Oct 31, 2006 00:33
Also die letzten Tage waren wirklich... schrecklich und ereignisreich zugleich.
Vornweg... wir werden nicht mit meinem Großvater zusammen ziehen, da es einfach nicht machbar ist. Ein Haus oder eine Wohnung in der Größe und Preisklasse, die wir brauchen und tragen können, gibt es einfach nicht.
Und meine eigene Wohnung: Die ist gestorben. Der Grund ist einfach. Ich wurde von einer 19hährigen Blondine ausgestochen, die halt die Maße eines Models hat, was ich leider nicht vorzubringen habe. Soweit, so gut.
Das schlimmste aber wohl ist eher die Tatsache, dass es meinem Kater sehr, sehr schlecht geht. Zuerst dachten wir an eine Blasenentzündung, weil er gern auf dem kalten Fensterbrett sitzt und da oft auch Stundenlang hinaus starrt. Also gingen wir zum Arzt und ließen die Blase spülen (was schon sehr unangenehm für einen Kater ist und eine Vollnarkose erfordert!)
Nun gut, es besserte sich - doch vor drei Tagen begann das Problem von neuem. Er ging von einem Klo zum anderen und versuchte die Tröpfen herauszuquetschen. Ohne Erfolg. Also wieder zum Arzt, der uns daraufhin zu einem Spezialisten schickte um einen Ultraschall zu machen.
Das Ergebnis: Strovitkristalle. Das ist für eine Katzen wohl sehr häufige Krankheit und Todesursache. Seltsam, dass man im Internet wirklich kaum was drüber findet.
Harngries, der die Harnröhren versperrt und so das Urinieren verhindert. Das führt, wenn man es zu spät bemerkt dazu, dass der Harn zurück in die Nieren geht und so den Körper vergiftet. Und genau das ist unserem armen Puuh passiert.
Nun hat man aber die Harnröhre mit dem Ultraschall „frei geschossen“ was aber nun zu einer eitrigen Entzündung des Harnweges führte, weswegen nun wieder ein Urinieren nicht möglich ist.
Nun geben wir ihm alle 3 Stunden Medizin, die das Erbrechen verhindert und antibakteriell wirkt. Katzen die daran Erkranken tun das - Trinken zwar, erbrechen es aber sofort wieder. Wasser einflößen war nur Anfangs notwendig, inzwischen trinkt er selbst wieder genug und viel. (Blasentee ist übrigens auch ein guter Tipp!)
Da er aber nun eine Blasenlähmung hat, müssen wir ca. alle 4 Stund die Blase „ausdrücken“, damit auch ja alles aus der Blase kommt.
Da er aber im Augenblick durch die krampflösenden Mittel so apathisch ist, frisst er kaum noch - deswegen bekommt er nun eine Paste, die gewaltig viel Kalorien und die notwendigen Vitamine usw. enthält.
Das schlimmste ist jedoch, das er teilweise einfach alles laufen lässt und demnach auch aussieht und riecht. Gestern ging es ihm so hundeelend, das wir dachten, er überlebt die Nacht nicht. Wir spielten schon mit dem Gedanken den Notfallarzt anzurufen und ihm zu sagen, er soll sein Leiden beenden.
Allerdings warteten wir dann doch noch und gingen heute wieder zum Tierarzt (der ihn täglich sehn will) Und der Arzt ist sehr zufrieden. Es geht ihm deutlich besser und auch die Vergiftung in seinem Blut ist zurückgegangen.
Von daher können wir vielleicht doch noch Hoffen, dass unser armer Kerl wieder gesund wird.
Und zum Schluss: Füttert Katzen KEIN Trockenfutter! Es steht zwar auf vielen Packungen drauf „Verhindert Harngrieß“ ist aber eine glatte Lüge. Ich habe nun mit einigen Tierärzten gesprochen, die alle davon abraten.
Das Wasser, das Trockenfutter dem Körper entzieht, kann durch das Wasser, das man zum Futter reicht, nicht ausgeglichen werden. Die Katze müsste das vier oder fünffache von dem Trinken, was sie an Trockenfutter frisst. Tut sie das nicht, kann das böse enden. (Wie ich nun leider auf diese schreckliche Art habe feststellen müssen)
Durch den Wassermangel sammelt sich in der Blase Urin, der jedoch zu wenig ist um ausgeschieden zu werden. Nach einiger Zeit beginnt dieser Urin zu flocken und bildet so nach und nach den gefährlichen Harngrieß. So erkranken auch relativ junge Katzen daran.
Von daher werden meine Monster nun kein Trockenfutter mehr bekommen. (Auch wenn meine kleine Fünf am heulen ist, da sie mit Puuh nur Trockenfutter frisst)
Katzen sind Rohfleischfresser und nehmen normalerweise das Wasser durch das rohe Fleisch zu sich. Selbst Feuchtfutter enthält nicht genügend Wasser um den Haushalt auszugleichen. Hinzu kommt, dass im billigen Katzenfutter (aber auch teuren Marken!) so viel Zucker ist, was wiederum ebenfalls für die Katze sehr ungesund ist.
Nun bekommen meine Katzen nun wohl auch bisschen vermehrt frisches Fleisch. (Da wird sich Isabella ja freuen)
Sollte Puuh jedoch durchkommen, so wird das heißen, dass er für den Rest seines Lebens täglich Medikamente braucht um seinen Säurehaushalt auf dem Idealwert zu halten. Steigt er wieder, geht die Show von vorne los - sinkt er zu stark, bildet sich eine andere Art von Kristallen, die Operativ entfernt werden müssen und tödlich enden könnten.
Allerdings weis ich nun, woran letztens Jahr mein Katerchen Simon gestorben ist. Strovitkristalle, die man nicht bemerkt hatte! In dem Fall kam es wirklich zum „schockartigem“ Ausbruch, der ihn sein junges Leben kostete.
Ich könnte zwar nun doch noch einiges mehr zu dem Thema schreiben, belasse es aber derweil mal einfach so... und hoffe, das Puuh diese Strapazen überlebt.
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