Hier nun der dritte Teil meiner Thailandreise.
Guy hat uns also ins Asia Lampang Hotel in Lampang (ลำปาง [lāmpāːŋ]) gebracht, dessen Zimmer für uns überraschend schäbig aussah. Ich hab aber kein Foto davon. Sehr schön war es jedenfalls nicht und heißes Wasser gab es auch keins. Mehr chinesische Verhältnisse also (obwohl alle Wassererhitzer in Thailand, obwohl teilweise in Deutschland und England produziert nicht an unseren Megaboiler hier in Kunming herankamen, auch wenn der nach 'ner halben Stunde Duschen erstmal alle ist). Kosten: 490 ฿ (unter 12 €) per noctem. Für zwei Nächte reicht's aber, dachten wir uns. Wir sind tagsüber eh unterwegs und abends kaputt.
Frühstück (für alle, die sich gerne asiatisches Essen angucken, hier klicken!) gab's am nächsten Morgen (wir schreiben den Tag 139) dann in einem kleinen Restaurant in der Nähe, da wir das Hotelfrühstück verpasst hatten. Um 10 Uhr dann Treffen mit Guy und Tip und unsere Bitte, uns doch lieber in ein anderes Hotel zu fahren. Also ging's ab ins Hotel Kim City, das für nur unerheblich mehr Geld einen großen Luxus darstellte. Waren's 650 ฿? Bin nicht mehr sicher, jedenfalls eine gute Wahl. Nach dem Umzug dann gleich die erste Sehenswürdigkeit in Lampang, der Heimatstadt von Tip:
Wat Phrathat Lampang Luang (วัดพระธาตุลำปางหลวง [wát pʰráʔtʰâːt lāmpāːŋ lǔaŋ]), ein großer Tempel im nordthailändischen Lanna-Stil, mit wenig Touristen (fast keine, da Lampang nun nicht gerade Touristenziel ist) und einer schönen Anlage. Hier links zur Abwechslung mal Guy & Tip vorm Eingang. Innen gab es wieder eine große goldene Kuppel (Chedi), einige Buddhastatuen, man musste sich vor Betreten die Schuhe ausziehen und auch an
Gongs und Bäumen mangelte es nicht. Beschriftungen waren vor allem auf Thai, teilweise aber auch auf Lanna. Nebenan war eine Art Museum, in dem alte Lanna-Schriftstücke, altes südostasiatisches Geld und antike Artefakte ausgestellt waren. Alles in allem schön anzusehen. Erbaut wurde der Tempel laut einem Schild anscheinend zwischen den Jahren 2019 und 2045... thailändischer Zeitrechnung. ;)
Die nächste Station führte uns zum Thai Elephant Conservation Centre ein Stück außerhalb der Stadt, wo wir für die Vorführung leider zur spät waren. Dafür konnten wir eine Runde auf den Elefanten reiten (siehe links). Das ist ziemlich komisch, weil es nicht wie bei einem Pferd (stell ich mir vor) leicht rauf- und runterwackelt, sondern immer ziemlich stark nach links und rechts, wegen der kräftigen Schultern. War jedenfalls wirklich lustig,
hier ist noch ein Bild von Tik und mir (evtl. ist Facebook zum Angucken nötig). Nachdem die Elefanten ihre Runde beendet hatten, gab es optional noch ein Foto von den "Pärchen" auf dem Dickhäuter, samt Mahout. Das gab's dann für gar nicht zu viel Geld in dickem Elefantenkotpapier [sic!] eingerahmt. Habe ich mir natürlich gleich als Andenken mitgenommen. Da wir die Show verpasst haben, gedachten wir, am folgenden Tag zurückzukommen. Die soll nämlich sehr sehenswert sein...
Dann führte uns Guy zu einem riesigen Meilenstein, vielleicht an die 10 m hoch, der die Entfernungen zu kleineren und größeren Städten in Thailand und Südostasien angab, hier in dem Bild (zum Vergrößern bitte klicken!) zum Beispiel von oben nach unten: Chiang Mai, Chiang Rai, Chiang Tung, Chiang Thong (Luang Phra Bang) und Chiang Rung (Sipsongpanna (aka Xishuangbanna)). Auf den Märkten gab's den überall in klein zu kaufen. Zum Kaffeetrinken gab's dann eine Spezialität:
Wieselkaffee. Der wird in der Tat aus unverdautem Kot von Wieseln, die vorher Kaffeebohnen zu fressen bekommen haben, gewonnen und ist relativ teuer. Ich selber hatte einen Oreo-Milchshake, habe aber mal von
Guys Wieselkaffee probiert - eklig! Also nichts gegen Wieselkacke, aber Kaffee? Wüärks. Dafür gab's am Abend wieder
was Leckeres.
Nach einem Frühstück im Hotel sind Tik und ich wieder mit Guy und Tip zum Elefantenzentrum gefahren um uns die Show anzuschauen. Die war wirklich cool und ich hab einige Bilder gemacht und hochgeladen. Die Elefanten sind
marschiert, haben sich
hingelegt, den Mahouts ihre
Hüte (oder den Mahüten ihre Houts?) und Stöcke gegeben, Baumstämme durch die Gegend getragen und gerollt und schließlich sogar
Bilder gemalt. Tolle Tiere. In dem Zentrum kann man übrigens für 3 Tage bleiben und eine Ausbildung zum Mahout mitmachen. Und streicheln und füttern konnte man die Elefanten hinterher auch, besonders der kleine war niedlich, hier rechts zusammen mit der - wie ich finde - nicht minder niedlichen Tik:
Nach der Show ging die Reise weiter, zuerst in die Provinz Tak (ตาก [tàːk]) in die Stadt Mae Sot (แม่สอด [mɛ̂ː sɔ̀ːt]), die - wie Mae Sai auch - nahe der burmesischen Grenze liegt. Dort sind wir ein bisschen durch die Straßen gebummelt, haben was gegessen, ich habe mir in einem weiteren buddhistischen Tempel die Zukunft erschüttelt. Ach, das geht übrigens so: dort steht ein Becher mit Holzstäben, den man nimmt und mit beiden Händen vor sich leicht schüttelt, wobei die Becheröffnung etwa im Winkel von 20° von der Eben nach oben zeigt. Bald fällt ein Stab heraus, man liest die Nummer und findet dann einen Zettel im entsprechenden Fach neben dem
Schrein. Dort stehen dann ähnlich einem Horoskop interessante Dinge. Mir wurde propheziehen, ich solle auf meine Worte achten und dass mein großer Mund mir mal zum Verhängnis werden könnte. Hmm... passt meiner Meinung nach nicht ganz auf mich. Jetzt merke ich grad, dass das ja in einem anderen Tempel war. In diesem hier blieb die
Prophezeiung für mich leider unverständlich.
Hiernach fuhr Guy Tik und mich dann nach Kamphaeng Phet (กำแพงเพชร [kāmpʰɛ̄ːŋ pʰêːt]) zum Haus von Tiks Verwandten, wo wir die nächsten Tage verbringen würden.
Fortsetzung folgt...