MTV Campus Invasion Freiburg

Jul 01, 2007 12:25


Die MTV Campus Invasion kommt nach Freiburg.Das Line-Up: The View, Bullet for my Valentine und Wir sind Helden.Natürlich gehen wir hin.So unsere Reaktion, als wir vor einigen Wochen zum ersten Mal das Plakat an der Uni hängen sahen. Schnell die Karten besorgt, für uns wegen Heimvorteil auch noch verbilligt, 18 Euro für drei geniale Bands... was will man mehr.

Wir also in seliger Vorfreude auf das große Event gewartet bis dann vor drei Tagen folgende Nachricht durchsickerte. Wohlgemerkt, durchsickerte, nicht offiziell irgendwo verkündet wurde!

"Bullet for my Valentine mussten aufgrund einer Mandeloperation ihres Sängers alle Konzerte absagen! Ach ja und The View kommen auch nicht.

Toll.

Aber die Hoffnung stirbt ja schließlich zuletzt. MTV ist schließlich ein großer Musiksender, die organisieren ständig Festivals, die werden schon einen Notfallplan haben.

Na ja, wir sind nach dem gestrigen Abend alle wieder einmal etwas desillusioniert worden, denn MTVs Notfallplan hieß wohl "Zwei super Band sagen ab... dann werfen wir einfach drei vollkommen unbekannte Bands auf die Bühne, das merken die Freiburger eh nicht."

Und das Drama nahm seinen Lauf.



Da die Uni Freiburg keine wirklichen Campus hat, wurden wir aufs Messegelände ausgelagert. Aber wer will bei guten Busverbindungen und kostenlosen Parkplätzen schon meckern.
Los ging’s um 16:30 Uhr mit Turbostaat - deutscher Punk. Zu der Zeit saßen wir noch im Bus...
Auf dem Gelände angekommen hieß es erst einmal, schöne Sitzplätze auf dem nicht ganz so trockenen Rasen finden, möglichst mit guter Anbindung zum nächstgelegenen Bierstand.
Dann kamen Itchy Poopzkid.


Aufwärmen und Einspringen war angesagt.
Die Jungs waren zwar etwas nervös, hat man ihnen aber nicht groß angemerkt.Die Bühne war doch wohl etwas größer als bei ihrem letzten Auftritt hier in Freiburg - da spielten sie nämlich im Walfisch, der kleinen Studentenkneipe um die Ecke, in die gerade mal hundert Leute reingehen - wenn sie sich stapeln.
Nach kurzer Erklärung wie das den nun auszusehen hat, bekam das Publikum aber tatsächlich eine wall of death und so etwas Ähnliches wie einen Mini-Pogokreis hin.
Anständig!

Schließlich war es endlich soweit. Die Ersatzband für Bullet sollte die Bühne betreten.
Bei uns herrschte schon große Verwirrung.
Satellite Party? Nie von gehört.
Perry Farrel? Ich glaube da war mal was mit Jane's Addiction... wo kommen die eigentlich her?
So oder ähnlich waren die ersten Reaktionen, aber man will ja nicht voreingenommen sein. Also standen bzw. saßen die meisten in gemütlichen Gruppen herum, nippten am Bier und warteten auf das "musikalische Schwergewicht" wie MTV es so schön ausdrückt.

Die Band betrat die Bühne.
Ein stark auf die 50 zugehender Sänger, in zu engem schwarzen Satin-Hosenanzug, und daneben eine... äh... ja wie sagt man das am besten... Bühnenschlampe? Jedenfalls eine adrette Blondine, mit kurzem Mini, die nichts zu tun hatte außer lasziv einsilbige Wörter ins Mikro zu hauchen und mit dem Arsch zu wackeln.
Musiktechnisch war das ganze auch nicht meine Baustelle. Seltsamer alternativer Rock mit viel zu lautem Keyboard und noch seltsamerem Gekreische des Sängers.
Wirklich ein toller Ersatz für die Bullets.
Aber ich will nicht unfair sein, irgendwem auf dem Gelände hat die Band wohl gefallen. Die Leute um unsere kleine Gruppe herum taten es uns jedoch ziemlich schnell gleich und verlagerten die Party auf den Boden. Kartenspiele wurden ausgepackt, der Bierbestand wieder aufgefüllt und noch schnell der verpasste Mittagsschlaf nachgeholt.

Langeweile macht sich breit.
Ein schwerer Start für Moneybrother.


Aber die Jungs sind so toll - die bringen selbst die müdeste Menge wieder zum swingen.
Für mich hieß es - durchkämpfen bis mittig vor die Bühne und klatschen, singen, tanzen... Spaß haben.

Abschluss des Spektakels bildeten die Helden.


Judith ganz in rot, diesmal ohne Jeans, in gewohnt guter Laune.
Die Helden wie man sie kennt und liebt.
Das Freiburger Publikum entpuppte sich allerdings plötzlich als gar nicht so verschnarcht wie angenommen. Da wurde geschoben, gequetscht, gedrängelt, geprügelt... und das bei den Helden.

Wir verzogen uns also wieder in sichere Gefilde hinter den Wellenbrecher und starteten dort mit den anderen verstoßenen unsere blaue Flecken freie eigene Party.

Alles in allem kann man sagen: "Ganz schwaches Bild MTV".Aber die Karten waren billig, es war eine nette Ablenkung bei all dem Lernstress und Moneybrother live bekommt man auch nicht alle Tage.

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