Einige Wochen nun schon wohnt man dem Treiben um Corona als Zaungast bei - und mittlerweile weiß man nicht, wessen Verhalten und Denken man schlimmer wiegen soll: Das der Regierung, die nur die Wiedereröffnung ihrer Wirtschaft im Kopf hat, die sich mit dem Maskenball und einer eventuellen Corona-App das nicht in Stein gemeißelte Szenario per
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Das Schlimme ist, einer anonymen Quelle wird blindlings vertraut. Kein "ist das wirklich so?" und auch mal bei anderen schauen. Es geht dabei nicht darum, der Regierung zu vertrauen sondern um eine gewisse Gründlichkeit bei der Meinungsbildung. Es gibt Quellen, denen ich vertraue - dieses Vertrauen haben die sich erarbeitet und ich prüfe dann nicht mehr jede Aussage von denen. Aber wenn Stichproben ergeben, daß die unzuverlässig wurden sind die von der Liste "üblicherweise vertrauenswürdiger Quellen" gestrichen.
Warum war (und ist?) diese Seite und Quellen wie KenFM so populär? Da kann man in der Kommunikationstheorie beschreiben und findet es ganz gut in der Dissonanztheorie erklärt (https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/dissonanztheorie/3529)
Die Basis aller dieser Theorien ist Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz
https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz
Darum sagen Aussagen in solchen Blogs, aber auch viele Meldungen in den Medien eigentlich kaum etwas aus - sie geben Meinungen wieder. Will ich mir aber eine eigene Meinung bilden (nicht immer will ich das - oft erscheint mir auch eine vorgefertigte Meinung bequem oder passend für mich, so daß ich sie einfach übernehme -> Tradition und Vorurteil) muß ich auf neutrale Quellen ausweichen, schnöde Daten studieren und bewerten. Und dabei im Hinterkopf behalten, daß ich total auf dem falschen Dampfer sein kann. Das geht aber nur mit einer gewissen emotionalen Distanz. Wer sich sich durch Corona oder den Wolf oder irgendwelche Menschen anderer Religion, Nationalität oder Hautfarbe bedroht fühlt wird immer den Weg des Vorurteils wählen. Umgekehrt gilt es übrigens genauso: Auch Koalas, Quokkas, Pfeifhasen (Pikatchu ;) ) und andere süße Tierchen profitieren von positiver Emotionalisierung. Darum versuchen Veganer auch sozusagen, dem Steak ein Gesicht zu geben. Und sie verstehen nicht, daß es Menschen gibt, die dem Tierleid vollkommen gleichgültig gegenüber zu stehen scheinen.
Corona ist nun aber eine Bedrohung. Die Dissonanz kann ich auflösen, indem ich die Gefahr relativiere und runterspiele. Auch die Behauptung der Hysterie bei allen anderen paßt ins Bild und die Betonung überzogener Aktionen von "der anderen Seite". Solche Glaubenssysteme sind in uns angelegt: wenn in Deiner Höhle ein Säbelzahntiger aufgetaucht ist hattest Du keine Zeit zu überlegen, ob der nun wirklich gefährlich ist oder nicht. Während ein Mammut vielleicht eher mit Wolle und Nahrung assoziiert war.
Im Übrigen wird das auch eingesetzt, um uns politische Entscheidungen zu verkaufen. Und natürlich wird das in der Werbung benutzt.
Willst Du Dich wirklich informieren mußt Du unterscheiden zwischen Quellen und aufbereiteten Quellen. Eine Zeitung oder ein Internetportal bereitet Quellen auf (und selektiert oder erfindet sie dabei). Das ist immer auch schon eine Interpretation. Davon ist das Original frei - aber auch Du selbst wählst anhand unbewußter Vorgänge aus - alleine die Masse an Informationen macht das notwendig. Um die eigenen Schlußfolgerungen zu prüfen empfiehlt es sich, das gegen andere abzugleichen. die oben erwähnte "Liste vertrauenswürdiger Quellen" - da hatte ich früher Zeitungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung abonniert (TAZ, FAZ, NZZ, Tagi, ...). Heute sind die meisten Zeitungen diskreditiert. Das ist aber ein anderes Thema. Es geht einfach darum, daß man Quellen bewertet und immer wieder in die Falle tappen wird, eine Quelle als vertrauenswürdig einzustufen, die es nicht ist.
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Eine andere Sache ist wohl auch - aber das dürfest du besser wissen als ich, weil du viele Jahre in der Schweiz warst -, dass wohl auffällig oft in selbstveröffentlichten Artikeln das ß statt Doppel-S vorkommt, was wohl im Schweizerdeutsch so nicht sehr üblich ist.
Wenn man nur Quellen übernimmt - ok, die können ja wirklich von hier verfasst sein, und wenn das da so üblich ist, na dann ist das so.
Aber wenn man doch hauptsächlich deutsche Spracheigenheiten abdeckt bzw. evtl. auch mehr von Deutschen Artikel veröffentlicht, obwohl man sich, dem Buchdeckel zufolge, als "für die Schweiz zuständig" verkaufen will, dann ist da ein offensichtlicher Widerspruch.
Und sowas wirkt dann auf mich als Außenstehender, der die Seite nun gar nicht kennt, dann doch etwas unseriös und lässt die Frage aufkommen "Wer betreibt das überhaupt?".
Authenzität lebt nämlich irgendwo auch von Schlüssigkeit.
Ja, und das ist auch so ein Problem von Portalen. Es wird sich gegriffen, was das eigene Narrativ erlaubt.
Und wenn man sich festgebissen hat in die Vorstellung, dass Corona harmloser ist als getan wird, dann werden wohl auch weitestgehend solche Artikel dort veröffentlicht, die genau das aussagen wollen.
Bei dieser Form von anonymen Quellen und Veröffentlichungen steht da noch zusätzlich die Frage im Raum: Wie viele Leute veröffentlichen dort regelmäßig, oder wählen aus, was veröffentlicht wird? Vielleicht hat sich vom gesamten Team des Portals auch nur einer in diese Vorstellung verbissen...
Sowas alles könnte dadurch aufgeklärt werden, indem, dass transparent gemacht wird, wenigstens ansatzweise, wie es hinter den Kulissen dort zugeht. Sind es 3 Leute, sind es 12 - oder ist es ein Netzwerk von diversen Hochschulprofessoren, die alle jederzeit, wann sie wollen, darauf Zugriff haben?
Zu KenFM habe ich noch eine etwas andere "Vorbelastung": "Ich" habe zwar früher nicht seine - übrigens: gleichnamige - Sendung im Radio gehört (als er noch bei Radio Fritz war), aber er war einem ein Begriff.
Zu 2007/2008/2009 haben die eine generelle größere Umstrukturierung bei sich durchgeführt; da sind viele alte Gesichter gegangen, auch insbesondere die, die z. B. eine Musiksendung mit einem bestimmten Genre in der Woche hatten. (Sonntag Abend war z. B. "Stahlwerk" drin, was die Sendung für alles aus dem Bereich Metal & Rock war.)
Im Prinzip wurde Fritz, so wie es vorher war und gemocht wurde, abgeschafft, zugunsten einer größeren Orientierung am üblichen Kommerz.
Er ist zwar nun in Ungnade dort 'rausgeflogen, aber er ist nicht der Einzige, der in der Zeit gegangen wurde, um das mal so festzuhalten.
Durchgefallen ist er bei mir dann, als das vor Jahren mit den ersten Verschwörerdemos in Berlin anfing (kam damals unter dem Deckmantel "Montagsdemos" daher, in Anlehnung an die Demos vor dem Ende der DDR-Zeit).
Ich habe damals mal eine Aufzeichnung von einer gesehen, wo auch er als Redner dabei war - kannte das Gesicht nicht, aber die Stimme.
Und da hat er sich, in meinen Augen, als ziemlicher Quatscher herausgestellt. Eben was, was beim Radio was wird, was dafür passt.
Am Rande kriege ich natürlich heute hin und wieder mit, was er so als Selbstständiger jetzt macht; das bleibt nicht aus.
Bei dem, würde ich sagen, ist es qualitativ sehr unterschiedlich.
Wenn er andere interviewt, dann geht es, weil es da mehr um seinen Gast als um seine eigenen Ansichten geht (oder seine Versuche, welche zu haben). Das kann variieren damit, je nach dem, wen er als Gast hat.
Sobald er aber selbst den Mund aufmacht - oder zu merken ist, dass er seinem Interviewpartner eine bestimmte Ansicht abringen will, die ihn in seiner eigenen bestätigt -, kannst du ihn vergessen. Eben, weil er ein ziemlicher Quatscher ist.
Wie weit sich das heuzutage noch weiter in Richtung Extremismus bei ihm ausgebaut hat, das weiß ich nun nicht.
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Die medizinischen Berichte sind eher neutraler gehalten, sind nur wie eine Feststellung "wir haben das und das gefunden", ohne gleich damit zwingend politische Forderungen zu verbinden.
Vor allen Dingen, diese Berichte stemmen sich auf internationale Befunde, stammen also nicht rein aus einer regionalen Filterblase, und werden in der Regel auch erst veröffentlicht, wenn man sich des Bildes, was man vorgefunden hat, sicher ist, dass es mit Corona zusammenhängt und nicht mit den Vorerkrankungen der Probanden.
Um das allerdings natürlich etwas deuten zu können, muss man ein wenig medizinische Vorbildung haben, und selbst wenn das auch nur ist, dass man selbst von einer Systemkrankheit betroffen ist.
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