Ahnungslos stolperte ich in diese Staffel und dachte, das Schlimmste hätte ich hinter mir
Spoiler bis Episode 5
Ich habe Staffel 3 begonnen. Es passiert immer noch so viel, dass ich mich frage, was in den anderen 4 Staffeln noch kommen kann. Fasziniert bin ich auch von all den kleinen Dingen, die miteinander verwoben werden. Etwa Rebecca, die Dolche, Jeremys Wiederbelebung, Elenas Kette, der Fluch der Urhexe. Folgt das ganz einem langen Masterplan oder brainstormen die jedes Mal: „Was wollen wir neu einführen, was können wir aus den letzten beiden Staffeln nutzen?“
Lass mich dir die Kette meiner Ex-Geliebten schenken, was soll schon passieren :3
Klaus
Oder Niklaus.
Ich fand ja „Klaus“ schon immer albern, aber bei Nik-laus rollten sich mir die Zehen hoch. Haben die das O verschluck? Nicolaus? Seine Schwester wiederum nennt ihn Nic, sehr us-amerikanisch. Wie wenn man Aladin Al nennt, damit der Name am Ende nicht zu fremd klingt.
Also ging ich auf die Suche.
Der Name ist eine Variante von Nicolaus. Abwandlungen sind unter anderem Niklas, Nicolai, Nicole, Nick und Nico. Verniedlicht Klaus, Kai oder Collin und Nils.
Die berühmteste Figur ist der Heilige Nikolaus aus Kleinasien, heute bekannt als Türkei. Dieser Mann ist bekannt für seine Freigiebigkeit. So hat er in der Nacht auf dem 6. Dezember drei Frauen heimlich Geschenke. Ja, genau, das ist der Nikolaus. In den USA ist er Santa Claus, denn „Klaus“ ist sein Kosename. Auch wenn die Amis Nikolaus und den Weihnachtsmann damit irgendwie vermengen.
Ich habe einmal einen wissenschaftlichen Artikel darüber gelesen, dass der Vampir das Gegenstück vom Weihnachtsmann/Nikolaus ist (ja, ich fand die Hypothese auch witzig). Ich stelle die Idee mit meinen eigenen Gedanken eben vor.
- Der Vampir ist der, der nimmt, der Weihnachtsmann ist der, der gibt.
- Der Vampir ist unheilig und geht mit seinem Tod nicht ins Himmelreich ein, Nikolaus hingegen wurde nach seinem Tod ein Heiliger.
- Der Vampir kommt ungesehen in der Nacht, er ist unsterblich und nimmt sich die Gaben des Menschen - seine Lebensenergie in Form von Blut. Daher wird mit ihm die Farbe Rot verbunden. Der Weihnachtsmann bzw. Nikolaus sucht ebenfalls heimlich die Menschen in der Nacht auf und ist ebenso unsterblich, aber er bringt den Menschen Gaben, die Leben spenden: Nahrung (Nüsse, Äpfel usw.)
Wenn man dann noch Jesus in die Geschichte mit einbringt, dessen Blut die Gläubigen zum Abendmahl trinken - der Lehre der Transsubstantations verwandelt sich der Wein wirklich in Jesus‘ Blut - dann haben wir die wunderbare Dreiecksverbindung: Vampir - Jesus - Weihnachten.
Was bedeutet jedoch der Name Nikolaus? „Nike“ ist der Sieg und „laos“ ist das „kriegerische Volk“, also das siegreiche Volk, das Krieg führt.
Demnach ist der Name Nikolaus für einen gierigen Vampir-Werwolf-Hybriden, der seine eigene Gefolgschaft aus Hybriden erschaffen will, indem er Werwölfe den Vampirismus verleiht, perfekt gewählt. Nikolaus gibt und nimmt.
Ich finde den Charakter abstoßend, aber gut geschrieben und interessant und ernst zu nehmen. Er ist kaltherzig und karrt dennoch seine ganze Familie, die er erdolcht hat, durch die Lande. Er tötet auf sadistische Weise und ist Elena, Stefan, Damon und Katherine in der Regel weit voraus. Er durchschaut sie schnell.
Ich habe nicht erwartet, dass er Elena bereits in den ersten fünf Episoden auf die Spur kommt.
Stefan und Klaus und Lexi
bringt Lexi zurück :O
Stefan hat Klaus Treue geschworen und wird für ihn zum Ripper, der brutale Serienmörder, der er einst war. Wir erfahren etwas über seine Vergangenheit in Chicago und dass er stets die Namen all seiner Opfer in einen geheimen Raum seiner Wohnung aufschreibt, eine Marotte, die ebenso kurios ist wie die Tatsache, dass er seine zerfetzten Opfer wieder zusammensetzt, sodass Damon sofort die Opfer Stefans erkennt.
Ich fand die Szene, in der Stefan Elena angerufen hat, ohne etwas zu sagen, ziemlich rührend. Das hat mir gut gefallen.
Warum er Klaus offen Treue geschworen hat, wurde mir erst mit Episode 5 klar. Ich habe mich aufgeregt, weil er mit Klaus mitging, um Damon zu retten und Klaus das Versprechen abzuringen, Damon nichts anzutun. Es war an sich ein guter Schachzug. Denn Stefan muss ja auch Elenas Wiederbelebung verschweigen, aber trotzdem fand ich es naiv, dass er sich auf Klaus‘ Worte verlässt. Klaus ist wie ein Djinn: Er legt Versprechen sehr speziell aus. Als er Elijah sein Ehrenwort gab, ihn mit der Familie wiederzuvereinigen, war mir sofort klar, dass er damit Elijah den Tod versprochen hat. Und wie wir es an Elijah gesehen habe, der ebenfalls ein Ehrenmann hätte sein sollen, ist auf diese Familie absolut kein Verlass.
Die Alternative für Stefan wäre gewesen - und das habe ich nicht gesehen - sich Klaus‘ Bann zu unterwerfen. Stefan hat sich also immer noch eine Tür offengelassen, um Klaus irgendwie zu hintergehen. Mit dem Bann untersteht er jedoch Klaus absoluter Kontrolle.
Klaus fand Elena ziemlich schnell und gab Bonny ein Ultimatum von 20min, um sein Problem mit den Hybriden zu lösen. Denn trotz des Rituals, in dem Klaus einen Vampir, einen Werwolf und den Doppelgänger getötet hat, kann er noch immer nicht Seinesgleichen erschaffen. Alle Werwölfe sterben an seinen Vampirbiss. Er befiehlt Stefan, Elena zu töten, falls Bonny keine Lösung findet. Und Stefan erkennt, dass er keine Wahl mehr hat. Elena vertraut in ihrer unverbrüchlichen Liebe hingegen darauf, dass Stefan sich wehren wird. Er tut es, so gut er kann. Und dann befiehlt er Stefan, seine Menschlichkeit abzuschalten. Und Stefan tut es. Das war alles so traurig.
Und wisst ihr was? Ich bedaure umso mehr Lexis Tod aus den früheren Episoden. Sie hatte einen so kurzen Auftritt und nun erfahren wir, wie sie Jahr um Jahr Stefan geholfen hat, nicht länger ein Ripper zu sein.
Rebecca
Klaus‘ Schwester, die Jahrzehnte lang im „Koma“ lag und in Stefan vernarrt ist. Ich mag sie nicht, weil sie Stefan durchschaut und ziemlich impulsiv ist. Andererseits wäre ich auch wütend, wenn ich erwachte und feststellte, dass mein Geliebter gutherzig geworden ist und eine andere liebte. Das war ja alles ziemlich plötzlich.
Katherine und Elena
Elena, best Girl
Ich will nur mal kurz die schauspielerische Leistung von Nina loben, beide Charaktere so unterschiedlich zu spielen. Ich meine, ich erkenne Katherine meistens, wenn sie sich als Elena ausgibt, aber das liegt daran, dass Katherine so kleine Manierismen hat, die sich Nina für ihre Interpretation überlegt hat.
Und mir gefällt, dass sich da eine Dreierbeziehung andeutet. Würde mir sehr gefallen, wenn Elena sowohl Stefan als auch Damon liebte und das alles ein Happy End nimmt. Das würde mir zumindest mehr gefallen als dass sie Stefan verlässt oder dass Damon am Ende in seinen Liebeskummer vergeht.
Die Urhexe
…war wirklich clever. Ich mag diesen Plot: Du musst den Doppelgänger töten, um das Ritual zu vollenden und den Fluch zu brechen, der dich daran hindert, Vampirismus und Lykanthropie zu vereinen. Aber wenn der Doppelgänger tot ist, fehlt dir das einzige, mit dem du andere Hybriden schaffen kannst: Das Blut des Doppelgängers.
Geister
Ich habe Geister nicht erwartet, aber hey, Vicky und Anna sind zurück!
Matt spielt ähnlich wie Jeremy auch eine tragische Rolle. Er ist eine normale Socke und kann nichts tun. Er erlebt nicht einmal all den Fun, den es geben könnte, wenn man Vampire kennt.
Caroline
Keiner kann mir sagen, dass Caroline nicht Elenas Doppelgängerin ist, Suffermeter Level 9000, Cheerometer 90.000
Was für eine kranke Geschichte. Erst muss Caroline verkraften, dass sie eine Vampirin ist und dass es Vampire gibt. Dann muss sich vor ihrer Mutter in Acht nehmen, und dann kommt ihr Vater daher, der sie einer Konversiontherapie unterziehen will, nach dem Motto: Der Wille ist stärker als das Fleisch.
Das Ding ist: Caroline beherrscht sich doch schon.
Sie mordet nicht, sie trinkt gesittet Blut aus Beuteln. Aber das ist ihrem Vater Bill, der sich sonst nicht um ihr Leben kümmert, nicht genug. Stattdessen foltert er sie mit Sonnenlicht, damit sie dem Blut abschwört. Und selbst als sie ihn rettet und er ihr dafür dankt, verletzt er sie noch, indem er ihr klar macht, dass Caroline nicht in Ordnung sei, dass wirklich nicht ins Ordnung sei.
Was für ein Arsch.