Leistungsgesellschaft

Mar 08, 2013 09:23

Die Deutschen sind irgendwie arbeitssüchtig. Sie können nicht über längere Zeit einfach still halten, faul herumsitzen oder sich einfach nur einen geistlosen Film im Fernsehen ansehen, um sich zu erholen. Stetig meinen sie, sie müssten "arbeiten" und "Geld verdienen", um sich zeitgenössische Statussymbole leisten zu können, die der Gesellschaft zeigen sollen, wie gut es ihnen geht; oder sie meinen, sie wollen "dem Staat nicht auf der Tasche liegen" - oder sie denken instinktiv, wenn sie einen Tag einmal nichts leisten, dann sind sie automatisch weniger wert.
Sie sind überaus unangepasst für die Herausforderungen der Zukunft, in der es mehr Menschen als Arbeit für sie geben wird - in der entweder alle nur ein paar Stunden arbeiten gehen und nicht viel verdienen oder einige zu Hause bleiben müssen, damit die anderen eine Vollzeitstelle haben können.

Kein Wunder, dass man dieses Volk so ausbeuten kann... Wenn sie sich alle nur darüber bestätigen können in ihrer Existenz, was sie ihr "Eigentum" nennen können, oder durch die Arbeit allein ihre Daseinsberechtigung verorten.
Die einen laufen dem Geld hinterher, weil ihr Lebensstil, mit dem sie sich erst als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft fühlen, kostet - den anderen hat man vermutlich schon als Kinder eingetrichtert, dass sie nichts wert sind, bis sie es schaffen, sich wie Mommy und Daddy zu verhalten und mit ihren Händen etwas nützlicheres anzustellen als dauernd nur beachtet und gefüttert zu werden. Eine Einbahnstraße der Zuwendung zu genießen.

Das Resultat ist dasselbe. Alle Sorten von Menschen rennen der Arbeit hinterher, weil instinktiv in ihren Schädel eingetrichtert ist, dass sie sonst keine Lebensberechtigung hätten. Arbeit und Geld als Beweis, existieren zu dürfen.
[Spoiler (click to open)]- Die besten Voraussetzungen dafür, sich ein arbeitssüchtiges, nicht nachfragendes Volk heranzuziehen, dass seine eigene Grundsubstanz, physisch als auch mental, freiwillig selbst zerstört und auch dazu bereit ist, andere zu zerstören, wenn allein der Glaube darin besteht, dass durch diese Vernichtung wieder ausreichend Freiraum für sie entsteht, den sie erneut mit ihrem eigenen Verhalten wieder auffüllen können.

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