Kiss and control [TRC]

Aug 30, 2006 18:19

Titel: Kiss and control
Fandom: Tsubasa Reservoir Chronicle
Pairing: Kuro x Fye
CHAPTER 125- SPOILER- FIC!!!
Timeline: Nach Kapitel 125
Credit: TRC und all das gehört nicht mir, sondern CLAMP. Ich mache kein Geld hiermit.
Kiss und control by A.F.I.



Kiss and control

Diese Nacht schien der Ewigkeit nachzujagen. Immer wieder und wieder berührte er mit den Fingerspitzen die Kälte, die in ihr verborgen lag und obwohl er mehr als einmal dachte zu erfrieren, konnte er sie nie wirklich berühren.

Doch diese endlose Nacht, in der sein Körper brannte, sich jede Zelle zusammenzuziehen schien und mit ihm verzweifelt nach Luft schnappte, verzweifelt sich an irgendetwas hielt, so fest, und selbst wenn es seine Finger bräche, würde er es immer noch halten, war wie so viele zuvor nicht dazu bestimmt, die Nacht zu werden, in der er sein Ziel erreichte.

Wieder schlüpfte ihm die Eiseskälte wie Wasser unaufhaltsam zwischen den Fingern hindurch, bevor er sie greifen konnte und dieser ewige Hetzlauf endlich ein Ende hatte.

//Watch the stars, //

Nächte, deren Stille alles aufzusaugen schien, wenn er unbemerkt sich aus ihren Zimmer schlich oder einfach nur stundenlang am Fenster saß und sich die Kälte seiner Heimatwelt zurückwünschte, waren viel zu kurz.
In ihnen fühlte er sich warm und geborgen, denn ein Schatten war immer im Verborgenen, ein Atemgeräusch, eine Hand, die nie nach ihm griff, wenn er sie wollte aber immer da war und ihn davon abhielt entgültig zu fallen.
Sie waren zu kurz und nur ein Wimpernschlag schien zu vergehen, bevor der Horizont schon wieder in gelbliches Licht getaucht wurde, dicht gefolgt von einem desinteressierten Zwielicht, das mit seiner Schönheit nur überdecken wollte, dass der nächste Tag schmerzhaft grell in seinen Augen brennen würde, ihn blenden und ihn nicht sehen lassen konnte wohin er ging.
Viel zu hell, viel zu laut, nur ein Lächeln, ein verzweifelter Rückzuck und seine eigenen leeren Worte, mit denen er den Lärm zu übertönen versuchte.

//Turn you to nothing//

Eine warme Hand, die seine schweißnasse, eiskalte hielt, erinnerte ihn an naive Kinderträume.
An naive Hoffnungen auf etwas Vollkommenes, Festes, Ewiges.
An eine Liebe, die niemals enden würde, Hände, die ewig halten würden und Augen, die ewig sanft auf ihn herunterblickten.

Naive Kinderträume.
Und dennoch war er hier, dennoch ließ er diese Hand nicht los, obwohl sie nur locker im Schlaf um seine geschlungen war.

//Now blush and smile as they whisk you away.//

Er war hier, wieder am Leben, begriff er, als er endlich die Augen, ein Auge, öffnete und resigniert akzeptierte, dass diese warme Hand in seiner ihn immer wieder halten würde, bevor er fiel.

Kurogane verstand nie, dass er nicht einfach weglief, um zu flüchten.
Nein, er lief um irgendwann, irgendwo anzukommen.
Nur kannte er den Weg nicht, genau so wenig wie das Ziel.

Nur der kalte Tod in der scheinbar zeitlosen Nacht der Bewusstlosigkeit schien ihn daran zu erinnern, dass er weitersuchen musste. Dass er nicht schlafen durfte, denn er konnte ihn immer noch nicht fassen, immer noch nicht erreichen.
Er trieb ihn weiter, verweigerte ihm die Rast und stieß ihn einen erneuten Tag in die Helligkeit in der er einfach keine Orientierung fand.

Und dennoch hatte er sich an Kurogane festgehalten, als die Welt sich so schnell drehte, dass er schon glaubte von ihr fort geschleudert zu werden.
Und dennoch, hatte der andere Mann sich über seinen Wunsch hinweggesetzt und ihn immer noch nicht losgelassen.

Und dennoch hatte er in diesem Moment leben gewollt.

Genau in diesem Moment, als Kurogane mit diesem schuldvollen Blick auf ihn herunter sah. Reue in diesen, wie Feuer brennenden, Augen und als könnten sie nur Gegenteile sein, wollte er ihm in diesem Moment beweisen, dass es sich gelohnt hatte, ihn zu retten.

Er hasste.
Er war wütend.
Er wollte schreien.
Und dennoch konnte er nicht anders, als sich aufzurichten, hinunter zu beugen zu dieser schlafenden Gestalt an seinem Bett und die schwarzen, zerzausten Haare mit seinen Lippen zu berühren, über das blasse, von Müdigkeit gezeichnete, etwas eingefallene Gesicht zu streichen, liebkosen, und Kurogane beweisen zu wollen, dass es sich gelohnt hatte.

//Part your lips a bit more,
I'll swallow your fear.//

Der dunkelhaarige Mann erwachte, als er seine Lippen löste und Feuer brannte sich in sein verbleibendes Auge, dessen Partner auf ewig verloren schien. „Du bist wütend.“

“Ja.“

//I will show you how.//

Alle weiteren Worte schienen nicht mehr gebraucht zu werden, alle Fragen konnten auch anders gestellt werden. So auch die eine, bedeuternste, die Kurogane am brennernsten auf den Lippen liegen musste.

Aber sie waren nie Männer der großen Worte gewesen.
Kurogane sprach selten und er selbst sagte nie das, was er meinte.

//All the bite marks impress//

Ein Moment des Zögerns und er beugte sich seinem Wunsch, den er ihm so brutal aufgedrückt hatte.

Der Andere zuckte zusammen, als sich seine Zähne in, für einen Mann weiche, Haut gruben.
Schauderte, als sich sein eigener Körper ihm entgegen schmiegte.
Der Herzschlag des Mannes füllte ihn aus, ließ sein eigenes Herz schneller schlagen, ließ die Hände auf seiner eiskalten Haut nur noch um so wärmer erscheinen, als sie ihn näher hielten, noch viel mehr einnahmen, als es diese vertraut schmeckende, metallene, salzige Flüssigkeit jemals gekonnt hätte.

Viel zu warm war der Körper über ihm, der ihn in das Laken presste und er selbst gierig noch fester, mehr von dem saugte, was die Übelkeit in ihm hochtrieb, da sie genau das Gegenteil von dem war, wonach er greifen wollte.

Doch irgendetwas drängte ihn weiter, irgendwas ließ seine Hände selbst kühl einen Rücken hinabfahren, eine Wirbelsäule sanft nachzeichnen und das Keuchen an seinem Ohr gewähren.

//A need to be here,//

Er trank pures Leben.
Leben mit dem er nichts anfangen konnte.
Aber er trank genau so ein Versprechen.
Ein Versprechen von einer Überzeugung, die Kurogane irgendwie trotz der Bitterkeit in seinem Blick erlangt haben musste.
Die Überzeugung, dass es etwas im Leben gab, was genau das, was sie hier taten, rechtfertigte.

//A need to see.//

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

//City lights, like rain,
Dance and explode.
Fall upon debutants//

Die Hitze war längst verklungen, ließ nur noch eine Erinnerung zurück. Dennoch war es angenehm warm unter dem verschwitzen Laken, an eine Brust gelehnt, unter der er immer noch den Herzschlag des Anderen spüren konnte, der genau so laut und mit dem selben Blut in ihm pochte.

//Reeling from nights that
Kiss and Control,//

“Ich habe die Vergangenheit gesehen.”

Schweigen.

“Aber nicht Ceres.“

Schweigen.

“Deine.“

//All of our, broken hearts.//

Das leichte, bittere Verziehen der Mundwinkel entging ihm nicht und langsam fuhr er über die blutige Brust. Ein wenig betrübte ihn dieses Bild.
Trotz seiner Wut, trotz diesem Hass, trotz diesem verrückten Bedürfnis nach der Nähe des anderen Mannes, tat es ihm Leid ihn verletzt zu haben und mit sanften Küssen wischte er das wenige Blut weg, das von der Bisswunde an dem Hals des Anderen herunter gelaufen und in den Bewegungen ihres Aktes verwischt worden war.

“Sie ist vor deinen Augen gestorben. Und du konntest nichts tun.
Der, den du für unbesiegbar gehalten hast, ist vor deinen Augen gescheitert und auch hier war es wieder zu spät.
Alles was du wolltest, war zu beschützen, und dennoch warst du hilflos wie ein kleines Kind, das nie ein Schwert in der Hand hatte. Du konntest noch nie beschützen, was dir wichtig war und so geht es dir schon dein Leben lang, bis du mit niemanden etwas zu tun haben wolltest. Denn auch wenn du alle möglichen Leute beschütz hattest, niemand ließt du nahe, da du wusstest, dass nichts auf der Welt garantieren konnte, dass du diesmal nicht auch scheiterst, nicht wahr?“

//Velvet burns,
The wrists while straining.//

”Warum ich? Einfach nur aus Prinzip? Ich kann nicht glauben, dass du ausgerechnet für jemanden, den du so verachtest, riskierst wieder zu scheitern.“

“Das ist dein Problem. Du kannst nicht glauben.“

“So, und Kuro-rin kann es ? Da bin ich aber geschmeichelt~ bist wohl verknallt, hm?
Aber ich glaube du hast Pech, mit mir hast du dir einen hoffnungslosen Fall ausgesucht.“

Sie waren nie Männer der großen Worte gewesen.
Kurogane sprach selten und er selbst sagte nie das, was er meinte.

Der Andere schwieg. Fuhr nur abwesend zu der Wunde an seinem Hals und lächelte still in sich hinein.

Dieses Kind kann sich auch weigern von dir zu trinken. Du kannst ihm deinem Wunsch nicht aufzwingen.

Auch ihm gingen diese Worte der Hexe in dem Moment durch den Kopf, vielleicht weil er auf eine besondere Weise nun mit dem Krieger verbunden war, der immer noch nur „der Andere“ für ihn war, obwohl sie jetzt viel mehr als zuvor eine Einheit bildeten.

//You blushed and smiled,
And said you would stay.//

“Kurogane..”

”.. was?”, es klang müde. Als wäre der kleine Sieg, den er gerade bewiesen hatte eigentlich eine getarnte Niederlage.

“Danke.“

//One more time steal my breath,
I'll feed you the sky.

I will show you how.
Steal the glamour from death,
And before you die,
Oh, you should see.//

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~end~~~~~~

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