Mein persönlicher "Tatort Münster"

Sep 23, 2014 18:26





Meine Begeisterung für das Münsteraner Tatort Team dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein und so war es wieder einmal an der Zeit, dieser wunderschönen Stadt beim Marathon am 14.9. einen Besuch abzustatten. 2008 bin ich dort schon einmal gelaufen, aber das scheint schon Lichtjahre her zu sein.

Es sollte mein erster langer Lauf nach meinem Berlin Abenteuer und persönlichem Jahreshighlight sein. Ich konnte also völlig entspannt an den Start gehen und freute mich auch richtig drauf. Das Wetter versprach gut zu werden und ich traf viele nette Mitläufer am Start. Mit einem Plausch hier und da verging die Zeit bis zum Start wieder wie im Flug.



Punkt 9 Uhr fiel der Startschuss und ich lief los. Ich hatte mir eigentlich keine bestimmte Zeit vorgenommen und wollte einfach nur die Stadt und den Lauf genießen. Also ließ ich einfach meine Beine das Tempo bestimmten. Die Stimmung in Münster ist sensationell und ich lasse das Flair auf mich wirken und mich durch die Straßen treiben. Und so ergab es sich, dass ich irgendwann neben Ilona lande. Wir fangen an zu quatschen und die Kilometer rauschen einer nach dem anderen an uns vorbei.

Kurz vor Kilometer 16 mache ich dann eine Entdeckung. Da schaue ich nun schon so lange Tatort Münster und habe mir bislang keine Gedanken gemacht, woher die Staatsanwältin Wilhelmine Klemm ihren Namen hat. Jetzt weiß ich es. Wilhelm Klemm war Rektor der Universität Münster und bedeutender Chemiker. Die Straße, an der sich u.a. das Hörsaalgebäude des Fachbereichs Chemie befindet und welches wir gerade passieren, ist nach ihm benannt. Das Straßenschild springt mir ins Auge und ich habe eine ganze Weile Spaß mit dieser Erkenntnis.



Und dann haben wir auch schon die Hälfte geschafft. 1:53h sagt die Uhr und ich finde das sehr in Ordnung. Jetzt sind wir quasi schon wieder auf dem Rückweg. Die Stimmung und das Wetter sind immer noch toll und ich genieße es einfaches rollen zu lassen. Unterwegs tauchen immer mal wieder bekannte Gesichter auf. Das ist schön.

Ungefähr bei km 32 will Ilona dann einen Gang rausnehmen und ich laufe alleine weiter. Die Beine sind immer noch locker und ich lasse mich weiter treiben. Und ehe ich mich versehe, bin ich schon wieder im Zentrum von Münster und kann den wirklich fantastischen Zieleinlauf in Angriff nehmen. Ich fühle mich einfach nur gut, so soll Marathon sein. Mit einem Lächeln im Gesicht und einem mit den Händen geformten Herz überquere ich völlig entspannt die Ziellinie. Es gibt Momente, die sind einfach perfekt, nahe dran am reinen Glück. 3:46h sagt die Uhr. Ich bin auf der zweiten Hälfte nicht langsamer geworden, sondern habe die volle Distanz wie ein Uhrwerk abgespult. Das freut mich, denn das entsprach auch meinem Laufgefühl.

Während ich noch etwas die ausgelassene Stimmung im Zielbereich auf mich wirken lasse, erreicht Ilona nur unwesentlich später das Ziel. Auch sie ist deutlich unter 3:50 h geblieben und sehr zufrieden mit ihrer Zeit. Wir gönnen uns ein alkoholfreies Bier und lassen uns langsam wieder Richtung Paulinum treiben, um zu duschen.
Münster ist und bleibt einfach gut - in jeder Hinsicht. :-)

Am folgenden Wochenende war der neue Tatort Münster „Mord ist die beste Medizin“ dran. Alles Münster oder was?

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