Titel: Abschied
Fandom: Hetalia
Charaktere: Österreich, Bayern, Erwähnung von Preußen/Deutschland
Rating: G
Genre: Angst
für
120_minuten prompt "#2 Wo der Pfeffer wächst"... was auch immer aus dem prompt geworden ist oO. Eigentlich sollte das hier irgendwas erbostes werden.
Er starrte seinen Gegenüber an. Wollte diskutieren, widersprechen. Sagen, dass das nicht sein durfte. Aber er wusste, dass das nicht funktionieren würde. Wann hörten Bosse schon auf ihre Länder? Und so grummelte er nur, zuckte mit den Schultern, drehte sich um und ging zur Tür.
Verdammt. Verdammt. Ver-
"Quirin."
"Ja?"
"Du hast noch drei Tage Zeit. Ich gebe dir so lange frei."
Er warf dem Mann einen langen Blick zu, nickte leicht und trat hinaus auf den Gang. Und wäre fast gestolpert.
"Roderich." Die ältere Nation kniete sich hin und half dem Kleinkind auf die Beine. "Hast du gelauscht?"
Der Dunkelhaarige senkte den Kopf und blickte auf seine nackten Babyfüße hinunter. "Tut mir leid, aber du warst so angespannt die letzte Zeit, und ich wollte hören worum es ging, und... und... Ich will nicht von dir weg!"
Bayern seufzte und hievte ihn in seine Arme. "Es ist gut. Ich bin dir nicht böse." Er vergrub sein Gesicht in dem weichen Kinderhaar als sich kurze, kleine Finger in seinen Kittel krallten, und streichelte Ostarichis Rücken. "Und ich werde dich besuchen kommen, ja? Egal, was passiert, ich werde dich nicht vergessen, und ich werde dich besuchen kommen."
Unglaublich große, feuchte Augen sahen auf zu dem älteren Jungen. "Und du wirst auch ganz oft kommen?"
"Klar." Er setzte sich in eine Nische und lehnte sich zurück, ließ die noch so viel jüngere Nation in seinen Armen weinen, bis es langsam abebbte, schwand. "Immer. So lange, wie du willst, und wie ich kann."
Sie starrten einander an, so ähnlich einander, so unendlich ähnlicher als denen, mit denen der Ältere nun würde leben müssen; noch nicht, nicht jetzt, aber bald. Königsgrätz hatte es besiegelt, jedoch nicht eingeleitet, und Quirin hatte geflucht als er von der Schlacht hörte, das widerliche großmäulige lachen des gescherten Preußen in seinem Kopf, obwohl er doch über hundert Kilometer entfernt war.
Und am Ende war es Roderich, der sich abwandte und ging, schweigend, ruhig.
So anders als das letzte mal, vor hunderten von Jahren, als er geweint hatte und zurückgesehen, doch fortgezogen wurde von der Hand des Menschen, mit dem er für die nächsten Jahre leben würde, und dann mit seinen Kindern und Kindeskindern.
Doch genau wie damals konnte Quirin sich nicht rühren, nichts sagen, nur stumm fluchen und sich schwören niemals, niemals wieder sein Herz and jemanden außer sich selbst zu hängen. Und trotzdem genau wissen, dass es geschehen würde.