Für Leute, die auch die zwanzigste Verfilmung von Dracula schauen, kommt eine neue makabre Komödie heraus. An demselben Tag wie Arielle, also am 25.5.23.
Da ich Dracula-Filme mag - die lustigen und die romantischen - werde ich ihn mir ansehen, in dem Wissen, dass der Film witzig, trashig und schräg sein könnte oder auch bizarr und schlecht. Das weiß ich bei Cage nicht.
FUN FACT: Nicolas Cage heißt eigentlich Coppola mit Nachnamen und ist der Sohn des Regisseurs Francis Ford Coppola, der wiederum einer der bekanntesten Dracula Filme, nämlich Bram Stokers Dracula (1992) verfilmt hat (einer meiner liebsten Version trotz oder auch wegen der Romanze). Er tritt damit in die Fußstapfen seines Onkels und ich bin gespannt, wie viel in diesem Film durchscheinen wird.
Nicolas Cage hat sich damals umbenannt, um eben nicht durch diese familiäre Verbindung Vorteile zu bekommen. Und siehe da, gut 30 Jahre später ist er hier. Wobei ich hier anmerken sollte, dass er bereits in einer Vampirkomödie (von 1989) mitgespielt hat: Vampire's Kiss. Dort ist er ein Agent und trifft auf eine Vampirin.
Ich bin auf den aktuellen Film eher durch das Plakat gekommen. Erstens stand da groß und fett RENFIELD drauf. Und zweitens gefielen mir Draculas Haifisch-Zähne. Ich mag es, wenn Vampirgebisse unterschiedlich aussehen.
Wer ist Renfield?
Das ist der arme Schlucker, der sich in Gegensatz zu Harker, nicht mehr aus Draculas Fängen befreien konnte. Wir lernen ihn als Patienten des Dr. Seward (einer der Männer, die um Lucys Hand anhielten) kennen. Renfield ist im Sanatorium gefangen, spürt die Gegenwart Draculas, spricht mit ihm und verzehrt nach und nach Lebensformen, die einen Menschen europäischer Prägung vermutlich anwidern: Fliegen, Spinnen, Ratten. Alles, was irgendwie "unrein" erscheint. Als er Mina trifft, warnt er sie - und das… SPOILER
In Dracula - Tod aber Glücklich wird er als etwas dümmlicher Gehilfe Draculas dargestellt. Im Trailer kommt auch das passende "MEISTER!!" aus dem Film vor.
Ich muss zugeben, dass ich - obwohl ich den Roman schon dreimal gelesen habe - nicht mehr weiß, ob Renfiel auch im BUCH als Harkers Vorgänger in Transylvanien gewesen ist oder ob er Dracula echt krasse telepathischie Fähigkeiten hat.
So oder so, der Film stellt ihn in den Fokus. Das ist bei Dracula-Filmen nicht ungewöhnlich. Hin und wieder passiert das auch den Frauen, dass es nur eine Lucy oder nur eine Mina gibt, die eine Rolle spielt; jetzt ist es Renfield.
Der TRAILER
…erinnert mich ein bisschen an Therapie für einen Vampir und die Dracula-Serie auf Netflix (ich habe 5 Seiten Notizen geschrieben… bis ich die alle ausformulieren kann, muss ich die Serie noch einmal schauen), wo es viele Gespräche über Beziehungen gab.
Dracula als toxischer, gewissenloser, brutaler Arbeitgeber. Das passt zu unserer Zeit. Das Hervorheben von Draculas (bzw. allgemein vampirischen) schlechten Seite, diese Kritik an Ausbeutung. Es gibt eine Szene, wo ein Priester explodiert, Gabeln und Teller als Waffen und CGI-Blut. Das schreckt mich persönlich ab, denn ich mag keinen GORE.
Der ganze Film spielt in der Gegenwart, entsprechend wird Draculas Verhalten intensiv reflektiert und Renfields Unterwerfung aufgearbeitet. Renfield scheint ein Stück weit seine Privilegien aka Superkräfte zu genießen, während er im Grund völlig abartige Arbeiten verrichtet, d.h. Menschen beschafft, die definitiv sterben werden. Das hat er im Buch ja nicht getan.
Ich bin gespannt, ob es eine Vorgeschichte gibt… also wo wir Renfleld dabei begleiten, wie er in Draculas Fänge gerät. Ich tippe außerdem darauf, dass Dracula am Ende tot sein wird. Lucy und Mina kamen gar nicht vor… ich könnte mir vorstellen, dass es eventuell eine "sexy" Referenz gibt? So vom Ton her könnte das passen.
Gespielt wird Renfield von Nicholas-mit-H-Hoult, dessen Gesicht mir erst nichts sagte. Er hat schon einmal mit Nic Cage gespielt (in The Weather Man), aber ich kenne ihn als den kleinen Jungen aus About A Boy, was wir im Englischunterricht gesehen haben. Er ist außerdem der Exfreund von Jennifer Lawrence (beide spielten in X-Men mit). Und er spielte R aus Warm Bodies, den einzigen Zombie-Film, den ich je gesehen habe, weil er eine Liebeskomödie war.
Ich glaube, der Film wird eklig werden und ich mir die Augen zuhalten. Ich meine, ich habe nichts gegen Blut, in Vampirfilmen, aber ich mag es lieber, wenn es geordnet fließt.