Fujifilm Finepix F200EXR - Erfahrungsbericht (Deutsch)
Vorwort
Anfang Mai habe ich mir die Fujifilm Finepix F200EXR als Zweitkamera zugelegt. Ihre kompakte Bauweise macht sie portabel, so dass ich sie immer bei mir tragen kann (was bei meiner Lumix FZ30 nicht der Fall ist). Seitdem habe ich die Kamera auf Herz und Nieren getestet und möchte hier meine Meinung zur Bildqualität und Handhabung mitteilen.
Erfahrungsbericht
Die Kritik an der F200EXR ist nur zum Teil gerechtfertigt. Der Bildsensor liefert sehr gute Ergebnisse im Vergleich mit anderen Kompakten dieser Klasse, wenn nicht sogar zum Teil bessere. Aufgrund der neuartigen Architektur (immer zwei gleichfarbige Pixel nebeneinander) ist die Auflösung im 12MP-Modus nicht so hoch wie bei einer Kamera mit klassischer Pixel-Anordnung und die Bilder zeigen zum Teil seltsame Artefakte - das fällt aber in Ausdrucken der Größe 10x15 nicht auf. Der 12MP-Modus bleibt bis 400 ISO frei von Farb- und Helligkeitsrauschen, lediglich die Details nehmen ein wenig ab und die 400 ISO-Bilder wirken teilweise leicht verwaschen - das kann aber auch keine andere Kompaktkamera dieser Klasse wesentlich besser. Ab 800 ISO nimmt im 12MP-Modus das Farbrauschen deutlich zu und macht Bilder mit dieser Empfindlichkeit somit unbrauchbar, zumal die Details weiter abnehmen. Im SN-Modus für wenig Rauschen verhält sich dies anders. Hier tritt ab 800 ISO zwar verstärkt Helligkeitsrauschen auf, doch so gut wie kein Farbrauschen, so dass auch noch Bilder mit 1600 ISO sehr ansehnlich sind. Zudem bleiben viele Details erhalten, die bei anderen Kameras dieser Klasse (und im 12MP-Modus) schon lange verschmiert wären. Die niedrige Auflösung lässt sich verkraften, wenn man nicht gerade große Abzüge machen oder Ausschnitte vergrößern will. Der DR-Modus (800% bei 200 ISO, wobei die EXR-Technologie zu vollem Einsatz kommt) wiederum besticht durch hervorragende Wiedergabe von feinsten Details und einem großartigen Dynamikumfang - verglichen mit dem einfachen Dynamikumfang. Zwar ist der Dynamikumfang bei 800% nicht wesentlich größer als bei 400%, jedoch nutzt die DR400-Einstellung nicht die eigentliche EXR-Technologie (Unterbelichtung der Hälfte der Pixel), sondern schraubt die Empfindlichkeit auf 400 ISO hoch und passt in der Nachbearbeitung die Tonwertkurven an. Somit erzielt man im P-Modus bei DR400 schlechtere Ergebnisse als im DR-Modus bei DR800.
Ich persönlich finde die Bedienung der Kamera sehr einfach, wenn man sich einmal an die Struktur der Menüs und die Verteilung der Knöpfe gewöhnt hat. Das Weitwinkel ist klasse und der Zoombereich sehr brauchbar. Die Akkuleistung lässt allerdings zu wünschen übrig. Zudem scheint die Bildstabilisation per CCD-Shift nicht immer ordentlich zu arbeiten. Manche Bilder mit 1/15 sek. sind gestochen scharf, andere mit 1/75 oder 1/100 sek. verwackelt. Auch störend ist, dass die Kamera in den ISO Auto-Modi zu hohen Empfindlichkeiten neigt - ISO 200 (im Auto 400-Modus) und ISO 800 (im Auto 1600-Modus) wählt sie nur ganz selten selbst - da könnte Fuji mal ein Firmware-Update bringen!
Verglichen mit meiner Erstkamera, einer Lumix FZ30, ist die Bildschärfe und -auflösung nicht ganz so gut, das Rauschen und der Dynamikumfang (bei DR800) jedoch um einiges Besser. Die beiden Kameras ergänzen sich also je nach Situation sehr gut.
Mein Testurteil: 4/5 ****
(Testfotos und englische Übersetzung folgen!)
Meine bevorzugeten Einstellungen und Anwendungsgebiete
Bildformat: 3:2
Qualität: F(ine)
Modi:
Bei gutem Licht: EXR HR-Modus mit ISO Auto 400 und DR 100%. Weißabgleich nach Bedarf. ISO 100 oder 200 manuell nach Bedarf.
Bei gutem bis mittlerem Licht, ggf. mit leicht problematischen Kontrastverhältnissen: P-Modus mit ISO Auto 400 und DR Auto, so dass auch DR 400% bei Bedarf genutzt werden kann. Weißabgleich nach Bedarf.
Bei wenig Licht: EXR SN-Modus mit ISO Auto 1600. Weißabgleich nach Bedarf. ISO 800 manuell nach Bedarf.
Bei kontrastreichen Motiven und Außenaufnahmen bei Tageslicht: EXR DR-Modus mit ISO Auto 400 (Einstellung egal) und DR 800%. Weißabgleich Sonnig oder Bewölkt, nach Bedarf.
Bei diesen Einstellungen (die je nach Situation ein Umstellen erfordern) erziele ich die besten Ergebnisse.