persönliche Fandom-Renaissance

May 14, 2007 23:51

Heute ist mir was Komisches passiert. Ich bin rückwärts und im Zickzack wieder ins Potterfandom reingetaumelt, auf einem Weg, den ich wirklich nicht erwartet hatte.
Ich habe nämlich ein neues altes Pairing entdeckt, echt, so alt, ihr habt alle schon 100.000 Fictions darüber gelesen.

Erst kam es mir ganzschön dubios vor, daß mich die kleine Fiction, die ich zu dem Pairing gelesen habe, so mitgerissen hat, obwohl ich sie nur in Teilen wirklich gut fand. Dann dachte ich nach.

In jenen fernen Zeiten, da ich noch nichtmal wußte, was eine Fanfiction ist (in Wirklichkeit noch nicht gar so lange her), war mir Prisoner of Azkaban das liebste der Harry-Potter-Bände. Eigentlich sogar das einzige, das ich wirklich richtig mochte.
Und ich hatte auch eine klare Lieblingsszene, und zwar die, da das Trio, Wurmschwanz, Sirius und Remus alle in der Heulenden Hütte versammelt sind, und Remus ist klar geworden, wer der eigentliche Verräter war, und er umarmt seinen alten Freund in dem Wissen, wie sehr er ihn verraten hat, vermischt mit der Freude, ihn wiedersehen zu können und der Hoffnung auf Rehabilitation.
Ah, die vielen Gefühlsschichten übereinander, und die Themen, Freundschaft, Vertrauen und mißbrauchtes Vertrauen, Verzeihen. Zwei tragische Helden, ihre Geschichten verknüpft. Zwei Helden, die ihre Fehler nicht wieder gutmachen können, und..
*sülz*....

Ja, so war das.
In den späteren Bänden begann ich dann zuerst von Sirius, dann auch von Remus genervt zu sein. Sirius war so ein uneinsichtiger Junge (obwohl, er tat mir schon leid), und Remus spielte das Spiel der anderen Erwachsenen mit, die die Jugendlichen einfach nie richtig ernstnehmen wollten - das hatte er vorher nicht getan.
Ich verlor die Konstellation aus den Augen.

Ich habe aber beide Charaktere noch immer gemocht, trotz allem, und irgendwie, irgendwie war mir durchgehen klar, daß das eigentlich fast eine Canon-Liebe war, die da vor mir lag, zwischen Gefährten (magisches Wort für eine Rollenspielerin), "mates", wie Briar Moss sagen würde.
Ich hätte um Sirius getrauert, wenn ich J.K.R. abgenommen hätte, daß er tot ist, aber komm schon, ein Vorhang, hinter den einer stürzt, ich bitte Dich, was soll das denn mit Tod zu tun haben? Der schreit ja praktisch danach, daß man dahinter geht und nachschaut, was versteckt ist.
Und dann redete der olle Dumbledore dem armen Harry ein, daß alles verloren sei, hilfloser Versuch, den LeserInnen klar zu machen, daß der hübsche Kerl tot ist, ECHT JETZT! Scheiße, Junge!
Blödsinn.
Remus/Tonks hab ich ihr auch nicht abgekauft. Sonst sind ihre Canon-Pairings völlig in Ordnung, aber ich konnte einfach nicht sehen, was die beiden gemeinsam hatten. Freunde, sicher. Aber Liebende? Paßte nicht.

Also lag alles schon auf der Hand, ich hätte nur hinschauen müssen.
Beide sind sie so schön ambivalent, mit so viel Geschichte. Und wenn man darauf keine Lust hat, gibt es ja noch die Marauders-Ära. (die mich vorher wirklich sowas von überhaupt nicht interessiert hat, es sei denn in Bezug auf Snapes Hintergrund).

Übrigens, das Vergleichsbild, das mir gerade die ganze Zeit vor dem inneren Auge herumschwebt, sind die Drei Musketiere.
Das, btw, bedeutet Einiges.
Ich bin ein wirklich wirklich großer Drei-Musketiere-Fan. Früher habe ich alte Ausgaben des Buches gesammelt, und es steht für mich noch immer auf einer Ebene mit Pierce's Alanna-Büchern.
Wenn also hier gerade in meinen Zwischenbewußtsein(???) Remus zu Athos wird, dann muß ein Trigger ausgelöst worden sein.
Den zu finden, wird weiterer Analysen bedürfen.
Ja.
Jetzt stürze ich mich wieder enthusiastisch in ein Fandom, das ich in den letzen Monaten mit beinah lethargischer Entspanntheit betrachtet habe.
Verwunderung. Mhm.
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In other news, draußen gibt es endlich ein Gewitter. YAY TARANIS!
Und habe ich euch schon von Alonso, meinem Übungsschwert, erzählt?

bücher, fandom, lesen, fandom: hp

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