Team: Mittelerde
Challenge: Farben - Rot
Fandom: Original
Charaktere: Lynn, Emmanuel
Widmung:
jadaya82Wörter: 813
Rote Spitze auf heller Haut, gleichermaßen zu schade es ihr ausziehen wie verlockend ebendas zu tun. Emmanuel wusste genau, wem er diesen Anblick zu verdanken hatte, Lynn wäre niemals von selbst auf Idee gekommen, ausgerechnet solche Unterwäsche zu tragen. Einfache Baumwolle, die halt irgendwie passte, das wäre eher ihre Wahl. Wie viel Überredungskunst es ihre beste Freundin wohl gekostet hatte? Wie viel Überwindung, sich ihm so zu zeigen?
Er wusste jedenfalls, dass es ihn verdammt viel Willenskraft kostete, sie nicht zu überfordern. Nein, eigentlich nicht. Es reichte, sich daran zu erinnern wie sie in eine handfeste Panikattacke geschlittert war, als sie zu schnell gewesen waren. Als er zu viel gewollt hatte und sie zu verunsichert um deutlich zu machen, dass sie noch nicht so weit war. Den Gedanken verfolgte er gar nicht erst weiter. “Wie Schneewittchen”, murmelte er. “Haut weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut” kein Lippenstift, so etwas trug Lynn nicht. Rotgeküsst gefiel ihm dieser Mund sowieso viel besser, “und Haare so schwarz wie Ebenholz.”
Lynn kicherte. Ein Laut der ihm fast noch besser gefiel als das leise, etwas überraschte Stöhnen als er sich sehr eingehend damit befasst hatte, wie empfindlich sie trotz des Höschens war. Sehr empfindlich übrigens. Etwas, was er auskosten wollte, dabei beobachtete er mit zunehmender Faszination, wie die junge Frau sich mehr und mehr hingab, sich ihm überließ. Die Augen waren meist geschlossen, flatterten aber immer wieder kurz auf und ihr halb abwesender Blick suchte ihn. Hielt ihn für einen Augenblick fest, bevor er sie ein Stück weiter trieb.
Ein Zucken ging durch ihren etwas zu schlanken Körper, setzte sich in einem langen Bein fort. Das andere hielt er fest. Nicht zu sehr, genug dass sie ihm damit nicht den Spaß verderben konnte. Sie war so leise, als sie kam, dass er sich fragte ob das einfach ihre Art war oder andere Gründe hatte. Gründe, die hier nichts verloren hatten. Aber wie könnte er es vergessen? Sie vertraute ihm, dass er die verheilenden Wunden nicht aufriss, die ihr Ex hinterlassen hatte.
Er küsste ihren flachen Bauch, schmeckte das Salz des feinen Schweißfilms. Sie war so wunderschön… und er konnte nicht anders, er machte genau da weiter, wo er aufgehört hatte. Es war vielleicht ziemlich unfair aber er hatte noch nicht genug. Und solange Lynn so wunderschöne Laute von sich gab, er war auch nur ein Mann. Ein Mann, der es vielleicht etwas zu sehr genoss, seine Freundin um den Verstand zu bringen. Verdammt, er würde hinter eine eiskalte Dusche brauchen aber das war es ihm wert.
Immer wieder schlichen sich Worte in die unartikulierten Laute, die über Lynns Lippen kamen. Emmanuels Ohren waren hervorragend aber selbst für ihn war es schwer zu verstehen, was sie sagte. Undeutlich, verschwommen vor Lust. Sie bettelte, so viel war klar. Worum, weniger. Bis: “Pinguin!”
Bitte was? Er hielt inne und setzte sich auf. Im selben Moment begann Lynn zu lachen und wenn er vorher schon der Meinung gewesen war, dass sie wunderschön war, brauchte er jetzt ein neues Wort für sie. Ihre Haut war gerötet, das Haar vollkommen durcheinander und sie lachte, bis sie keine Luft mehr bekam. Offensichtlich war sie noch nicht ganz wieder bei sich, aber das war okay. Die Message war auch so angekommen. Er nahm sie einfach in die Arme und hielt sie fest, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann fragte er: “Ein besseres Safeword ist dir nicht eingefallen?”
“Hat doch funktioniert?” In den Schalk in ihrer Stimme wollte sich schon wieder diese vollkommen unnötige Unsicherheit schleichen und Emmanuel küsste sie, in der Hoffnung, die Geister wenigstens noch etwas fernhalten zu können. “Stimmt”, grinste er dann gegen ihre Lippen. Dann, auch um ihr zuvorzukommen, fügte er hinzu: “Entschuldige. Ich habe mich wohl hinreißen lassen.” Er hätte selbst auf die Idee kommen müssen, dass es vielleicht zu viel für sie werden könnte. Gleichzeitig war er aber auch unglaublich stolz auf sie, dass sie ihm deutlich gemacht hatte, dass eine Grenze erreicht war. Dass sie darauf vertraut hatte, dass er es verstehen würde. Und vor allem: Dass er sich danach richten würde.
“Es hat mir gefallen aber… shit das trifft es nicht im Ansatz. Es war unglaublich. Aber… es tut mir Leid.”
Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. “Das muss dir niemals Leid tun. Wenn es dir zu viel wird, dann mach mir das klar. Von mir aus auch mit Pinguinen.” Er ließ sie gerade lang genug los, um seinen Pulli vom Boden aufzuheben und ihr zu geben, damit sie ihn anziehen konnte. Dann erst schloss er sie wieder in die Arme und war insgeheim sehr erleichtert, dass sie sich vertrauensvoll an ihn lehnte.
Ihr “Danke” war seiner Meinung nach vollkommen unnötig, aber er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. “Lust auf nen Film? Oder so?”
“Die Reise der Pinguine?” Er sah es nicht, aber er hörte ihr Lächeln. Das reichte ihm schon.