FANDOM Harry Potter: Scandalous [AU]
PAIRING Philadelphia on Fire
RATING P-16; eigentlich überhaupt nicht, aber ihr habt Fantasie, richtig?
WORD COUNT ~600
GESCHRIEBEN FÜR
skin on skinPROMPT You are from the 70es but I'm a 90es bitch
A/N Huh, glaub' nicht, dass ich jemals so lange gebraucht habe, um Smut NICHT zu schreiben. Sorry, ich komme einfach nicht von der Einstellung los, dass Porno-in-Worten in Bildern des eigenen Kopfes immer besser ist als ausführliche Beschreibungen von allen möglichen Körperteilen, denen alle möglichen Namen verpasst wurden (ich lebe in einer Liebesstab-in-Lustgrotte Welt, und es ist traurig).
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you're from the 70s but I'm a 90s bitch
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Als er sie das erste mal sieht, sitzt sie am Seeufer, Kopf in den Nacken gelegt, tanzenden Rauch zwischen den Lippen, umringt von Sechstklässlern, denen sie das erste Gras ihres Lebens vertickt hat. Ihr Haar ist offen und wild, als wäre es an der Luft getrocknet und ungekämmt, und das Sonnenlicht, das auf die Strähnen leuchtet, ist das weiche Orange zwischen Nachmittag und Abend.
Er ist ein bisschen high und das Gefühl in seiner Brust ein bisschen kind verlassen allein, und vielleicht ist das der Grund, warum er Blümchen, Plateausohlen, Protestschilder und The Clash Shirts sieht, wo in Wirklichkeit nur die vertraute 2011 Mischung ist. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass ihr Lachen so weit weg klingt.
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Sie fragt nicht nach seinem Namen (er ist ein Meyer, muggelgeboren und Mittelschicht), seinen Absichten (20 sein und nach Momenten greifen), oder was seiner Meinung nach der Sinn des Lebens ist (keine Ahnung, das meint er). Ihm kommt es vor, als wäre er in ihren Augen das Morgen, das sie nicht erwarten kann und sich doch nicht in der Vorschau ansieht; von dem sie ganz und gar überrascht werden will; davon überrollt werden und sich erst orientieren, wenn sie schon mittendrin steht.
Das ist, was er am liebsten an ihr mag, auch an seinem eigenen Morgen noch, beschliesst er.
Das, und wie sie sich um ihn und seinen Restverstand zusammenzieht, als sie vor ihm kommt und er es nicht ganz glauben kann. Er versteht nicht, wie Vergangenes ihm voraus sein kann.
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Für kurze Zeit versuchen sie sich aus Neugierde an dem ganz gewöhnlichen Pärchenkram, gemütliche Filmabende etwa, fiebrig und aufgedreht zuerst, gleich darauf nur noch aus Mangel an interessanteren davor Beschäftigungen (sie stimmt heftig für Einer flog über das Kuckucksnest, er beharrt auf Pulp Fiction, und danach bildet er sich ein, während dem Streit die DVDs unter ihren verschwitzten Körpern splittern gehört zu haben).
Sie entstammt nicht seiner Zeit, das sieht er klar und deutlich, wann immer er die Augen schliesst, ihre Fingernägel in seinen Rücken gebohrt. Da, wo er herkommt, tanzen weiss geleckte Boygroups auf Heroinspritzen, hat die Sonne es schwer, sitzen Jeans in den Kniekehlen, lachen Flanellhemden über Schulterpolster, suchen Ausserirdische die Erde heim, ist alles, egal was, immer einen Tick zu dunkel, selbst das falsche Blond.
Wo sie herkommt, ist die Welt auch keine schönere, aber die Leute dort, stellt er sich vor, wollen es noch besser machen, haben trotz allem noch einen Funken Hoffnung in sich, und das ist, was sie für ihn ist. Etwas Trauriges, etwas im Grunde Hoffungsloses; etwas, das im tiefsten Kern trotz allem so verdammt lebendig ist, dass er nicht aufgeben kann und will und darf.
(Er könnte auch sagen: Sie stammt aus einer Zeit, in der er nicht existiert.)
Er weiss, dass es nicht funktionieren wird, aber sie will nicht wissen sondern erleben, und er sagt sich, er hat sein halbes Leben damit verbracht, sich zu irren, also was soll’s.
Und sowieso ist es verdammt schwierig, nein zu sagen, wenn ihr weicher Mund Cannabis-Qualm in seinen Rachen bläst, Zunge an Zunge, ihre zierlichen Hände in seiner Jeans verschwinden und seine eigenen Finger spüren, wie sie selber mit jeder Sekunde feuchter wird.
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Er ist der Sohn einer Frau, die vor dem Spülbecken leise um Lady Di weint, einer dieser Kerle, die nicht zugeben, dass sie bei My Girl damals geheult haben, einer, der sein Tamagotchi Viech irgendwann vernachlässigt hat, bis es krepiert ist, und sie wohnt in der Sesamstrasse, The Velvet Underground als Nachbarn, singt verzögert My Generation, und hat wahrscheinlich keine Probleme, Vietnam auf dem Globus zu finden.
Er behält Recht: Es funktioniert nicht.
Er würde es trotzdem genau so wieder machen, um es und sie und sie beide erlebt zu haben.
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Eigentlich sind sich die Wellen unter ihnen ähnlich, aber ans Ufer gespült werden sie zu verschiedenen Zeiten.
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