Titel: Es war einmal ein Hufflepuff
Fandom: Harry Potter - Scandalous AU
Pairing: Sury x Cedric
daswaisenhaus Prompt #_0056 :: wenn man sich gemeinsam über eine Person aufregen kann
Es war einmal ein Hufflepuff
Der Weg von zwei verschiedene Welten zu seine Hand in ihrem Höschen sieht ungefähr so aus:
Was schaust du so angepisst aus der Wäsche, Diggory?, und das fragt sie natürlich nicht, weil es sie etwa interessieren würde, sondern weil jene, die ihrem beschissenen oder geglaubt-beschissenen Leben entfliehen wollen, die besten Kunden abgeben. Hey, sie mag dank Daddy zwar Kohle genug haben, theoretisch, aber eine Geschäftsfrau bleibt eine Geschäftsfrau und läuft doch nicht einfach weiter, wenn ihr eine lukrative Möglichkeit praktisch vor die Füsse fällt. Ausserdem ist er so betrunken, dass sie ihm wohl selbst Gras, das sie vor seinen Augen aus dem Boden rupft, andrehen könnte. Sie wäre dumm, ihm nicht die Taschen zu leeren.
Er faucht sein Geht dich nichts an!, hat noch im selben Moment ein schlechtes Gewissen deswegen, oh diese wohlerzogenen Gentlejüngelchen aus gutem Hause, und überhäuft sie mit Entschuldigen. Schliesslich: Elle. Sie ...
Ist ein eiskaltes Miststück, deren einzige gute Eigenschaft schliesslich auch noch eingefroren ist und den kleinen Diggory nicht mehr reinlässt?
Das findet er nicht amüsant, trotz allem, und Sury darf sich einen Vortrag darüber anhören, dass sie nicht über jemanden urteilen soll, den sie gar nicht kennt.
Glaub mir, ich kenne die Schlampe nur zu gut, und wäre sie nicht stets gut ausgestattet mit bester Ware, würde sie sich jetzt nicht entspannt sein jämmerliches Beziehungsdrama anhören, statt ihm in die Eier zu treten dafür, dass er Mayfair sogar dann noch unverdient in den Himmel lobt, wenn er sich wegen ihrer Attitüden aufregt.
Aber, schliesst er, es ist nicht allein ihre Schuld.
Sury fragt sich, ob er sich abends für jeden halbwegs gemeinen Gedanken über seine Angebetete von einem Erstklässler eine runterhauen lässt. Und Mayfair dann am nächsten Morgen umso unterwürfiger die Füsse küsst, ihr wahrscheinlich jeden Zeh einzeln ableckt. Wer sich auf die rothaarige Höllenbrut einlässt, muss doch einfach total pervers veranlagt sein.
Ja, da hast du Recht, erwidert Sury gedehnt, und wirklich, Diggory scheint bei dieser Schuldzuweisung glatt einer abzugehen, er steht total darauf, als Arschloch dargestellt zu werden, obwohl es seine durchgeknallte Freundin ist, die mal wieder Punkte für ihre Platinmitgliedskarte gesammelt hat, ausgestellt vom Teufel persönlich, sehr exklusiv, für die miesesten aller arroganten Zicken reserviert. Ich hoffe, du schämst dich. Ungeheuerlich, was du dir geleistet hast, Diggory, ungeheuerlich.
Er lässt sich neben ihr ins Gras fallen, seine grauen Augen betteln um mehr.
Sie wird dich auf keinen Fall zurück haben wollen. Niemals. Du bist Abschaum und ihrer nicht würdig.
Aber natürlich wird sie ihn doch zurück nehmen, sie wird sich ihn zurück holen, denn er ist gutes Aushängematerial in ihrer Welt, ein durchaus akzeptables Accessoire, und derzeit das Beste, was diese Schule an reichen und politisch neutral gesinnten Erben zu bieten hat. Sury muss an letzte Woche denken, als Mayfair mit einer ihrer Lieferungen nicht zufrieden war, es nicht sein wollte, und Surys Zimmer im Wohnheim daraufhin von Auroren auf den Kopf gestellt wurde. Zum Glück hatte sie mit derlei bereits gerechnet und alles Illegale an einen sicheren Ort gebracht. Aber die Sache ist noch nicht vorbei. Elle steckt keine Niederlage ein, ohne zurückzuschlagen, wieder und wieder und wieder.
Daran lässt sich nichts ändern. Tja. Doch immerhin kann Sury einen anderen Ball in dieses Spiel bringen.
Diggory, säuselt sie und bläst ihm den Rauch ihres Joints ins Gesicht, du gehörst bestraft.
Er nickt ergeben.
Ich bin so erschüttert über dein Verhalten, dass mir deine Bestrafung ein persönliches Anliegen ist. Und wie könnte ich sicher sein, dass du Busse getan hast, wenn nicht ich selbst dafür sorge? Sie drückt ihn auf den Rücken, setzt sich rittlings auf ihn. Irgendwo hinter den Hügeln, wo noch ein bisschen Orange den Himmel färbt, stürmen Schülerscharen zum Abendessen ins Schloss und vielleicht, hoffentlich, wird der eine oder andere von der anderen Richtung kommen, sie beide hier sehen, ein Foto schiessen und Gossip Girl mailen. Im besten Fall wird die Meldung pünktlich zur Mahlzeit online gehen, so dass wirklich jeder sieht, wie Mayfair einen hysterischen Anfall erleidet. Deine Bestrafung, Diggory, ist ihr Zorn. Du verstehst doch, warum das nötig ist, nicht wahr? Alles andere wäre einfach nicht Strafe genug.
Ja, er ist betrunken, und ja, seine Unterwürfigkeit Elle gegenüber grenzt an Schwachsinnigkeit - aber in seinen Augen kann Sury deutlich lesen, wie begierig er darauf ist, dass sie weitermacht, wie sehr er es will, sie will, die nichts mit Elle gemein hat. Und auch jetzt, wo er die Augen schliesst und diese Wahrheiten zu verbergen versucht, lässt es sich nicht leugnen. Sury spürt den Beweis zwischen ihren Beinen härter werden.
Sie öffnet ihre Jeans, streift mit den Fingerspitzen über seine Hand, die sich bald verselbstständigt, ihre Anweisungen nicht braucht.
Sei ein böser Junge und mach sie wütend, verlangt sie, und darin ist Diggory wirklich gar nicht mal so übel.