Hab keine Angst! - Kapitel 2

Jul 09, 2010 18:12

Titel: Hab keine Angst!
Fandom: FIFA WM 2010 lol
Pairing: Capdevila/Lahm, Capdevila/Torres
Rating: PG-13 (→ R)
Summary: Seit dem Spiel am 7.7.10 ist Jogis Wunschkapitän nicht mehr derselbe. Also ergreift der Trainer die beste Möglichkeit, die sich ihm bieten will, und das ist Capdevilas Privatunterricht.

Joan hatte einerseits erwartet, dass er nicht sofort kriegen würde, auf was er es abgesehen hatte. Andererseits enttäuschte es ihn schon, dass Lahm trotz der zeitlichen Verzögerung scheinbar gar nicht darüber nachgedacht hatte, jemals etwas anderes zu sagen als „ja“. Der Kampfgeist schien ihm irgendwann, irgendwo, komplett verloren gegangen zu sein. Joan hatte so eine Idee, wann dieser Zeitpunkt gewesen sein könnte. Aber er würde daran arbeiten, das nicht nur ungeschehen, sondern sogar besser zu machen als vorher.

Immerhin, Lahm war noch jung. Er hatte noch viel zu lernen und obwohl Joan nicht viel älter war, er hatte in gewissen Dingen weitaus mehr Erfahrung und war mehr denn willens Lahm zu zeigen, wie er schneller an das Ziel kommen konnte, das Joan erst seit ein paar Monaten erreicht hatte. Joan wusste, dass Lahms Trainer die gleichen großen Hoffnungen in Lahm setzte und wenn Joan es schaffte, dann wäre Löw wohl egal, wie es dazu gekommen war. Es galt nur noch, das Ganze geschickt einzufädeln.

Er hatte dafür einen guten Start gehabt. Das Aufbauspiel war für ihn gut gelaufen. Lahm hatte im Grunde genommen keine Chance mehr. Selbst wenn er versuchen würde zur Seite zu gehen, er könnte sich nicht gut verteidigen, nicht passend reagieren. Abgesehen von Joans guter Stellung war daran aber noch etwas anderes Schuld: Lahm war zu nervös, um sich etwas auszudenken. Anders als bei seinem Toast-Wunder schien er vollständig unter Strom zu stehen und jeden Moment wie ein Blitz einzuschlagen.

Nur dass Joan, so lange er auch auf ihn niederstarrte, nichts davon zu sehen bekam. Seine Hände fielen von Lahms Schultern und nein, Lahm rührte sich noch immer nicht. Er entspannte sich nicht das kleinste Bisschen. Joan wurde ungeduldig. Er legte die Hände zurück auf Lahms Körper, packte seine Hüften. Dazu musste er sich fast bücken. Lahm war wirklich „klein und zackig“.

„Also?“, fragte Lahm schließlich.

Joan jubelte innerlich. Endlich eine Reaktion, auch wenn er ziemlich weit hatte gehen müssen um sie hervorzuholen. Er versuchte, nicht zu breit zu grinsen als er sich vorlehnte. „Der Platz hier bedeutet mir sehr viel.“

Lahm nickte. Natürlich wusste er das schon, dachte Joan, er hatte es ihm selbst ja gerade erst erzählt. Joan schob die Daumen zwischen Hosenbund und Shirt, spürte schon Lahms Bauchmuskulatur unter den Fingerspitzen. „Ich hab hier das erste Mal ein Mädchen geküsst.“ Jetzt konnte er nicht mehr anders als grinsen. „Mit dreizehn, mit Zunge.“

Die Gesichtszüge Lahms fielen mit jedem Wort mehr auseinander. Er runzelte die Stirn. „Aha.“

„Zwei Jahre später hab ich das erste Mal jemanden flachgelegt. Genau in diesem Tor.“

Dass Lahm bei dieser Information nicht errötete? Joan wusste nicht, wie er dies werten sollte. Aber Deutsche waren ja im Großen und Ganzen dafür bekannt, selbst bei größter Peinlichkeit ihre stoische Art zu behalten. Vielleicht, wenn er die Details noch hinzufügte.

„Es war ein Kerl, ein, zwei Jahre älter als ich.“ Ah, endlich! Lahm presste sich gegen den Pfosten in seinem Rücken und es waren zwar nicht seine Wangen, die erröteten, aber seine Ohren waren zwei organisch geformte rote Karten. Joan verbuchte seinen ersten Etappensieg und lehnte die Hüften vor, Schoß in Schoß mit Lahm. „Hab ich mich davon einschüchtern lassen? No, por cierto!“

Lahm schob die Brauen zusammen, wo sie noch nicht auf natürliche Weise zusammengewachsen waren. „Mh.“ Ihm schien die ganze Unterhaltung wie ein übler Alptraum vorzukommen. Er wehrte sich allerdings nicht, als Joan sein Shirt aus der Hose zog und es nach oben schob, Lahms Brust entblößte.

Muskulös, aber schmal. Joan betastete seine Rippen und obwohl er nichts dazu sagte, schmunzelte er doch, als Lahm eine deutliche Gänsehaut bekam. Er konnte die Unebenheiten ebenso gut spüren wie das heftig schlagende Herz in Lahms Brust. Joan neigte den Kopf. „Hat dir deine mamá nicht beigebracht, dass man sich als Zwerg auch behaupten kann? Hay que fastidiarse.“

Joan trat einen Schritt zurück und besah sich Lahm, dessen Atmung weitaus schneller und abgehackter war als noch wenige Momente zuvor. Deswegen würde er keine Gnade walten lassen. Löw hatte ihn um etwas gebeten und er würde entweder völlig versagen oder einen richtigen Sieg einfahren. Alles dazwischen kam gar nicht in Frage. „Zieh das Hemd aus.“

Lahm hielt sich am Pfosten fest, stieß sich ein paar Zentimeter ab und zog sich, nachdem er einige Sekunden mit dem Saum gespielt hatte, das T-Shirt über den Kopf und warf es auf den Rasen. Tor, dachte Joan und setzte sich neben dem Kleidungsstück auf den Boden. Er stützte sich mit beiden Händen ab und streckte die Beine aus.

„Setz dich.“ Joan nickte Richtung seines Schoßes. Die Anspannung Lahms war sichtbar. Die Muskeln an seinen Schenkeln zogen sich krampfhaft zusammen. Doch Lahm ging auf die Knie und setzte sich - allerdings nicht dorthin, wo Joan ihn beordert hatte. Entweder man war voller Angst und hörte auf die Befehle eines Älteren, oder man tat es nicht. Lahm schien sich aber zwischen diesen beiden Dingen nicht entscheiden zu können. Joan nahm ihm für den Moment die Entscheidung ab als er nach Lahms Armen griff und ihn auf sich zog. Lahm war kein komplettes Fliegengewicht, aber er war auch nicht zu schwer. Joan schob die Hände erneut unter Lahms Hosenbund, dieses Mal allerdings nicht um ihn weiter auszuziehen.

Lahm schluckte und lehnte sich zurück, ganz so, als ob er die Flucht ergreifen wollte. Joan zog die Beine an und sperrte ihn zwischen Brust und Knien ein. „Das hättest du dir früher überlegen müssen, enano.“ Seine Hände gruben sich tief in Lahms Shorts. Fernandos Hintern war weniger kantig, aber was hatte er auch anderes erwartet? Der knochige Hintern passte zu Lahm, zu Fernando dagegen überhaupt nicht, was auch völlig in Ordnung war. Joan hatte da keine Präferenzen.

*

Fernando streckte sich einmal ausgiebig. Die Decke rutschte von ihm und er konnte den dumpfen, leisen Aufschlag hören, als sie auf den Boden fiel. Er gähnte und setzte sich langsam auf. Wenn er zu schnell aufstand, bekam er immer Probleme mit dem Kreislauf. Glücklicherweise etwas, das nur morgens auftrat und auch nur, wenn er das Bett mit Joan geteilt hatte. Er rieb sich den Rücken soweit er ihn erreichte und gähnte erneut. Joans Seite des Betts war gemacht. Er wunderte sich, wie Joan das wieder hinbekommen hatte, ohne ihn zu wecken. Wahrscheinlich war es seine eigene Schuld. Er war ein fester Schläfer. Der Rest der Mannschaft beneidete ihn darum, exklusive Joan, der seine eigene Art hatte, mit zu lauten Fans umzugehen.

Wie eben in der gestrigen Nacht auch.

Fernando entdeckte den Zettel am Spiegel im Bad erst nachdem er sich die Zähne geputzt hatte. Er entfernte den Kleber von der Oberfläche des Spiegels und klappte dann den kleinen Brief zwischen Zeige- und Mittelfinger auf, während er in der anderen Hand noch die Zahnbürste hielt. Es war eine Nachricht von Joan. Er wollte sich heute mit Philipp Lahm treffen, „an der üblichen Ecke“. Fernando grinste. Ja, wer Joan kannte, aber diese Ecke nicht, der war weder Teil seines breiten Beuteschemas, noch seiner Familie. Sein Grinsen schmolz in ein Lächeln.

Die Mannschaft war Joans Familie. Er kannte diesen Ort aus mehr als einem Grund und das machte ihn ein kleines bisschen stolz. Vielleicht sollte er sich auf den Weg machen und Joan unter die Arme greifen. Fernando erinnerte sich ebenfalls noch gut an das Spiel und es wäre eine Lüge gegenüber ihm selbst gewesen, wenn er gesagt hätte, dass ihn das deutsche Spiel nicht enttäuscht hätte. Als ob sie es ihm nicht gegönnt hätten zu zeigen, dass er ein guter Spieler war. Gegen Angsthasen zu gewinnen war keine Kunst.

Fernando zerknüllte den Zettel und warf ihn in die Toilette. Nachdem er die gestrige Ladung Sangria losgeworden war, spülte er und wusch sich die Hände.
Der Wetterbericht hatte heute Schwüle mit späterem Regen angekündigt. Fernando kümmerte sich nicht darum, etwas für seinen Oberkörper zu finden, schlüpfte in seine Trainingshose und verließ das Hotel mit einem hoffnungsvollen Ziel.

*

Lahms Fingernägel, kurz wie sie waren, gruben sich schmerzhaft in Joans Schultern. Bis jetzt hatte er den Jungen noch nicht darauf hingewiesen, dass ihm das Unbehagen bereitete, aber der Geduldsfaden riss ziemlich rasch, als Joan Blut aus den Kratzern hervortreten spürte. Er biss in Lahms Unterlippe. Zunächst tauchten Lahms Nägel tiefer in seine Schultern, doch schließlich verschwanden seine Hände von dort und versuchten anstatt dessen Joan weg zu schieben, was nicht gelang.

„Du hast selbst zugestimmt zu tun, was ich dir sage. Habe ich dir das gesagt?“ Joan deutete auf seine geschundenen Schultern.

Lahm schüttelte in Zeitlupe den Kopf.

„Dann hör damit auf.“

Es wäre eine Chance für Lahm gewesen, sich zu behaupten, doch statt es auch nur versuchen lehnte er sich zurück, gegen Joans Knie, und senkte den Blick. Inzwischen hatte auch Joan sich aus seinem Hemd befreit und er machte keinen Hehl daraus, dass ihm freudig auffiel, wie Lahm seinen durchtrainierten Oberkörper anstarrte. Er hatte ein paar Trainingsstunden mehr als Lahm auf dem Buckel und das, so vermutete er, nicht nur weil er etwas älter war. Löw hatte ihm schließlich berichtet, dass Lahm in letzter Zeit eher ein Trainingsmuffel gewesen war, wenn auch stets körperlich anwesend. Ein Abwehrspieler musste aber mehr haben als nur einen gestählten Körper.

Joan lehnte sich auf seinen Unterarmen zurück und legte den Kopf in den Nacken. Er streckte sich einmal, was Lahm für einen Moment in die Höhe hob. Lahm gab einen erschrockenen Laut von sich und legte die Hände auf Joans Brust um das Gleichgewicht halten zu können. Wenigstens war seine Reaktion nicht komplett ausgeschaltet. Joan hob einen Arm und presste ihn an Lahms Oberschenkel. Er schob sich Zentimeter für Zentimeter vor, bis er in das Hosenbein hineinschlüpfen konnte. Lahm war noch nicht hart, aber dass er nicht ins Schwitzen gekommen war konnte man auch längst nicht mehr behaupten. Mit einem geschickten Manöver seines kleinen Fingers schlüpfte Joans Hand in die Shorts Lahms und ergriff, mit was er sich heute noch länger beschäftigen wollte.

Ein Schauder lief Lahms Rücken hinab. Er bückte sich vor und schob die Beine zusammen ohne aus Joans Schoß zu rutschen. Lahm keuchte, seine Atmung war immer noch beschleunigt. Joan achtete darauf, seine Hand nicht mehr zu bewegen als unbedingt nötig. Er wollte das Interesse von Lahms Libido wecken, aber er wollte es nicht gleich zu weit treiben. Sie hatten noch den ganzen Tag.

„Fühlt sich gut an, hm?“ Es war tatsächlich weniger eine Frage als eine Feststellung. Bisher hatte ihm noch jeder Liebhaber, egal welchen Geschlechts, sein Können bestätigt.

Lahm schien sich auf die Zunge zu beißen. Zumindest waren seine Lippen fest zusammengepresst, so dass kaum ein Laut zu hören war. Seine Brust hob und senkte sich jedoch heftig genug, dass das nicht nötig war, um irgendetwas zu beweisen.

„Komm her“, sagte Joan und war angetan davon, wie zügig sich Lahm dann vorlehnte. Sie saßen Stirn an Stirn gelehnt da. Joan genoss den warmen, stoßartigen Atem gegen seine Wange. Dann legte er eine Hand in Lahms Nacken. „Mach den Mund auf.“

Erneut gehorchte Lahm, wenn er auch dieses Mal kurz zögerte. Seine Lippen waren rau. Typisch Deutsche, kümmerten sich nicht um ihre Haut. Joan verlor keine Zeit, nahm sich keine, um Lahm auf irgendetwas vorzubereiten. Er schob seine Zunge in Lahms Mund, presste sie gegen seine Mundwinkel um zu verhindern, dass er ihn gleich wieder schloss. Joan setzte sich wieder auf und versuchte den Jungspieler zu dirigieren, indem er ihm die Hände an die Seiten legte. Tatsächlich reagierte Lahm und wenn er den Kuss auch nicht erwiderte, und auch nicht versuchte, dem Kuss zu entkommen, so neigte er doch wenigstens den Kopf und verschaffte Joan besseren Zugang.

In einem Match wäre das ein fataler Fehler gewesen. Hätte Joan an der Sache weniger Spaß gefunden, hätte er Lahm gleich den nötigen Denkzettel verpasst. Wie die Dinge nun mal lagen, hatte er dazu nicht die Muße. Ihm lag mehr daran, Lahm irgendwie dazu zu bringen, wenigstens etwas mitzumachen. Womöglich erwartete er da zuviel und immerhin hatte er zugestimmt zu tun, was Joan sagte. Momentan war er nur mit etwas anderem beschäftigt. Joan stöhnte, halb genervt, halb erregt, und lehnte sich wieder zurück.

Lahms Wangen waren mehr als nur rosig. Sie glühten förmlich als ob man sie mit heißer, roter Tinte besprüht hätte. Joan betrachtete ihn zufrieden. Ein wenig wachgerüttelt hatte er ihn offensichtlich schon. Jetzt konnte er die ersten Schritte in Richtung Torchance wagen.

„Zieh dich aus.“

TBC

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