(no subject)

Aug 07, 2010 22:10

Heute ist wieder einer dieser Tage an denen ich nicht Herrin meiner Gefühle werden kann. Der volle PMS-Schlag. Der Götter sei Dank gehöre ich zu den Frauen, die wenigstens einiges über ihren Körper wissen und sich somit nicht plötzlich sinnlos verrückt fühlen müssen.
Allerdings habe ich neue Erkenntnisse für mich gewonnen. Wenn ich mich in dieser hormonellen Disbalance befinde, schreit meine Seele nach ursprünglichen Tätigkeiten, die mich mit der Natur und meiner Weiblichkeit verbinden. Viel mehr noch ist dies das einzige, was mich davor bewahren kann, total durchzudrehen und meine Mitmenschen systematisch zu quälen und auseinander zu nehmen.
Ich brauche die feuchte Walderde unter meinen nackten Füßen, die schaffende Tätigkeit meiner Hände, den Geruch von frischgekochter Nahrung und meinen eigenen Gesang in meinen Ohren.
Die letzten Tage waren schwierig, weil ich die Abende alleine verbracht habe. Ich sehne mich nach Gesellschaft und langen lehrreichen Gesprächen.
Ich habe vorhin sehr lange mit meiner Mutter telefoniert, ein sehr langes und sogar recht tiefgründiges Gespräch, daß sich in längeren Passagen um den Tod allgemein und speziell um meinen Opa drehte. Heute ist es 2 Jahre her, daß er ins Heim gezogen ist.
Ich habe mit meiner Mutter ehrlich über meine Ansichten zum Tod gesprochen und wie traurig ich den modernen christlich geprägten Umgang mit dem Thema finde. Wären alle sogenannte Christen wenigstens echte Christen, würden sie doch jubeln und sich freuen, daß ihre Angehörigen jetzt im Himmel sind und sie sie irgendwann wiedersehen werden. Aber daran glaubt "man" ja heutzutage nicht mehr. Scheinbar rücken solche Vorstellung in die Richtung alberner Aberglaube (aber der Glaube an einen Zimmermann, der übers Wasser gehen konnte und unbefleckt empfangen wurde ist nicht albern?). Also wenn schon, dann richtig oder?
Eigentlich kamen wir darauf, weil der Hund von meinem Bruder gestorben ist. Rattengift. Das geht mir sehr nahe, weil es mich auch daran erinnert, wie schnell sowas passieren kann. Meine Mutter fragte sich, wie nun mit den Kindern meines Bruders umzugehen ist, da die sich ja bestimmt fragen, wo ihr Spielgefährte abgeblieben ist. Ich hoffe, sie werden darüber mit ihnen oder zumindest mit dem älteren Sohn reden. Offen, ehrlich und aufrichtig. Ich schätze jedoch, daß sie versuchen werden, jegliches Leid vor ihnen zu verstecken und einfach nur sagen "Dago ist jetzt im Himmel", ohne näher zu erklären warum oder was der Himmel eigentlich ist. Schade.
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