Keine Ahnung ob das hier außer mir noch überhaupt wer liest und eigentlich blogge ich ohnehin nur, damit ich alles mal runterschreibe.
Vorgestern, am 16. September 2014 hat Scotty mit mir schluss gemacht.
Fast per SMS, dann fast am Telefon und dann letztendlich im Gespräch am Küchentisch unserer gemeinsamen Wohnung. Wir wollten am 27.9 umziehen in eine weitere, günstigere Wohnung, die ich mir nun alleine nicht leisten kann.
Wir hätten uns verändert. Klar haben wir das. Ich bin nicht mehr dieselbe, wie vor dreieinhalb Jahren. Er auch nicht. Meine Gefühle für ihn waren zwischendrin mal so und mal so, aber nie weg. Seine hingegen sind nun abgeflaut. Da kann ich nichts machen, fürchte ich, weil es an ihm liegt und nicht an mir. Auch wenn ichs mir wünschen würde und immernoch hoffe, das er es sich anders überlegt. Er haderte mit solchen Gedanken schon seit längerem, ich hingegen war glücklich und zufrieden und freute mich, wie gut es bei uns lief soweit. Entsprechend bin ich aus allen Wolken gefallen, als er mir eröffnet hat, das nun von jetzt auf gleich Schluss sei. Ich bin immernoch am Boden und komme nur ganz langsam wieder raus. Ich hab seitdem nicht mehr wirklich gegessen und wenn ich gegessen habe, kam mir das direkt wieder hoch. Ich bleibe erstmal nur bei Wasser und Tee. Er hätte alles für diese Beziehung gegeben und sei nun müde und ausgebrannt. Was aber so anstrengend gewesen sei, weiß er nicht. Auch weiß ich nicht so recht, woran es nun lag, das es so gekommen ist, weil er mehr mit seinen Arbeitskollegen darüber geredet hat, als mit mir. Er sagte, er hätte es versucht und jedesmal sei es im Streit ausgeartet. Erinnern tu ich mich hier an einmal, das wir über sowas gesprochen haben und ich ihn fragte was los sei, er es aber nicht wusste und dann war alles ok. Wenn es nur gespielt war, dann tut mir das leid. Ich hätte gerne geholfen, damit wir das alles, was grade passiert, hätten umgehen können. Und wir hätten das Wohnungsdilemma umgehen können, denn das ist grade bescheidenes Timing. Vor wenigen Wochen habe ich ihn noch gefragt, ob er denn noch mit mir zusammen wohnen wollen würde. Er sagte "Natürlich, wieso fragst du denn sowas?". Letzten Donnerstag war ich mit meinem besten Opa beim Ikea und habe ihm noch nen Schrank und uns Mobiliar für die neue Wohnung gekauft. Ich war glücklich diese letzten Jahre, mit allem. Den komischen Manieren, dem "English Only", dem Miauen und anderen komischen Eigenarten, die sich Pärchen aneignen. Klar hatten wir (verdammt) viele Tiefpunkte, aber wir haben uns immer zusammengerauft und gemerkt, das wir einander dennoch lieben. Erst vorige Woche bekam ich einen nächtlichen betrunkenen Vortrag darüber, als er dachte ich schlief, das er mich unendlich liebt und bis ans Ende der Welt gehen würde um mich zu beschützen. Wir haben auf einander aufgepasst, einander unterstützt in Allem - mental, physisch, finanziell .. alle Ebenen eigentlich. Klar hab ich nicht soooviel für seinen Fitnesskram übrig und er für Cosplay genauso wenig, aber es gab immer Interesse am Machen des Anderen. Ich bin nicht bereit, mein Leben allein zu bestreiten. Ich habe Angst, tiefgehende grauenvolle Angst, vor Allem was kommt. Ich hab nen Job, immerhin. Ich hab ne Wohnung, mit der er mir fürs erste aushelfen wird - Umzug wie auch Finanziell. Ich möchte mir was anderes suchen und werde auch was finden müssen, denke ich. Ich weiß noch nicht, ob ich hier bleiben will. Eigentlich schon, weil ich hier Freunde habe und nicht allein darstehe. Freunde habe ich aber an vielen Orten und könnte auch hier weg, denn theoretisch hält mich nichts. Ich arbeite nun Teilzeit und möchte in Teilzeit studieren, das ist auch alles geregelt. Möchte ich mit ne/n Mitbewohner/in suchen? Für eine nicht wirklich WG geeignete Wohnung? Möchte ich Woanders neu anfangen? Es hat alles Vor- und Nachteile. Ansich denke ich, das es besser wäre, würde ich erstmal hier bleiben. Ich habe meinen Freundeskreis hier, nen Job, Uni. Ne neue Wohnung wäre eine Option, die ich aber lieber umgehen würde, weil mir dazu das Geld fehlen würde. Auf meine Freunde kann ich zählen, das mir da auch nochmal ausgeholfen würde (wahrscheinlich sogar von Scotty selbst). Aber ich kann einfach nicht alleine sein. Nicht mehr. 5 Jahre WG Leben und ein Jahr mit dem Freund zusammen leben haben mich da ruiniert. In Alsfeld im ersten Jahr hatte ich damals kein Problem mit dem Alleinesein, erst nach ner Weile. Dann sowieso 3 Jahre enges zusammenleben mit Naddi und nun mit Scotty war sowieso eine ganz andere Erfahrung. Ich mag nicht Single sein. 3.5 Jahre haben mich das ein wenig verlernen lassen, wie ihr euch vorstellen könnt. Ich muss da erstmal drüber hinwegkommen, das weiß ich auch, aber grade möchte und brauche ich Nähe und Liebe und das eigentlich von einer Person, die aber nicht mehr möchte. Er ist diese Woche noch hier in der Wohnung, noch teilen wir. Klar ists hart wenn ich ihn unter der Dusche singen höre, wenn ich ihn anpiense das ich irgendwo nicht dran komme weil zu hoch, wenn er mir Wasserflaschen die Treppe hochträgt - weil ich weiß, dass das alles Sachen sind, die bald nicht mehr da sind. Und das ich dann alleine sein werde und dass das letzte ist was ich möchte. Hier kommen wir noch soweit relativ gut miteinander aus. Letzte Nacht hat es gewittert und ich bin ganz fix mit ner Decke zu ihm aufs Sofa weil ich eine heidenangst vor Gewitter habe. Er hat mich in den Arm genommen und meinte dass das schon ok sei. Er kennt mich ja nun, wie denn auch nicht. Ich möchte einfach nicht alleine sein und ich möchte ihn an meiner Seite haben. Dieser eine, konstante Faktor, der mich die letzten Jahre trotz Allem begleitet hat, egal wie schwer die Lage war. Ich verdanke ihm viel, auch wenn es nicht immer leicht war und er sich auch oft mies aufgeführt hat. Jede Beziehung hat ihre Schattenseiten und grade möchte ich nur die Guten sehen. Ich kann mir nicht einreden, dass ich ihn nicht mögen oder gar nicht brauchen würde, weil ich weiß dass das nicht stimmt. Ich bin unglücklich. Vor knapp 10 Jahren war ich in genau derselben Situation, nur konnte ich meinen Ex damals hassen, weil er mich betrogen hat.Vor 4 Jahren war es ähnlich, nur war es da heftig weil es noch in der Honeymoonphase war. Das war meine erste, wirklich LANGE Beziehung. Nun weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Ich hatte einige Beziehungen so insgesamt, aber normalerweile habe ich die auch immer beendet. Und nie war es so lange wie jetzt, nie so intensiv. Der Schmerz nun ist allerdings derselbe und das ändert sich nie, egal wie alt man ist
. Ich wünschte ich hätte Zeit, mir Zeit zu nehmen. Grade sitze ich zwischen Kartons und warte auf den Umzug. Und arbeiten muss ich natürlich auch. Ich muss mir nun eine neue Konstante für mein Leben suchen, auch wenn ich diese Konstante eigenlich bereits kenne: meine Freunde, die für mich da sind. All jene, die mich direkt kontaktiert haben nachdem ich auf FB und Twitter geschrieben habe , das es mir grauenvoll geht. Ich habe euch glaube ich viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt in letzter Zeit und das tut mir leid. Sobald ich kann, werde ich erstmal Freunde besuchen, denn das ist die beste Ablenkung und der beste Trost der Welt. Wohin es mit mir als nächstes geht, werde ich in den nächsten Monaten herausfinden müssen.