Titel: Die Karo 6 (#048 Karo
18/100)
Teil: Oneshot (Generell-Claim -
fanfic100_de), Teil drei in der Ishizu-Reihe.
Fandom: Yu-Gi-Oh!
Hauptcharaktere/Pairing: Ishizu/Mai
Word Count: 563
Entstehungsdatum: 9. September 2006
Genre: Romantik
Warnungen: Trunkenheit, ein Kuss auf die Stirn. :)
Rating: ab 12
Kritik: Ja
Inhaltsangabe: Ishizu bringt die betrunkene und enttäuschte Mai zu ihr nach Hause.
Teile der Ishizu-Reihe:
Der optionale erste Teil:
Die Pik 7Der zweite Teil:
Was Kartenlegen noch so alles anrichten kannDer dritte Teil: [Die Karo 6]
Der vierte Teil:
Eine kleine FeierDer fünfte Teil:
Vorspiel Die Karo 6
"Du hast genug."
"Kerle sind Schweine!", brachte Mai heraus, ließ sich aber dann doch von ihrem ohnehin leeren Glas wegziehen. Ishizu stützte sie, denn sie war sich nicht sicher, ob Mai alleine stehen konnte.
"Warum bischt du eigen... eigentsch... warum bischt du nosch da?" Blinzelnd blickte Mai in Ishizus azurblaue Augen.
"Ich habe dir doch erklärt, dass es uns vorherbestimmt ist, zusammen zu sein."
Mai stöhnte und presste die linke Hand an ihre schmerzende Schläfe.
"Du hättscht auch wasch drink'n soll'n."
Ishizu schmunzelte als sie versuchte, den Autoschlüssel in der Dunkelheit ins zugehörige Schloss zu bringen.
"Lieber nicht", war ihr einziger Kommentar.
"Isch glaub', isch mussch kotzen."
"Halte noch ein kleinwenig aus, wir sind gleich bei mir."
"Warum tschu dir?"
"Das geht am schnellsten."
Auch den kurzen Weg vom Auto zu der kleinen Wohnung legte Mai mit Ishizus Hilfe sicher zurück. Sobald die beiden Frauen das Vorzimmer betreten hatten, sagte die Wohnungsinhaberin und somit Gastgeberin:
"Zweite Tür links." Mai erwiderte nichts, sondern stürmte nur unelegant zu besagter Tür und verschwand dahinter. Ishizu inzwischen sperrte die Wohnungstür ab und begab sich ins Wohnzimmer, in dem sie am Nachmittag erst die Karten befragt hatte. Sie setzte sich auf den Stuhl und begann die Karten zu mischen; das war ein sehr wichtiger Vorgang - am liebsten stellte sie sich vor, dass sie dabei ihre Zukunft mischte, auch, wenn alles natürlich schon feststand. Das Auflegen der Karten, wie sie es gerade tat, konnte ihr nicht eine neue Zukunft bescheren, aber ihr vielleicht einen Hinweis geben, was sie erwartete.
Als sie die erste Karte umdrehte, lächelte sie.
Mai hatte sich wieder frischgemacht, wenn auch ihr wankender Gang ihrer Eleganz ein wenig Abbruch tat.
"Ah, da bist du." Neugierig kam sie näher, stellte sich neben den Tisch und betrachtete die eben aufgedeckte Karte.
"Die Karo 6", antwortete Ishizu auf die ungestellte Frage.
"Und was bedeutet das?"
"Es bedeutet, dass die Zeit günstig ist und dass mir ein positiver Ausgang sicher sein wird, je eher ich handle."
"Ein positiver Ausgang... bei was?" Für einige Augenblicke sahen die beiden sich tief in die Augen. Ohne die Stille zu brechen wurden doch so viele Worte gesagt. Ishizu lächelte noch immer.
Mai wandte sich schließlich ab und nahm auf dem Sessel ihr gegenüber Platz.
"Sag mal, glaubst du an das Zeugs wirklich?"
"Natürlich. Die Zukunft ist vorherbestimmt."
"Aber warum glaubst du das?"
Ishizu zog eine Augenbraue hoch, bevor sie sagte:
"Was ist denn das für eine Frage? Ich bin meine Milleniumskette gewohnt, die mir manchmal einen flüchtigen Einblick in das Vorherbestimmte erlaubte. So etwas legt man doch nicht einfach ab."
"Aber mit den komischen Karten funktioniert das doch nicht. Wir - zum Beispiel - werden niemals ein Paar sein. Egal, was die Karten sagen."
"Die Zukunft ist vorherbestimmt."
"Ja, ja. Schon gut." Wieder massierte sich Mai die Schläfen. Ihre Augenlieder waren längst schon schwer geworden, verwickelten sie in einen Kampf gegen den Schlaf. Die Arme auf den Tisch gelegt, lockte die Versuchung, einfach den Kopf auf sie zu betten und ins Reich der Träume zu gleiten.
Ishizu war aufgestanden und hatte eine graue Wolldecke geholt, mit der sie ihre Freundin zudeckte.
"Kerle sind Schweine", meinte Mai, den Blick unfokusiert auf die Frau neben ihr gerichtet.
"Gute Nacht." Ishizu strich eine blonde Locke beiseite und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn.
"’acht", murmelte Mai mit geschlossenen Augen und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.