(no subject)

Oct 27, 2010 08:23

Masochismus pur: Um halb acht aufstehen, damit fertig getextet ist, bevor normale Leute zur Arbeit gehen, damit danach noch der ganze Rotz für die Uni abgearbeitet werden, damit es vormittags, wenn andere Studenten gerade aus dem Bett kriechen, schon zum Matratzenladen losgehen kann. Aber was soll's, wat mut dat mut. Vor allem, nachdem ich mit gestern Abend so viel vorgenommen hatte, aber dann doch den Unisport abgesagt hab, um in der Küche auf der Couch vor X-Factor wegzupennen. Alibimäßig hatte ich sogar den Reader fürs Seminar in der Hand, den ich eigentlich in den Werbepausen lesen wollte, aber Pustekuchen. Als Juli mich geweckt hat, hab ich gerade geträumt, ich wäre in der Japanologie im Unterricht und hab mich stark gewundert, warum er mich da raustragen will.

Also Plan für heute: Matratzenladen, irgendwann David in der Stadt treffen, der gerade im Besitz meines Handy ist und bestimmt bereits alle darüber informiert hat, dass ich ja schwanger und sonstwas bin, dann um zwei in den Lektürekurs und kucken, ob der überhaupt stattfindet, nachdem ein etwas pikierter Dozent uns letztes Mal gleich wieder nach Hause geschickt hat, weil nur zwei Leute aufgetaucht sind, dann nach Hause, irgendwas nützliches machen und um acht wieder los zum Seminar.
- Ich hasse Seminare um die Uhrzeit, vor allem im Winter! Depressionsartige Zustände sind vorprogrammiert, wenn man um kurz vor zehn bei Minusgraden und Glatteis die Uni verlässt und feststellen muss, dass die Busse wegen der späten Uhrzeit schon unregelmäßig fahren und, wenn man dann schließlich endlich durchgefroren und frustriert zu Hause ankommt, dort alle seit Stunden gemütlich in dicken Pullis in einer warmen Küche sitzen, Lebkuchen essen, Glühwein trinken und vorweihnachtliches Glück verbreiten, während man selber in einem düsteren Seminarraum eingesperrt war, um Klugscheißern zuzuhören, wie sie über völlig belanglose und nichtige Dinge diskutieren, als könnten sie damit die Welt retten. (Manchmal hasse ich Studenten...)

Nächste Woche Mittwoch besuchen wir die Rattenzüchterin, allerdings müssen wir dahin zuerst eine Stunde Bahn fahren und dann noch mit dem Bus - wenn wir wirklich schon zwei Nasen mitnehmen, sterben die uns ja in der Transportbox ab, bevor wir zu Hause sind. ;( Schon wieder ein Problem, dessen Lösung so nahe läge, wenn man ein Auto besäße... Aber da ich ein Auto weder bezahlen noch fahren könnte, steht das gar nicht zur Debatte. In den Semesterferien hatten sich Freunde und Verwandschaft kollektiv zusammengerottet, um mich zum Autofahren zu zwingen, aber ich hab's trotzdem geschafft zu kneifen...

Man hetzt irgendwie ohne Pause von Punkt A nach Punkt B nach Punkt C, ohne alle Aufgaben erledigen zu können. Es kommen aber jeden Tag 3494632 Aufgaben dazu, sodass man niemals fertig wird und jeden Abend, wenn man ins Bett geht, hat man ein schlechtes Gewissen, weil man das Gefühl hat, nichts zu schaffen.

uni, ratten, stress

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