Der Alltag ist grau, da kommt eine warme Geschichte genau richtig.
Gemeinsam.
Urlaube beinhalteten bei uns mindestens ein Museum, eine Galerie, den nächsten auffindbaren Malerbedarf (man wusste ja nie, was für Utensilien sich in anderen Ländern zum Zeichnen eigneten) und die schönsten Buchhandlungen, die wir finden konnten (denn der Lesestoff reichte nie aus). Mit Baden und Sonnen hatten wir beide nicht sehr viel am Hut. Ich verbrannte schnell, sie bekam Hitzepickel. Da machte es uns weitaus mehr Spass die Architektur einer Stadt zu bewundern, Hintergassen zu ergründen (und uns dabei zu verlaufen, damit wir mit den Einheimischen ein Gespräch anfangen konnten - so haben wir auch gut die Hälfte unserer jetzigen Freunde kennengelernt) und die besten einheimischen Kneipen auszuspionieren.
Oder wir fuhren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (manchmal liefen wir auch) ein Stück vor die Stadt, suchten einen geeigneten Picknickplatz, möglichst mit Aussicht auf die Umgebung, und machten einen ganzen gemütlichen Nachmittag nichts. Und das am Liebsten im Schatten.
Vielleicht fand sich ein Beerenstrauch, oder eine unbeobachtete Obstwiese, die uns unser Mahl versüssten. Wenn eine von uns etwas zu sagen hatte, sprach sie es aus. Die andere brummelte und schlief weiter.
Andere Tage jagten wir von Attraktion zu Attraktion. Ich mit meiner Kamera und meinen dilettantischen Versuchen, Erinnerungen zu verewigen, sie mit dem Skizzenblock, den Fingern schwarz von der Zeichenkohle. Wir lachten, staunten und machten uns über die in der Sonne verschmorten Touristen lustig.
Das verstanden wir unter perfektem Urlaub.