Ich brauche dich nicht

Jan 01, 2007 22:13

Titel: Ich brauche dich nicht (#066 Regen 15/100)
Teil: Oneshot (Generell-Claim - fanfic100_de)
Fandom: Yu-Gi-Oh!
Hauptcharaktere/Pairing: Joey/Baum
Word Count: 1.096
Entstehungsdatum: 9. August 2006
Genre: Drama
Warnungen: Düster, expliziter Sex
Rating: ab 18!
Kritik: Ja
Inhaltsangabe: Joey ist betrunken, depremiert und macht daraufhin merkwürdige Dinge.

Anmerkung der Autorin: Ich wurde zum Inhalt der FF von tanrien herausgefordert und habe versucht, es so logisch wie möglich zu machen.


Ich brauche dich nicht

Leise tropfte der Regen auf die Straßen. Jeder, der sich bei diesem Wetter zu so später Stund noch nach draußen wagte, musste riskieren, einen Schwall Rinnsteinwasser abzubekommen, wann immer ein Autor vorbeifuhr. Die meisten Laternen waren komplett ausgefallen und die paar übrigen flackerten auch schon gefährlich. Nicht einmal der Mond spendete Licht, denn die dicken Gewitterwolken verdeckten ihn komplett.
Eine einsame Plastiktüte, die am Bürgersteig zitterte, wurde von einer im Rinnstein schwimmenden, leeren Coladose überholt. Gegen eben jene Tüte trat Joey, der auf dem Weg nach Hause war, erwischte sie jedoch nicht.

"Diesem verdammt'n Mistkerl werd' ich's zeig'n! Jawohl!", verkündete er. Es war ihm egal, ob ihm jemand zuhörte oder nicht. "Ich hasse ihn! Und ich will ihn nie wiederseh'n! Wenn ich den in die Finger krieg', dann ich mach' ich ihn fertig…" Joey boxte in die Luft, als würde er einen Gegner ausschalten wollen. Er unterbrach sich allerdings selbst, als er die Hand kurz auf den Mund presste.
"Verdammt, is' mir schlecht…"
Wankend und ächzend kam er endlich bei der Wohnungstür an. Er kramte eine Weile nach dem Schlüssel, doch der wollte sich einfach nicht erwischen lassen und zu allem Überfluss fiel er Joey dann auch noch aus der Tasche in den Schmutz.
Fluchend tastete Junge auf dem nassen Gehweg, seine schmutzigblonden Haare und die Kleider waren bereits völlig durchnässt. Zu Joeys Glück war es Spätsommer und damit selbst jetzt noch angenehm warm.

Als er den Schlüssel endlich wiedergefunden hatte, kämpfte er mit dem Schlüsselloch. Immer wieder traf er daneben oder schaffte es nicht, es in der Dunkelheit überhaupt zu finden. Erst nach ein paar Minuten gelang es ihm, die Haustür aufzumachen und die Wohnung zu betreten, stellte seine Sachen ab und warf seine Jacke achtlos neben den Haken.
Alle Lichter waren ausgeschaltet; nachdem Joey ein paar Mal gerufen hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass wohl niemand zu Hause war.
"Ich werd's dem Idioten schon zeigen! Er wird noch darum betteln, dass ich ihn wieder zurücknehm'…"
Mit schmerzendem Kopf und taumelnden Gang durchquerte er die kleine Wohnung, ließ sich von der Unordnung nicht ablenken, bis er zum Hintereingang kam, der in einen Garten führte. Eigentlich konnte man es ja kaum Garten nennen, es waren vielleicht ein, zwei Quadratmeter und darauf stand nur ein einziger, verkrüppelter Baum.
Joey streifte Schuhe und Socken ab, dann trat er schief grinsend hinaus.
‚Komm wieder rein, du wirst dich erkälten', hätte er jetzt wohl gesagt, wenn er immer noch hier gewesen wäre.
"Verdammter Idiot", murmelte Joey, als er daran dachte. Der Regen machte ihm nichts aus - im Gegenteil, er war angenehm. Der inzwischen schon bis auf die Haut nasse Junge war nur herausgekommen, weil er frische Luft gebraucht hatte und es drinnen so stickig gewesen war, doch nun gaben ihm die nassen Tropfen wieder neue Kraft.

Bloßfüßig ging er über den aufgeweichten Boden, trat das feuchte Gras um. Er war dankbar für die hohe Hecke, die das Gärtchen umsäumte… auch, wenn sie auf dem nächsten Grundstück wuchs. Weder von der Straße, noch von einem Nachbarhaus konnte er gesehen werden.
Fast liebevoll strich er über den Stamm des alten, schiefen Baums, fuhr wie er es schon so oft getan hatte, die vielen Auswüchse und kleineren Äste nach, die überall gewachsen waren.
Ein Bild schob sich in Joeys Gedanken. Eine Umarmung und ein Kuss. Er, der Joey zärtlich streichelte. Joeys Hand ballte sich zur Faust.
"Zum Teufel, bleib' doch, wo der Pfeffer wächst! Ich brauch' dich nich'!"
In seiner Wut war es Joey egal, so völlig egal. Er sah nur mehr den Auswuchs des Baums, der die richtige Höhe und Länge hatte.
"Ich brauch' dich nich' mal um mich zu befriedig'n!"
Kurzentschlossen landete die Hose samt Boxershorts auf dem Boden. Er würde es ihm zeigen! Er kam auch gut allein zurecht!

Etwas unbeholfen durchsuchte er die Hosentaschen seiner Jeans und zog schließlich eine kleine Creme-Tube hervor. Sie hatten immer jede Gelegenheit wahrgenommen um Sex zu haben, darum trug er sie immer bei sich. Das würde jetzt auch ein Ende finden.
Er verteilte ein bisschen auf den Fingern und legte die Tube zurück. Festentschlossen begann er sich selbst auf die verrückte Aktion vorzubereiten. Die Cream war kalt und er musste auspassen, dass der Regen sie nicht erreichte, weil er sie sonst fortgespült hätte.
Ein bisschen pervers war es schon, was er hier tat, so fand Joey. Aber jetzt wollte er ihm und auch sich selbst schon zu sehr beweisen, dass er ihn nicht brauchte, als dass er noch ans Aufhören dachte.
Joey behielt die Augen offen, denn jedes Mal, wenn er sie schloss, hatte er wieder dieses Bild vor Augen.

Ganz langsam und so vorsichtig wie möglich ließ er sich ein Stückchen auf das Holz sinken, hielt aber sofort wieder inne, als es weh tat.
Joey versuchte sich vorzustellen, dass der kontinuierlich auf ihn prasselnden Regen ein Geliebter wäre, der über seien Haut strich und liebkoste. Das nasse Gefühl käme von einer imaginären Zunge und die sanfte Brise fuhr ihm zärtlich durchs Haar. Joey verlor sich völlig in seiner Vorstellung, begann er sich selbst zu streicheln und stöhnte leise um sich selbst anzutreiben.
Er brauchte ihn nicht um sich zu befriedigen. Er war weder auf ihn angewiesen, noch war er ihm wichtig! Er konnte sich zum Teufel scheren mit seiner verdammten Affäre!
Bald schon war Joey gefangen in seinem kleinen Spiel, hatte sich tiefer sinken gelassen, stemmte sich wieder hoch und ließ die Natur wieder in sich eindringen.
Das Hemd klebte Joey am Körper wie eine zweite Haut, seine Zehen gruben sich in die feuchte Erde.
Immer schneller, immer aggressiver; eine ungeheure Hitze hatte ihn erfasst.
Die Regentropfen trommelten auf seine Schultern, entspannten sie und rannen an seiner Brust hinab.
Kurz kam ihm in den Sinn, dass er sich wenigstens keine Sorgen wegen eines Kondoms machen musste, doch der Gedanken verschwand so schnell wie er gekommen war.

Es tat weh - bei ihrem gemeinsamen Sex hatte es nie so weh getan. Vermutlich hätte er besser aufpassen müssen, doch es war ihm egal. Der Schmerz vertrieb den Kummer für einige Momente und lenkte ihn ab von dem, was er gerade tat. Sonst hätte er womöglich noch gedacht, dass er übergeschnappt wäre.
Tränen vermischten sich mit den Tropfen von oben, bahnten sich gemeinsam ihren Weg über Joeys erhitzten Körper, während er heftig keuchend doch noch seinen, wenn auch kleinen, Höhepunkt fand.

Wimmernd löste er sich und sammelte seine Sachen wieder ein. An seinen zitternden Beinen rann rosa gefärbtes Wasser hinunter. Für einen Augenblick blieb Joey vor dem Baum noch stehen und murmelte in die Nacht: "Ich brauch' dich nich'."

warn : sex mit dingen/pflanzen, genre : drama, warn : duester, laenge : oneshot, chara : [ygo] joey, warn : explizit sex, pair allg : slash, fandom : yu-gi-oh!

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