Album des Monats: MEMORY MAN (Aqualung)

Mar 01, 2007 10:07


Sehnsüchtig erwartet sobald ich davon wusste (Anfang 2007), wird Aqualung's drittes Studioalbum am 13. März vorerst leider nur in den USA und Kanada veröffentlicht.
Aqualung, das ist der britische Singer-Songwriter Matt Hales, der in den vergangenen Jahren mit Songs wie "Strange And Beautiful" und vor allem "Brighter Than Sunshine", die beide respektable Chartspositionen in UK und Amerika hatten und auch in Werbespots schon auftauchten, auf sich aufmerksam machte. Und nein, er hat sich nicht durch das gleichnamige Jethro Tull-Album für diesen Künstlernamen inspirieren lassen sondern durch das Gefühl, das er beim ersten Hören seines Debütalbum bekam.
"Memory Man" nun hat ganze vier Jahre auf sich warten lassen (das 2005er Album "Strange And Beautiful" ist 'nur' eine Art Best Of-Zusammenfassung seiner beiden ersten Alben), schließlich wurde er ja Daddy.

Und ja, Erwartungen waren in der Tat da. Für mich persönlich hauptsächlich wegen Songs wie "Brighter Than Sunshine", "Easier To Lie" oder "Breaking My Heart".
Und ja, zuerst, muss ich sagen, war ich doch leicht enttäuscht weil auf dem neuen Album nicht wirklich etwas von dieser 'positiven Explosivität' zu fühlen ist; 2 Songs hatten Ansätze, aber das wars dann auch schon.

Dennoch. Gut Ding will Weile haben und das Album hat mich mit jedem Hören mehr und mehr überzeugt. Angefangen beim Opener Cinderella, dessen klimperndes Piano (was in so gut wie jedem Song zu finden ist) und dann einsetzenden Gitarrenwänden doch sehr positiv an Coldplay erinnern. Pressure Suit ist die erste Single und ein kleines Lo-Fi-Masterpiece das zumindest Aqualung's positive Explosivität (wie ich sie nunmal nenne, siehe "Brighter Than Sunshine" ;) ) andeutet. Something To Believe In ist schön komplex und dennoch nicht nervend - spätestens hier sollte man sich sagen "Mh, mal sehen ob der guten Dinge die da noch kommen O_O". Und so geht es auch weiter, nämlich mit dem eher langsamen, andächtigen Glimmer (*seufz*, ich mag die Lyrics hier sehr) welcher nahtlos in Vapour Trail übergeht - einer der Songs der ansatzweise an "Brighter Than Sunshine" rankommt von der Produktion her. Mit Rolls So Deep geht es genauso unterhaltend weiter ohne eintönig zu werden. The Lake widerum bietet einen kleinen Kontrast zu allem vorher gehörten mit seiner sozusagen hypnotischen Athmosphäre. Black Hole ist wiederum etwas rockiger und gar experimentiell gegen Ende. Outside bringt danach wieder vertrautes ans Ohr und ist relativ euphorisch. Das Album schließt ab mit dem Radiohead-like Garden Of Love, einer schweren Ballade die supertoll interpretiert-gesungen wird, und Broken Bones, das noch schwerer im Maden liegen könnte wäre da nicht diese kleine, schöne Pianomelodie als Abscluß.

Fazit: Ja, auch wenn man es nicht glauben mag, das Album muss mitunter "erarbeitet" werden, sprich zwei-dreimal wirklich durchhören und dann anfangen zu genießen. Aqualung ist in der Tat eine kleine Singer-Songwriter-Perle gelungen mit einem doch sehr persönlichen Touch.

Matt's eigene Worte zum Album:
"So when it was time to make a new album I wanted to have all those flavours - from fucked up space rock to linear soundscaping. And I was reading Beckett and Blake and thinking about fatherhood and fate and love and death and the future, so that's all in there too.
It's an ambitious record: complex, widescreen and full of drama. But it's still me and still Aqaulung and at its core I hope it remains truthful, candid, grown up, sometimes beautiful and occasionally a bit strange."

Genre: Singer-Songwriter, Adult Alternative Pop
Similar Artists: Keane, Coldplay, The Fray, Ben Folds, David Gray, Death Cab For Cutie, Snow Patrol, Rufus Wainwright, Damien Rice, Gran Bel Fisher
Faves: Cinderella, Pressure Suit, Glimmer, Vapour Trail, Rolls So Deep, Outside, Garden Of Love

Youtube:
Pressure Suit (live)

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