette verbringen wuerde,wird der Plan kurzehand
geaendert. Die Schuhe schwimmen mittlerweile in den Schuhen, und
Schlammpfuetzen bis knietiefe sind mit der Zeit auch kein Grund mehr,
vom Kurs abzuweichen. Alles tropft. Geregnet hat es den ganzen Tag.
13/04/06
Auch dieser Tag scheint dem Regenponch gewidmetzu sein. Die Schuhe (und
alles Andere natuerlich...) sind natuerlich ueber Nacht nicht
annaehernd getrocknet... Also erst in die nassen Socken und dann in die
schwimmenden Schuhe hinein... Schon bald darauf faellt das aber auch
nicht mehr weiter auf. Unter dem Rucksack laeuft es sich ganz gut warm.
Ploetzlich stehe ich inmitten eines grossen Maerchenwaldes. Ineinander
verschlungene, bucklige, und kerzengerade Baeume... allesamt bis auf
die Blaetter mit saftigem gruenen Moos bewachsen. Zwischendurch immer
wieder dichte Nebelschwaden und das geheimnisvolle plaetschern kleiner
Baeche...
Totz anhaltendem Regen mache ich mich auf zur Pine Valley Hut, die etwa
1 1/2 Stunden abseits vom Track liegen soll. Dichter Wald und
tiefe Pfuetzen lassen die Vermutung aufkommen, das die Huette
vielleicht zur Abwechslung mal leer ein koennte... doch weit
verfehlt.... wie sich kurze Zeit zpaeter herrausstellen soll. Knapp 20
Leute sind schon vor mir da... Es wird viel gelacht und Karten gespielt
an diesem Abend.
Spaeter am Abend rumpelt es immer wieder vor der Huette. Es ist ein
Possum, und es hat offensichtlich Gefallen daran gefunden, in die vor
der Huette aufgehaengten Regenponchos zu springen, sich kurz
festzuklammern, und dann runterzupurzeln. Es laesst sich auch durch
diverse Zuschauer nicht von seinem Spiel abbringen. Erst als alle
Ponchos in der Huette verschwunden sind, guckt es etwas komisch und
verschwindet im Wald.
Die Idee, einem besonders auffaellig schnarchenden Bettnachbarn ein
Possum in den Schlafsack zu setzen, wird letztendlich nicht
ausgefuehrt.
14/04/06 Pine Valley >Narcisus Hut
Immer noch Regen! Es folgt ein kleiner Ausflug ohne Rucksack zum
Labyrinth. So stehts zumindest auf der Karte und auf dem Schild vor der
Huette. Trotz Regen und dichtem Nebel kommt jedoch nicht ein einziges
Mal das Gefuehl auf in einem Labyrinth zu sein. Die Bezeichnung ist von
daher irrefuehrend, und es es nicht ganz nachvollziehbar, warum am
Beginn de Tracks eine Liste ausliegt, in die man sich einzutragen hat,
wenn man rein oder rausgeht. Es sollen auch schon einige ihr Leben dort
gelassenhaben...
Nach diesem kleinen Abenteuer gehts mehr schwimmend als laufend weiter
zur letzten Huette am Lake St. Claire. Vielleicht sollte ich etwas
weniger Muessli essen. Die Blaehungen habe ueber die letzten Tage
rappide zugenommen. Demzufolge ist der Hintern schon etwas
wund, und das Laufen mit schmerzen verbunden ;(
An der Huette angekommen bin ich etwas ueberrscht. Es ist zumindest die
erste Huette die ich leer vorfinde. Neben dem kleinen Ofen liegt sogar
ein Stueck Holz... und ein Eimer mit Kohlen.
Auf dem Gaskocher wird innerhalb kuerzester Zeit das Holz
getrocknet und entzuendet und dann der Ofen in Gang gesetzt.
Einer supernette vierkoepfige Familie und zwei voellig neue Gesichter
treffen im Laufe des
Abesnds noch ein. Die Vier hatte ich in zwei anderen Huetten
schon getroffen.
Dem kleinen schwarzen Ofen kommen die Kohlen schon fast zu
den Ohren hinaus. Bis auf die Fuesse und das Ofenrohr faengt der Arme
schon an rot zu leuchten. DIe Zimmertemperatur, die Anfangs noch bei
frischen 12 Grad lag, klettert auf immerhin 28 Grad nach oben. Bei
einer Huette, die mehr aus Loechern besteht, ist das eigentlich kein
schlechter Wert ;)
15/04/06
Das letzte Stueck auf die andere Seite des Lake St. Claire
fahren wir alle zusammen mit der Fahre. Der Bus, der zweimal die Woche
nach Cradle Mountain faehrt, bleibt mir erspart. Die Vier haben noch
einen Platz im Auto frei und fahren mich direkt vor mein Auto in Cradle
Mountain. Glueck gehabt !!
Sooo... hier noch ein relativ aktuelles Foto. Zwar nicht vom
Overlandtrack aber trotzdem aus Tasmanien ;))