Wenn du weinst

Jul 09, 2006 00:02

Titel: Wenn du weinst (#040 Anblick/sehen 1/100)
Teil: Oneshot (Generell-Claim - fanfic100_de)
Fandom: Yu-Gi-Oh!
Hauptcharaktere/Pairing: Yami Bakura/Ryou Bakura
Word Count: 1.349
Entstehungsdatum: April 2005
Genre: Songfic, Psycho, Romantik
Warnungen: Songfic, Zärtlichkeiten, Psycho!Romance
Rating: PG-14
Kritik: Ja
Inhaltsangabe: Die Beziehung zwischen Ryou und Bakura mit einem Lied dazwischen.

Anmerkung: Eine alte Songfic. (Ich bin inzwischen kein Anhänger von Songfics mehr.) Aber das passt eben noch zum Claim. ^^; Das Lied 'Wenn du weinst' ist von Oomph!.


Hier - voller Sehnsucht
Halt ich deine Tränen in der Hand

In Strömen lief die Flüssigkeit seine blaßen Wangen hinunter, ohne Ende ohne Anfang.
Er weinte.
An den Grund erinnerte ich mich nicht mehr. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass er nie weinte, niemals vor anderen. Ich war der Einzige, der ihn so sehen durfte und das auch erst seit kurzem.
Ein Tropfen fiel herab, benetzte mein schmales Handgelenk.

Hier - voller Sehnsucht
Hat sich mir dein Blick ins Herz gebrannt

Anders als sonst, fast verzweifelt sahen seine Augen in meine, er suchte nach Bestätigung und Liebe, vertraute mir wie er sonst niemandem traute und ich hätte ohne weiteres mit ihm spielen können, es ausnutzen…
Ich genoss es, wenn er mich so anblickte, denn es gab mir das Gefühl des Geliebtseins, aber ebenso von Macht.
Macht, die allein die meinige war.
Mein Herz verlangte nach ihm und dieser unbestrittenen Kontrolle, diesen Ausdruck in seinen schönen, dunklen Augen… Er wirkte in diesem Moment so schwach und hilflos und ich wusste, dass dieser Anblick nur mir gehörte…

Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!

Er war mein und ich würde nicht mehr von seiner Seite weichen, nicht eine Sekunde lang. Wollte meine Lippen nie wieder von den seinen nehmen, wollte, dass meine Finger nie wieder seinen Körper verlassen mussten. Niemand würde ihn je so sehen, das durfte nur ich…
Am Liebsten wollte ich ihn wegsperren, so dass nur ich ihn sehen konnte und wieder hervorholen, wann immer es mich nach ihm verlangte… Wollte ihn an mich ketten, aber ich wusste, dass das nicht nötig war…

Wieviele Tränen hast du
Warum bist du so schön wenn du weinst

Als ich ihn wieder an mich zog, ihn innig küsste, spürte ich die salzige Tropfen an meiner Haut, wie sie von seinem Gesicht tropfte, mein Kinn hinunterran.
Ich fragte mich, ob es zehn oder schon mehr waren, die diesen Weg heute Abend bereits genommen hatten. Vermutlich mehr, denn er liebte es genauso wie ich, das wusste ich…Obwohl es niemand glauben würde, dass er überhaupt einmal weinte, denn das passte nicht in das Bild, das sie von ihm hatten…
Ich löste mich von ihm, konnte aber trotzdem nicht wiederstehen, ihn wenigstens mit den Händen zu erkunden…
Voller Verlangen leckte ich mir über die trockenen Lippen, der Blick, den er bot, war überwältigend. Das stolze, blaße Gesicht und geheimnisvollen dunklen Augen, die nun durch die kristallenen Tränen, welche in ihnen gitzerten, noch um vieles begehrenswerter wirkten…

Wieviele Seelen hast du
Warum will ich dich nur wenn du weinst

Wir gehörten zueinander, waren zwei Teile eines Ganzen. Nichts konnte uns trennen, denn wir würden immer wieder
zueinander finden, ob wir wollten oder nicht. Wir waren aneinander gebunden, Helligkeit und Schatten, Dunkelheit und Licht. Dafür standen wir, denn wo Licht war, da waren auch immer Schatten. Deswegen konnte keiner von uns alleine leben…
Ich verzehrte mich so unendlich nach ihm… und meistens ließ ich ihm die Freude, mich zu beherrschen… Aber wenn ich sie sah, seine seltenen Tränen, dann wollte ich mehr, bekam nicht genug von ihm…

Hier - voller Sehnsucht
Gieß ich deine Tränen in den Sand

Innig küsste ich ihn, wieder und wieder.
Er klammerte sich an mich, wollte verbergen, dass er wieder schwach wurde. Er hasste es und doch… faszinierte es ihn, genauso wie mich.
Mit vertäumten Blick drückte ich ihn auf die Decke unter ihm, betrachtete einen Moment lang meine leicht feuchten Finger, die seine Wange gestreichelt hatten. Fast unbeteiligt lächelnd leckte ich sie langsam ab, spürte dabei sein Unbehagen.

Hier- voller Sehnsucht
Bringt mich dein Gefühl um den Verstand

Er wusste es, wusste, welches Vergnügen mir es bereitete… Aber er konnte nichts tun, würde nichts tun. Denn es zog ihn jedes Mal wieder in meinen Bann und ich kostete die Schwäche, die er so sehr verabscheute jedes Mal wieder aufs Neue aus…
Die kalten, dunklen Augen auf mich gerichtet verfolgte er jede meiner Bewegungen, während die silbernen Tränen weiter über sein Gesicht strömten. Nur für eine kleine Sekunde ließ er die Mauer fallen, sah ich die wahre Emotion.
Ein schwaches, fast gequältes Lächeln.
Er lächelte nie, nicht auf diese Weise. Allein dafür hätte ich es immer wieder tun können…

Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!

Ich fuhr über seine weiche Haut, zeichnete die Konturen der Knochen nach.
Er wehrte sich nicht, denn er hatte es mir erlaubt, ich durfte das.
Weil er es genoss.
Küsste zärtlich seine Brust hinab, presste ihn tiefer ins Bett. Ich hatte Kontrolle über ihn, auch wenn er es nicht wahr haben wollte, auch wenn es mir niemand glauben würde…
Weil er mir gehörte.

Wieviele Tränen hast du
Warum bist du so schön wenn du weinst

Sanft wischte ich ihm die salzigen Tropfen aus den Augen, sie ronnen meine Haut herab, tropften unbeachtet auf den Boden. Glitzernd berührten sie den Teppich und trockneten fast augenblicklich. Jetzt waren sie verschwunden… Ein Vergnügen, das nur kurz dauerte. Doch das war es mir wert.

Wieviele Seelen hast du
Warum will ich dich nur wenn du weinst

Ich würde ihm sogar weh tun, nur um ihn so zu sehen. Manchmal fragte ich mich, wer von uns wirklich die dunkle Seite war…
Ja, wer hatte eigentlich die Kontrolle? Er befahl mir immer, was ich zu tun hatte, diese wenigen Augenblicke waren die einzige Zeit, in der ich ihn beherrschte…
So besessen ich davon war, so gefährlich hätte es auch ausgehen können, denn er wusste, dass es mir Vergnügen bereitete und das wiederrum gefiel ihm nicht. Und er neigte dazu manchmal ziemlich heftig zu reagieren.
Das hieß, meine extravagante Vorliebe konnte mir auch sehr leicht Schmerzen, wenn nicht sogar den Tod einbringen.

Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!
Ich lass dich nie wieder los!

Jedes Mal wieder war ich mir des Risikos bewusst.
Jedes Mal wieder konnte ich nicht wiederstehen.
Jedes Mal wieder war die Versuchung zu groß.
Und jedes Mal wieder fürchtete ich danach um mein Leben…

Ich dachte immer an die Konsequenzen und doch waren sie inzwischen bedeutungslos geworden… Wieso auch nicht, ich konnte doch sowieso nicht entkommen, wurde immer wieder von ihm angezogen. Wenn ich der Einzige wäre, der ihm zur Seite stehen würde, es wäre egal, denn solange er mich hatte, solange würde er auch nur mir allein gehören…

Wieviele Tränen hast du
Warum bist du so schön wenn du weinst

Langsam beruhigte er sich wieder.
Schade, diesmal hatte es nicht einmal so lange gedauert, dass ich ihn wirkllich beherrschen hätte können… Aber jetzt sollte ich wohl gehen, denn sein Blick verändert sich bereits, es wurde ihm klar, was eben passiert war.
Das ist immer der Moment, in dem ich laufen sollte. Doch ich konnte es nicht, war wie verzaubert von seinem ungewohnten Erscheinungsbild. Nichts könnte mich mehr faszinieren. Wenn ich einmal sterben würde, dann wäre das wohl der Anblick, den ich kurz vor meinem Tode noch sehen wollte.
Sollte er mich bestrafen, so war es mir egal, denn genauso würde ich sterben wollen.

Wieviele Seelen hast du
Warum will ich dich nur wenn du weinst

Er könnte es tun.
Es wäre nicht das erste Mal, dass er sein Messer für solche Zwecke zur Hand nehmen würde.
Er wollte es tun.
War es doch sein schwacher Moment.
Er hatte vor, es zu tun.
Hatte ich ihn damit doch immer wieder gedemütigt.
Doch er würde es nicht heute tun.
Das wussten wir beide.

Ich wollte nicht vernünftig sein, auch wenn es mich eines Tages umbringen würde. Daran würde sich nichts ändern, denn aufhören konnte ich nicht mehr…

Einsam tropfte die letzte Träne auf das weiße Laken.
Ich drehte mich um und verließ das Zimmer, er hatte aufgehört, darum hatte ich hier nichts mehr verloren. Ging davon, wie immer, wenn es vorbei war.

Mein Bakura, warum will ich dich nur, wenn du weinst?

Ich schloss die Tür. Es war vorbei... für heute.

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