Noch mehr FAIL

Aug 09, 2010 13:42

Der Mythos von Apple wankt

DÜSSELDORF. Die massiven Empfangsprobleme bei Apples neuem Starprodukt iPhone 4 haben erste personelle Konsequenzen. Der Manager für die iPhone-Hardware verlässt nach nicht einmal zwei Jahren das Unternehmen. Mit dürren Worten bestätigte ein Sprecher des Konzerns am Wochenende den Weggang Mark Papermasters, der erst 2009 von IBM (NYSE: IBM - Nachrichten) zu Apple (NASDAQ: AAPL - Nachrichten) gestoßen war. Die Personalie zeigt, dass Apple-Chef Steve Jobs von den technischem Problemen und dem damit verbundenen Imageverlust tiefer getroffen ist, als er öffentlich bisher zugeben wollte. Und der Wechsel kommt zu einer schwierigen Zeit für das kalifornische Unternehmen: Denn der Rivale Google zieht mit seinem Handy-Betriebsystem Android in den Verkaufscharts an Apple vorbei.

Eine Begründung für den Abgang Papermasters gibt es aus dem Headquarter im kalifornischen Cupertino nicht. Allerdings wird ihm die Verantwortung für die Antennenprobleme des iPhone 4 angelastet. Das Handy verliert umgehend an Empfangsstärke, wenn es fest in die Hand genommen wird und so die beiden Antennen an den Außenseiten durch die Haut überbrückt werden. Die Probleme gipfelten darin, dass die mächtige US-Verbraucherorganisation "Consumer Reports" ihre Kaufempfehlung zurückzog.

Das ist eine Blamage für den Konzern mit seinem Anspruch auf Perfektion. Als Steve Jobs auf einer Pressekonferenz die Wogen (London: WGN.L - Nachrichten) zu glätten versuchte ("Wir sind nicht perfekt"), fehlte einer auf der Bühne: Papermaster. Bei der Vorstellung des Geräts hatte sein Chef ihn noch in den höchsten Tönen gelobt. Statt Papermaster stand Bob Mansfield, Chef der Mac-Division, mit Jobs auf der Bühne. Er übernimmt nun den Job des Hardwarechefs. John Gruber, Autor des Blogs Daring Fireball, will aus "internen Quellen" erfahren haben, dass Papermaster tatsächlich für die Technik der Antenne verantwortlich war.

Ob er nun gegangen ist, gefeuert wurde oder Bauernopfer ist, um Jobs selbst aus der Schusslinie zu nehmen, ist offen. Klar ist, dass der Vorfall ein Schlaglicht auf die angespannte Situation eines Unternehmens wirft, das in nur gut fünfzehn Jahren vom pleitegefährdeten Nischenanbieter zum wertvollsten und mächtigsten High-Tech-Unternehmen der Welt avancierte. Der Börsenwert erreicht fast 240 Mrd. Dollar, die Gewinnausweise springen regelmäßig auf Rekordniveau, das neue iPad kann nicht so schnell produziert werden, wie die Käufer es nachfragen. Apple ist größter Online-Musikhändler der Welt, mit dem Tablet-PC iPad in den E-Bookmarkt eingestiegen und der AppStore ist Nummer eins bei mobilen Software (Frankfurt: SOWJ.F - Nachrichten) -Downloads. Seit Juli ist Apple mit "iAd" auch noch als Werbevermarkter tätig. Es sind diese neuen Geschäfte, die Schlagzeilen machen - und schon fragen sich viele Experten: Droht Apple sich auf zu vielen Märkten zu verzetteln?

Das iPhone-Desaster, spöttisch "Antennagate" genannt, ist nur eines der Probleme, die am einst makellosen Image kratzen. Am vorigen Freitag erst lenkte Jobs nach massivem Druck des japanischen Wirtschaftsministeriums ein und erklärte sich bereit, vor iPod- Nano-Musikspielern des Baujahrs 2005 zu warnen. Einige Geräte hatten beim Aufladen Feuer gefangen. Auch auf dem Heimatmarkt wächst der Druck: Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Connecticut ermittelt gegen Apple und Amazon wegen Verdacht auf Preisabsprachen bei Online-Musik. Darüber hinaus prüft Wettbewerbsbehörde FTC, ob das Verbot der Nutzung von Adobes Flash-Player auf iPhone und iPad rechtens ist.

Gleichzeitig überrollt Google (NASDAQ: GOOG - Nachrichten) den Smartphone-Markt. Laut der Marktforscher Canalys ist das Handy-Betriebssystem Android nach einem Wachstum von 851 Prozent zum Vorjahr in den USA im zweiten Quartal 2010 am iPhone vorbeigezogen. Pro Tag, so Google-Chef Eric Schmidt, werden weltweit 200 000 Android-Handys neu aktiviert. Jobs musste dagegen erneut die Einführung der weißen Version des iPhone 4 verschieben, angeblich wegen andauernder Produktionsprobleme. Ein von Analysten herbeigesehntes "Mini-iPhone", um die Einsteigerklasse und andere Geräteformen abzudecken, ist nicht auf dem Markt. Anders bei Android: "Die Unterstützung durch viele Anbieter wird es Android ermöglichen, spätestens 2012 beim Marktanteil vorbeizuziehen", erwartet Tina Teng, Analystin beim Marktforscher iSupply. Oder wie Claude Zellweger, kalifornischer Chefdesigner von HTC, dem erfolgreichsten Hersteller von Android-Smartphones, gegenüber dem Handelsblatt erklärt: "Es wird eine Apple-Müdigkeit geben, und sie wird von den USA ausgehen."

HINTERGRUND: "KONDOM" FÜRS IPHONE

Blamage Das neue iPhone hat Probleme mit dem Empfang, wenn die beiden außenliegenden Antennen durch die Haut der Hände überbrückt werden. Wer will, kann sich bei Apple einen Schutzrahmen fürs Handy bestellen, eine Art Kondom zum Schutz der Metallantennen an den Seiten. Designfans dürften aber wohl kaum von dieser Lösung begeistert sein.

QUELLE: YAHOO FINANZEN

TL;DR

AHAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA...

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