Drachenglut von Jonathan Stroud
Sprache: Deutsch
Preis:
15,90€ @ Amazon.de
Fantasy/Horror
An einem heißen Sommernachmittag wird auf einem kleinen englischen Dorffriedhof ein uraltes Kreuz gefunden. Dieses Kreuz hat tief in der Erde jahrhundertelang einen gewaltigen Drachen festgehalten, der nun zu neuem Leben erwacht. Ein packender Kampf zwischen Gut und Böse beginnt.
Wie ich bei Amazon sehen konnte, haben sich einige der Leute dort vom Cover "täuschen" lassen -- ihnen fehlte der Drache, es wäre so gar kein richtiges Fantasybuch. Dem möchte ich aber widersprechen. Es ist vielleicht keines der üblichen Fantasybücher, mit Drachen, Trollen und Elfen, jedoch kann man das, was passiert, definitiv keinem "realistischen" Roman zuordnen.
Man merkt natürlich, dass es eins von Strouds frühen Werken ist. Der Schreibstil ist noch nicht ganz so gut wie bei Bartimäus, allerdings hat er auch hier schon ein Händchen dafür, Spannung zu erzeugen. Die deutsche Übersetzung lässt leider zu wünschen übrig. Viele Fehler haben sich eingeschlichen, in manchen Sätzen fehlen Wörter. Das hätte nicht sein müssen, lieber Boje-Verlag.
Zu Anfang noch meint man, es mit einem harmlosen Kinderbuch zu tun zu haben, doch schon bald ändert sich dieser Eindruck. Als Michael langsam beginnt, sich zu verändern, bekommt man die eine oder andere Gänsehaut. Obwohl ich es in anderen Rezensionen nie gelesen habe, würde ich doch sagen: Dieses Buch hat einen starken Horror-Beigeschmack. So oder so ähnlich hätte auch King diese Geschichte geschrieben; Zufall, dass einer der Brüder Stephen heißt?
Anfangs zieht sich die Geschichte etwas. Im Mittelteil wird es gar grausig, gegen Ende steigt die Spannung ... nur das Ende fällt ein bisschen ab. So unspektakulär wie bei Harry Potter läuft es nicht ab, aber es hätte schon etwas mächtiger sein können.
Wie auch immer, die Legende um den Lindwurm und die Gaben ist interessant, auch wenn einen hin und wieder ein Plotanschalter anspringt (so z.B. der Fund des Kreuzes durch die Dorfbewohner gegen Ende), da die Aura des Zufalls doch etwas zu stark um die Szene herumschwirrt. Alles in allem ist das Buch aber zu empfehlen. Es ist interessant und ganz anders, als man es von einem Buch über einen Drachen erwarten würde.