Titel: Tuesdays
Kapitel: 3 von vermutlich 11
Autor: naboru
Fandom: Final Fantasy VII
fanfic100_de Prompt: 059. Lebensmittel
Warnungen: comedy, lime(?)
Rating: M
Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Summary: Reno mochte Dienstage... eigentlich, wenn doch nur nicht all DAS passiert wäre... Cloud mutiert zur Frau und dieses Problem wird Reno aufgebürdet... Aber eigentlich ist dieses Problem nur ein Teil von vielen, vielen anderen...
#03 - Schiff
„So ein Scheiß!“, schimpfte Reno und schmiss die Karotte, die er gerade schälen musste, in die Ecke.
Cloud quittierte das nur mit einem Kopfschütteln und putzte weiter den Salat.
Die beiden Reisenden waren in der Schiffsküche eines kleinen Passagierdampfers, auf den sie sich nach ihrer Flucht in Junon geschlichen hatten. Reno hatte noch Fahrkarten kaufen wollen, da er nicht von Cloud erwartete, dass dieser daran dachte, doch schließlich war Reno so sehr damit beschäftigt gewesen, nicht aufzufallen - vergebens - dass sie es völlig vergaßen und nun als blinde Passagiere ihre Schuld in der Küche abarbeiteten.
„Das is doch wie in so scheiß Piratenfilmen! So richtig Klischee! Ist das so was wie ein Running Gag unter Matrosen?! ‚Ach, blinde Passagiere, schick sie mal in die Küche’?! Warum lassen die uns nich das Deck schruppen, verdammter Dreck!“, fluchte Reno weiter. Cloud hörte dem Rothaarigen schon gar nicht mehr zu, bis dieser ihn direkt ansprach.
„Cloud, aber weißt du, was das ALLER Schlimmste an der ganzen Sache ist?“
Die Blonde sah zu Reno, der sie wirklich verärgert und mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah.
„Das ALLER Schlimmste ist…“, wütend umklammerte Reno die Möhre, die er gerade hielt und zeigte damit auf Cloud, „Ich HASSE Karotten!“
Die Blonde zog ihre Augenbrauen hoch, sah von Renos wirklich aufgebrachten, geröteten Gesicht zu der Karotte und schließlich zu seinen Haaren. Mehrmals wechselte ihr Blick, bis sie schließlich anfing zu grinsen. Sie presste die Lippen zusammen und hielt sich den Handrücken vor den Mund, bevor sie wegsah.
„Hey, was soll das?!“, fragte Reno noch verärgerter. „Lachst du mich etwa aus?!“
Nun konnte Cloud nicht mehr. Die schmalen Schultern fingen heftig an zu beben und kurz darauf brach die Blonde in Lachen aus. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und die Hand noch immer vor dem Mund, als sie sich vor Lachen nach vorne beugte.
Reno zog eine Augenbraue hoch und blickte sich skeptisch um, kam nicht umher, sich doch etwas Verlegen zu fühlen.
„Entschuldige“, hörte der Rothaarige Cloud nun atemlos flüstern. Sie grinste noch immer, lachte jedoch nicht mehr, als sie sich wieder ihrer Arbeit widmete.
Reno runzelte nur die Stirn. Manchmal machte Cloud ihm wirklich Angst… Vor allem, wenn sie sich so „uncloudig“ benahm. Lachen und Cloud, das war so wie Schnee im Sommer. Der Rothaarige schüttelte leicht den Kopf, bevor er weiter die Möhren schälte.
Mittlerweile war es schon spät in der Nacht und die beiden blinden Passagiere lagen in ihrer Kajüte, die man ihnen zugeteilt hatte. Als sie den Raum zum ersten Mal betreten hatten, hatte Reno schockiert die Augen aufgerissen und Cloud hatte es mit einem trockenen „Ziemlich übersichtlich“ kommentiert.
Tatsächlich passte in die Kajüte gerade einmal ein ziemlich schmales Hochbett. Es gab keinen Schrank und umdrehen konnte man sich nur, wenn man allein im Raum, oder die andere Person auf dem Bett war.
Ihre wenigen Sachen hatte Cloud irgendwie unter dem unteren der Betten verstaut und Reno wunderte sich im Stillen, wie sie das hinbekommen hatte.
Unruhig drehte sich der Rothaare zum wiederholten Male um. Er konnte nicht schlafen. Den Wellengang spürte man auf diesem Deck noch mehr, als in der Küche und er konnte sich hier nicht einmal von dem flauen Gefühl im Magen ablenken.
„Ist dir wieder schlecht?“
Reno zuckte leicht zusammen, als Cloud unerwartet die Frage stellte.
„Ein bisschen…“, log er und war froh, dass die Blonde ihn nicht sehen konnte.
„…“
Reno hörte, wie Cloud unter ihm in ihren Sachen wühlte und einen Moment später, erschien eine zierliche Hand, die einen Tablettenstreifen hielt, an der Bettkante.
„Nimm… hab ich von der Krankenstation…“
Überrascht zog der Rothaarige die Augenbrauen hoch und nahm ihr die Tabletten ab.
„Danke…“, murmelte er kleinlaut. Vorsichtig holte er in dem halbdunklen Raum eine Tablette aus der Packung und schluckte sie.
„Wegen vorhin…“, begann die Blonde wieder zu sprechen, brach jedoch ab.
Reno wartete einen Moment, bevor er irritiert fragte: „Was ‚wegen vorhin’?“
„Also… Ich… hm…“
Der Rothaarige rollte mit den Augen. Er hatte manchmal wirklich das Gefühl, Cloud war unfähig, richtige Sätze zu formulieren. Gerade wollte er etwas in der Richtung sagen, als die Blonde schließlich fortfuhr: „…ich wollte dich nicht auslachen. Entschuldigung.“
„Öhm…“ Reno runzelte verwirrt die Stirn. „Is okay… Ich hätte mich vermutlich auch ausgelacht…“ Sein Blick verfinsterte sich etwas und meinte mit Nachdruck: „Aber ich hasse Möhren wirklich!“
Er sah nicht, dass Cloud grinste.
Es war bereits Nachmittag, als Cloud und Reno im Vorratsraum einige Lebensmittel für das Abendessen holen sollten.
Der Rothaarige, der nun einen Kopf größer war, als die Blonde, streckte sich gerade, um an den geforderten Kohlkopf auf einem der oberen Ragalbretter zu kommen.
Cloud stand daneben, einen Metallkorb tragend, in dem andere Sachen lagen.
„Na, wenigsten keine Karotten…“, murmelte Reno und wandte sich dann an die Blonde: „Aber hast du schon mal gekochten Kohl gerochen? Boah, ich sag dir, da schneide ich lieber Möhren!“ Er schüttelte sich etwas angewidert, als er den Kohlkopf in den Korb legte. Cloud zuckte nur teilnahmslos mit den Schultern.
Skeptisch zog Reno seine Augenbrauen hoch. „Ich glaube, dir ist es völlig egal, was…“ Der Rest des Satzes ging in einem unglaublich lauten Getöse unter.
Ein Vibrieren ging durch das gesamte Schiff, gefolgt von einem Ruck, bei dem Cloud und Reno beinahe Probleme hatten, auf den Beinen zu bleiben.
„Was war das?!“, fragte der Rothaarige geschockt.
Cloud antwortete nicht, stellte stattdessen den Korb ab und verließ die Vorratskammer. Reno wollte sich schon über ihre Ignoranz beschweren, als sie wieder in die Kammer kam.
„Los, such Essen zusammen!“, befahl Cloud bestimmt und schüttete einen Sack Kartoffeln aus, packte in diesen dann die Lebensmittel, die sie greifen konnte.
„Was is denn los?“ Irritiert und überfordert sah er der Blonden bei ihrem Tun zu.
„Nimm!“ Sie drückte Reno den gefüllten Sack in die Hand. „Lauf nach oben an Deck und such ein Rettungsboot!“
Verwirrt hielt der Rothaarige den Leinensack fest, rührte sich jedoch nicht. „Wieso… was is denn los?!“
Genervt verdrehte Cloud die Augen. „Frag nicht, tu’s einfach! Schnell!“
„Ja… und du?“ Reno runzelte die Stirn und sah Cloud wieder die Kammer verlassen.
„Ich hol unsere Sachen“, hörte er die Blonde noch sagen, ehe sie aus seinem Blickfeld verschwand.
Es dauerte noch einen Augenblick, bevor Reno sich rührte und ebenfalls den Raum verließ und erst da erkannte er, dass etwas wirklich Schlimmes geschehen sein musste.
Überall auf den Gängen herrschte Panik.
Passagier und Besatzung kämpften sich ohne Rücksicht auf andere auf das Deck. An einigen Ecken standen Matrosen, die der Besatzung Befehle zuriefen, die jedoch nicht befolgt wurden.
Reno hatte es wirklich schwer, sich durch diese in Panik versetzte Menschenmasse zu kämpfen und dabei den Lebensmittelbeutel nicht zu verlieren.
Er spielte gerade mit dem Gedanken, den Sack einfach loszulassen, als er eine völlig freie Treppe sah, die er ungehindert hoch rennen konnte. Einen Moment war er wirklich Stolz auf sich, bis er erkannte, wo er gelandet war: Das Besucherdeck.
Hier waren keine Rettungsboote. Nur Sonnenliegen, ein verlassener Kiosk und ein Swimmingpool.
„Scheiße!“, fluchte der Rothaarige und hätte sich am liebsten selber geohrfeigt.
Er ließ seinen Blick noch einmal über das Deck wandern und wollte eigentlich wieder umdrehen, stockte jedoch. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
Er hatte sogar noch Zeit, einige Süßigkeiten des Kiosks mitzunehmen, bevor er am Rand des Pools entlang ging und den zweckentfremdeten Kartoffelsack in ein relativ großes Schlauchboot legte…
Etwa in derselben Zeit rannte Cloud die Treppen nach unten zu den Matrosenkajüten. Immer wieder kamen ihr Besatzungsmitglieder entgegen, die ihr verwunderte Blicke zuwarfen, jedoch nichts sagten. Erst als sie an der letzten Treppe war, wurde sie zurückgehalten.
„Halt! Du kannst da nicht mehr runter!“ Ein Matrose hatte Cloud am Arm gepackt und wollte sie mit sich die Treppe hinauf zerren, doch hatte er nicht mit so viel Widerstand gerechnet.
„Lass mich!“, zischte die Blonde und riss sich los, wodurch der Matrose ebenfalls einige Stufen hinunter stolperte.
Cloud war schon aus seinem Blickfeld verschwunden, dennoch rief er ihr nach: „Da unten ist alles voller Wasser…!“
Als Cloud auf dem unteren Deck ankam, war das Wasser schon kniehoch. Das ganze Schiff knarrte und von überall her hörte man das Wasser rauschen. Die Blonde hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, zumal diese Geräusche nicht sonderlich ermutigend waren, doch sie brauchte ihre Hände, um sich besser durch das Wasser kämpfen zu können. Das an der Seite angebrachte Geländer, das normalerweise dazu diente, um bei starkem Seegang besser laufen zu können, nutzte sie jetzt, um sich vorwärts zu ziehen.
Sie war fast da, als das Schiff begann sich zu neigen.
„Verdammt!“, fluchte Cloud gestresst. Das fehlte gerade noch.
Endlich hatte sie die Kajüte erreicht. Schnell suchte sie ihre Sachen zusammen und packte noch eine Decke in ihren Rucksack. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, Renos Tasche liegen zu lassen, doch schüttelte sie dann kurz den Kopf, und nahm sie ebenfalls.
Mit dem Schwert und zwei Taschen bepackt, trat sie wieder auf den Gang. Genau in diesem Moment ging ein weiterer heftiger Ruck durch das Schiff und es neigte sich noch mehr. Es stand mittlerweile fast senkrecht im Wasser und Cloud fand keinen Halt mehr, sie rutschte einige Meter nach unten, sah schon das Wasser, welches unter ihr bedrohlich aussehende Wirbel und Wellen schlug.
Sie konnte sich im letzten Augenblick an einer offenen Tür festhalten. Heftig atmend kletterte sie in die leere Kajüte. Die Seitenwand war mittlerweile waagrecht, sodass sie gut stehen konnte.
Ihre Gedanken rasten. Die Treppen konnte sie nicht mehr benutzen und die Bullaugen waren zu klein. Fahrig strich sie sich über die nassen Haare.
Dann musste sie gequält grinsen und griff nach ihrem Schwert. Sie holte Schwung und rammte es in die Schiffswand, hoffte, dass das Schiff nicht allzu gut gebaut war und hatte sogar Glück. Als sie sich durch das Metall schnitt, musste sie daran denken, was Reno dazu sagen würde. Er würde das Schwert sicherlich „Dosenöffner“ taufen…
„Dosenöffner…“, murmelte Cloud skeptisch, musste dann jedoch wieder grinsen.
Reno saß mit dem Kartoffelsack in dem Schlauchboot und sah hektisch über das Wasser. Das Schiff stand inzwischen senkrecht und er hatte Cloud noch nicht entdecken können.
„Verflucht!“, brummte der Rothaarige und suchte weiter das Wasser ab, entdeckte dann aber überraschenderweise ein recht großes Loch im Schiffsrumpf, an dem unverkennbar Cloud stand.
Geschockt setzte sich Reno etwas auf. „Der wird doch nicht…“ Doch da war es schon passiert und die Blonde war ins Wasser gesprungen.
„Scheiße!“ Angespannt rutschte Reno in dem kleinen Boot hin und her und wartete, dass irgendwo in dem unruhigen Wasser Clouds Kopf auftauchen würde. Als er sie schließlich entdeckte, konnte er sich jedoch nicht wirklich beruhigen.
Das Schiff versank immer mehr und Cloud hatte Probleme gegen den so entstandenen Sog anzukämpfen.
„Boah, dann soll er verdammt noch mal sein Schwert loslassen!“, schimpfte Reno genervt, richtet sich jedoch etwas weiter auf und winkte der Blonden zu. Er versuchte das Getöse des Wasser zu übertönen und rief mehrmals: „Hierher! Cloud!“
Anscheinend hatte die Blonde ihn gehört, denn sie schwamm auf Reno zu.
„Ein Schlauchboot?!“, fragte Cloud atemlos und warf Reno die zwei Taschen zu. „Tolles Rettungsboot…“
Reno verstaute die Taschen hinter sich. „Ähm, nun ja, es ist nicht direkt ein Rettungsboot…“, murmelte der Rothaarige und kratzte sich verlegen am Nacken.
„Tatsächlich…“ Clouds Stimme klang angespannt und sie sah sich nachdenklich um.
„Was ist los, komm rein!“ Reno hielt ihr seine Hand entgegen, doch Cloud ergriff sie nicht, sondern meinte: „Wenn ich jetzt mit dem Schwert an Bord komme, geht das Ding unter.“
„Oh… stimmt… vermutlich…“
Reno erntete von Cloud ein gereiztes Augenrollen. „Warte hier….“ Und damit schwamm die Blonde wieder ein Stück weg.
„Ja, ich warte hier, was soll ich auch sonst machen? Übers Wasser nach Costa del Sol laufen? Tss…“ Schmollend verzog der Rothaarige das Gesicht und lehnte sich an die Seite des Bootes, Cloud beobachtend.
Diese war etwa zehn Meter entfernt und begann mit etwas rumzuhantieren.
Überlegend, was die Blonde da tat, kratze sich Reno am Kopf. Es sah äußerst merkwürdig aus, einige Male tauchte sie unter und ab und zu kam so etwas wie ein Brett zum Vorschein. Der Ex-Turk konnte sich keinen Reim darauf machen und so wartete er einfach ab, bis Cloud wieder auf das Schlauchboot zuschwamm. Hinter sich her zog sie eine Holztür, aus der ein Teil ihres Schwertes herausguckte.
„Gib mir das Seil!“, befahl sie Reno schlicht.
„Welches Seil?“
„Das in meinem Rucksack!“ Es war nicht schwer zu bemerken, dass die Blonde etwas genervt war.
Mit einem Seufzen begann Reno Clouds Sachen zu durchwühlen und auch, wenn es nicht viele waren, er hatte doch ein ungutes Gefühl dabei. Schließlich fand er das Seil und gab es der Blonden. Die band es um den Griff des Schwertes und stieg endlich in auch ins Boot, knotete dort das Seil an einer der seitlichen Plastikösen fest.
„Hättest du das Schwert nicht einfach dalassen können?“, fragte der Rothaarige skeptisch.
„Nein“, antwortete Cloud einsilbig und schloss für einen Moment ihre Augen.
„Na ja… scheint dir ja sehr wichtig zu sein… Hast du das Loch in die Schiffswand geschnitten?“
Die Blonde brummte zustimmend.
„Kann es sein, dass du ein Faible dafür hast, dein Schwert irgendwo rein zu stecken?“, fragte Reno mit hochgezogenen Augenbrauen und Blick auf die riesige Waffe, die im Wasser in der Tür steckend neben ihnen schwamm.
Cloud antwortete nicht darauf.
Man sah ihr an, dass sie erschöpft war, doch Reno wollte trotzdem weiter wissen: „Was ist denn eigentlich auf dem Schiff passiert?“
Cloud seufzte. „Die Küche ist explodiert…“
„Öhm… oh… wieso das?“
„Keine Ahnung, vermutlich, weil wir da gearbeitet haben…“
„Heißt das, du meinst… das waren wieder die Typen aus Junon?“
„Vermutlich…“ Die Blonde klang müde und so ließ Reno sie erst mal in Ruhe.
Summend öffnete er den Kartoffelsack und suchte etwas zu trinken. Er griff nach der ersten Flasche, die er fand und holte sie raus.
„Oh nein!“, fluchte er und stupste Cloud an. „Das hast du mit Absicht gemacht, oder?“
Die Blonde öffnete ihre Augen und konnte nicht anders als grinsen, als Reno ihre eine Flasche vor die Nase hielt, auf deren Etikett in großen Buchstaben stand: „Karottensaft“!
Eigentlich können die beiden einem Leid tun… Nun… eigentlich *g*
Also dAnn, vielen DAnk fürs Lesen. ^^
Tuesdays - #01 - Midgar Tuesdays - #02 - JunonTuesdays - #03 - Schiff
Tuesdays - #04 - Meer