Fandom: The Vampire Diaries
Pairing: Caroline x Katherine
Rating: P-12
Geschrieben für
daswaisenhaus, Prompt #_0444: Don't worry, you won't get burned / so don't, don't put up a fight
Ich lese sehr gern englische Fics in diesem Fandom, habe selber aber eigentlich noch nie zu TVD geschrieben. Vermutlich hätte ich das auch noch für längere Zeit bleiben lassen, hätte nicht
himmelstaenze uf Gut Glück einen Waisenhaus-Prompt für mich ausgesucht ...
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baby loves to dance in the dark
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(Mein Name ist Katherine, hat sie gesagt und sich zum Gesicht von Carolines Tod gemacht.)
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Sie ist ein Kind der Sonne, gold gesträhntes Haar und Sommersprossen auf der Schulter, und sie brennt, brennt, brennt.
(Was habe ich falsch gemacht?, will sie fragen, denn sicherlich ist dies hier die Hölle, sicherlich ist dies ihre Strafe, vielleicht dafür, dass sie bis zum Ende nie gut genug gewesen ist, trotz allem Bemühen immer nur die Nummer zwei und nicht einmal ich kann mich lieben.)
Sie presst ein Kissen auf die Flammen, erstickt das Feuer und erstickt ihren dumpfen, speichelfeuchten Schrei. Hautfetzen und schwarze Asche kleben auf dem sterilen Krankenhausweiss, und hysterisch vom Schmerz, von ihrer Unverständnis, verzieht sie bei diesem Anblick das Gesicht und denkt: Oh Gott, wie ekelhaft, wie abstossend, wenn Matt mich so sieht, wo ist mein Make-up, ich muss mich waschen -
Wie dumm von dir, erklingt da eine Stimme, und dann steht sie auch schon vor ihr, Elena, die gestern Nacht noch versucht hat, Caroline zu ersticken, mit dem Kissen, auf dem jetzt Carolines halbes Gesicht klebt. Hat dir denn niemand gesagt, wie schädlich UV-Strahlen sind?
Was -
Still!, befiehlt Elena, eine Hand auf ihren Mund gepresst, die andere in ihre Locken gekrallt, sie ist so viel stärker, Caroline hat keine Chance (und sie versucht gar nicht erst, sich richtig zu wehren, letzten Endes ist sie Elena doch sowieso unterlegen, das ist die Geschichte ihres Lebens). Es gibt eine kleine Änderung im Plan, mir ist langweilig. Deine kleinen Freunde werden dich nicht mehr wollen, Caroline, du bist jetzt ein Monster. Nach Sonnenuntergang wirst du das Krankenhaus verlassen und ich warte auf dich. Wenn dir irgendetwas an dir selbst liegt, wirst du dich wie ein braves fangzähniges Baby verhalten und nicht dagegen ankämpfen.
Den Teufel werde ich tun, erwidert Caroline, aber Elena ist schon weg.
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Ich bin kein Monster, sagt sich Caroline, aber dann kommt Matt und alles, woran sie denken kann, ist, wie leicht und schön und ganz wundervoll es wäre, ihn zu töten.
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Was meinst du - macht der Gin in ihrem System den Genuss noch delikater oder schmeckt sie dadurch nicht eher ein bisschen wie eine gewöhnliche Hinterwäldlerin?
Caroline könnte in tausend Jahren nicht beschreiben, wie das warme Blut auf ihrer Zunge schmeckt, wie es auf seinem ganzen Weg in ihren Magen ein wohliges Prickeln bewirkt, sie stark bis in die Fingerspitzen macht und die schönsten Gefühle in ihr entfacht.
Sie hat sich noch nie so grenzenlos lebendig gefühlt.
(Worüber sie lachen sollte. Schliesslich ist jetzt untot, die längste Zeit am Leben gewesen.)
Ein bisschen mehr, seufzt das Mädchen auf dem Teppich wohlig und drängt die Handgelenke fester in ihre gierigen Münder. Sie ist nicht bei Verstand, dafür hat Elena - nein, Katherine, Katherine, Caroline darf nie wieder vergessen, wer ihr den Tod und die Unsterblichkeit gebracht hat - gesorgt. Caroline hatte protestieren wollen, so etwas macht man einfach nicht, man trinkt kein Blut und man trinkt es nicht von Collegestudentinnen, die sich auf der Suche nach mehr Spass nur zu bereitwillig aus der Bar haben lotsen lassen; aber sie haben wild getanzt, ein durcheinander aus kräftig schlagenden Herzen die Musik, haben das ganze Haus mit ihrem Duft gefüllt, so frisch und verlockend und -
Trink von mir, hat eine gesagt, gequängelt, gebettelt, und nichts ist besser als Haut unter den Lippen, nichts so richtig wie eine Quelle, in die man die Zähne schlagen kann.
Liebe die Nacht, sagt Katherine zu ihr, die Nacht ist deine Welt.
Ihr Blick sagt: Deine Welt bin ich.
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Keine Sorge, säuselt Katherine in einem Tonfall, der von boshaftem Genuss nur so trieft, du gehörst mir. Ich werde mich gut um dich kümmern.
Caroline steht vor dem Fenster, weit genug davon entfernt, um nicht von dem dünnen Streifen Sonnenlicht, der zwischen den Vorhängen ins Zimmer fällt, berührt zu werden. Sie kann hören, wie Stefan in einiger Entfernung eindringlich auf Elena und Bonnie einredet, sie davon abzubringen versucht, das Haus ohne ihn zu betreten (Stefan ist hier nicht willkommen, nicht wahr?, hat Katherine gesagt und mit spitzem Finger Mrs Flowers Hals gestreichelt).
Deine Freundinnen werden dich nie verstehen.
(Und mich nicht wollen - Bonnie ist der Widerwille, Caroline zu helfen, irgendetwas für sie, den scheusslichen Vampir, zu tun, nur zu deutlich anzuhören.)
Stefan -
Stefan wird dich zwingen, von Häschen zu trinken, fährt Katherine scharf dazwischen. Er wird dir erzählen, dass alles, was du fühlst, falsch ist, dass DU falsch bist und alles dafür tun musst, um jemand anderes zu werden.
Und wenn er Recht hat?
Wenn er Recht hat, bleibst du die unglückliche, verunsicherte Caroline Forbes, die es nie jemandem Recht machen kann - und das für immer. Katherine tritt vor sie, klemmt ihr die zersausten Strähnen hinter die Ohren. Hast du dich gestern nicht gut gefühlt? Unbesiegbar und richtig, genau so, wie du bist?
Ich tanze gern im Dunkeln, denkt Caroline, denn sie weiss, gestern Nacht hätte sie nicht weniger unscheinbar, unsichtbar sein können, sie war das Licht selbst.
Kämpf nicht gegen dich selbst an, sagt Katherine. Du wirst nicht dafür brennen, für wer du bist. Das lasse ich nicht zu. Du gehörst mir.
Dieses Mal klingt es nicht, als würde sie nur ein krankes Spiel spielen.
Ja, sagt Caroline und kehrt der Sonne vor dem Fenster den Rücken zu.
(Es gibt Schlimmeres, als sich die ganze weite Nacht mit Katherine zu teilen.)
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