...dann Muddi besuchen. So lautet der Werbespruch der Nasch Madame, dem niedlichen, kleinen Café, in dem ich seit einiger Zeit arbeite. Da ich ja meine Punkte beiweitem nicht zusammen habe und deswegen den Leistungsnachweis nach dem vierten Semester nicht bringen kann, werde ich ab nächstem Monat kein Bafög mehr bekommen. Deswegen habe ich mich aufgeschwungen und nach einer Aushilfsstelle gesucht und quasi meinen Traumjob gefunden. Zumindest vom Prinzip, denn die Bezahlung ist nicht gerade der Hammer (5€/Std ist für Gastro aber leider normal) und die Organisation lässt teilweise auch echt zu wünschen übrig. Aber es ist immerhin erstmal Geld was reinkommt und wir gut gebrauchen können. Unsere finanzielle Situation bereitet mir in den letzten beiden Monaten schon ständig Bauchschmerzen (dummer Umzug, der uns auf einem Berg Schulden sitzen gelassen hat und dumme Rechnungen, die ständig unerwartet ins Haus flattern!), ich will gar nicht wissen, wie es erst mit 370€ weniger sein wird. Aber darum soll ich primär gar nicht gehen, ich will ja von der Nasch Madame erzählen!
Der kleine Laden befindet sich in der Restaurant- und Bar-Straße in der Innenstadt von Halle, nur 5 Minuten Fußweg vom Markt und vom Uniplatz entfernt. Aufgrund seiner niedlichen Einrichtung und der Tatsache, dass sowohl veganer als auch glutenfreier Kuchen serviert wird, ist er recht beliebt.
Meine Aufgabe ist vor allem der Service (also Getränke machen, Kuchen servieren und aufpassen, dass der Laden schön sauber ist), was an manchen Tagen schon ganz schön stressig werden kann, aber zwischendurch darf ich auch beim Backen helfen und andere kleine Dinge tun die anfallen. Und natürlich muss ich mich auch um den Abwasch kümmern, was ein Fass ohne Boden ist, seit wieder in der Küche des Ladens gebacken wird und nicht mehr in der Backstube außerhalb. Nach Ladenschluss dauert es meist noch eine Stunde, bis alles sauber und aufgeräumt ist. Und es ist so viel, an das man denken muss, dass ich glücklich bin, den Laden nicht alleine zuzumachen. Ich glaube, ich würde erstmal alles falsch machen!
Aber die Arbeit macht großen Spaß und der Vorteil gegenüber dem Aushilfsjob in dem Klamottenladen, den ich nach dem Abi gemacht habe, ist eindeutig, dass den ganzen Tag über genug zu tun ist (und falls dies mal doch nicht der Fall sein sollte, kann man sich immernoch auf einen der gemütlichen Sessel setzen). Das ist tausendmal besser, als sich stundenlang die Beine in den Bauch zu stehen. Rücken und Füße tun einem nach sieben Stunden Arbeit natürlich trotzdem weh, aber man gewöhnt sich dran! Ein weiterer unglaublicher Vorteil: Ich habe eine Ausrede, mich zu schminken. Für die Uni lohnt sich das nicht wirklich, vor allem wenn ich um acht Vorlesung habe, also nutze ich jede andere Gelgenheit, die ich habe. Ich liebe es einfach! (Ich weiß, alberner Grund XP)
Trotzdem werde ich mich nebenbei noch nach einem Zweitjob umsehen, denn wie gesagt, das Geld ist nicht so übermäßig und ich glaube, dass es ein ziemliches Gekloppe um die Schichten geben wird, sobald die Uni wieder anfägt...