Dies einmal aufgegriffen:
https://allesevolution.wordpress.com/2015/11/29/was-hat-dich-zur-feindseligkeit-gegenueber-dem-feminismus-gebracht/ Was kann einen dazu bringen, ein Gegner des Feminismus zu werden?
Manche werden einen bei dieser Fragestellung allein schon mit großen Augen ansehen oder dafür auf den Scheiterhaufen stecken wollen, weil sie es für sie gleichbedeutend ist mit der Ansicht, dass Frauen wieder ihre häuslichen Rollen einnehmen sollen und hinter ihren Männern zurückstehen bleiben sollen.
Dem muss nicht so sein.
Man sollte an dieser Stelle, wie immer, genau denjenigen zuhören, die eine solche Äußerung von sich geben.
Gründe dafür können z. B. sein, dass grundlegende biologische Erkenntnisse im radikalen Feminismus verneint werden, insbesondere, was die hormonelle Situation angeht und inwiefern diese bei Menschen auch einen Schiefgang im persönlichen Empfinden bewirken können (das menschliche Gehirn ist der beste Anfangs- und der beste Endpunkt, wenn es darum geht, Sterne sehen zu wollen); die Verneinung teilweise sämtlichen anthropologischen Grundwissens, was sich seit Nietzsche, Freud, Konrad Lorenz und anderen mit fortwährenden Justierungen aufgetürmt hat, die allgemeine Verneinung der immer noch instiktiven Funktionsweise des Menschen und auch das Sich-alles-hindrehen, damit es in die gewünschten Theorien passt, ohne Widersprüche zu erzeugen.
Um es auch anders auszudrücken: Die Art und Weise wie diskutiert wird, es wird auf einem Niveau wie das Immanuel Kants diskutiert, und dabei als gegebener Fakt angenommen, der Mensch könne über alle Funktionsweisen seines Körpers als auch seines Geistes durch bewusste Entscheidungen allein bestimmen - wenn dem aber so wäre, dann müsste sich jeder bereits daran erinnern, das Atmen nicht zu vergessen, oder damit zubringen, seinen Herzschlag zu koordinieren, weil dieser keinem unbewussten Vorgang unterläge.
Abgesehen davon, dass es anscheinend feste Bilder von Helden und von Feinden im Feminismus gibt, die mit militanten Mitteln verteidigt werden, ohne dass man jemanden dazu auffordern muss, es zu tun.
Der Feminismus hat bereits das Zenit überschritten, sich allein für die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu engagieren (wenn dies überhaupt das Hauptziel zu Zeiten seiner Entstehung gewesen ist, und nicht doch der Zustand, der jetzt in der Bewegung hervortritt).
Mittlerweile ist es eine Ideologie von vielen, die Hass, gewisse Feindbilder und die Wünsche nach Überlegenheit bedient, wo eigentlich jemand einmal die gleiche Ebene angedacht hat. Mehr noch, sie verbreitet wissenschaftlichen Unsinn, nimmt aber Einfluss auf gesellschaftliche Abläufe und die Erziehung von Heranwachsenden.
Ein Vergleich: Wenn eine andere Ideologie etwa gleichwertiges tat, so wird sie heute als "faschistisch" bezeichnet oder mindestens als "totalitär" verdammt. Inbesondere, wenn sie es erreichte, für gewisse gesellschaftliche Schichten einseitige Vorteile in der Gesellschaft herauszuschlagen und ein bestimmtes Maß an Straffreiheit für bestimmte Situationen zu erwirken.
Der Feminismus und ähnliche Ideologien sollten der Tatsache ins Gesicht sehen, dass kein Mensch pauschal besser ist als der andere, nur weil er mit bestimmten Körperteilen geboren wurde, die er sich nicht aussuchen oder reservieren lassen kann.
Eine Forsetzung dieser Logik ist eine Kontinuität dessen, welche sich die Menschheit spätestens seit der Entmachtung der Adeligen und des Klerus zu entledigen versucht.
Wer Gleichberechtigung sucht, darf nicht anfangen, eine Seite des Geschehens wieder zu bevorzugen.
Derjenige muss es auch als eine der Möglichkeiten ansehen, dass man selbst, als Profiteur von der Gleichberechtigung, bei einer Entscheidung auch derjenige sein kann, der das Nachsehen hat.
Alles andere ist eine Forsetzung dessen, was man bereits zuvor kennt, nur von einer anderen Seite der Medaille ausgeübt.