Titel: Tage
Pairing: Mark van Bommel/Holger Badstuber, Mark/Andra
Kapitel: 3/5
Es machte sie nicht fertig. Nicht so, wie man es von ihr erwartet hätte. Sie war nicht wütend, sie konnte ja noch nicht einmal richtig traurig sein.
Sie resignierte. Sie machte einfach weiter wie bisher. Lächeln und so tun als wäre nichts.
Manchmal wenn sie allein zuhause saß, dachte sie dass sie das alles nicht mehr aushält. Gar nicht mehr aushalten kann. Aber sie war nicht bereit aufzugeben. Nicht so, nicht kampflos.
Resignation war keine bessere Option, aber sie hatte das dumme Gefühl dass sie, gegen wen auch immer, keine Chance haben würde.
Sie würde ihn gerne anschreien. Ihn heulend anbrüllen, was für ein Arschloch er doch wäre.
Was er sich dabei denken würde. Ob er dabei überhaupt nicht an ihre Kinder denken würde. An sie denken würde. Ihn bitten damit aufzuhören.
Sie tat es nicht.
Weil sie ihm Unrecht tun würde. Vielleicht war er ein Arschloch. Vielleicht interessierten Mark ihre Gefühle inzwischen nicht mehr viel. Er kam immer zurück. Auch wenn sie ihn dafür am liebsten verfluchen würde. Er kam zurück. Er war Vater. Er war Ehemann. Er war Fußballer. Er war ein Mensch. Und sie würde den Teufel tun, um ihm daraus einen Strick zu drehen.
Sie würde nicht reden. Sie würde nicht fragen.
Sie hatte eine Ahnung. Hatte sie, wenn er nach Hause kam und Parfüm roch, dass keine Frau tragen würde. Mark allerdings auch nicht.
Sie sah, wie er lächelte, wenn er nachmittags vom Training nach Hause kam. Sie spürte, dass er lächelte, wenn er sich morgens neben sie legte.
Sie fragte nicht, sie würde verlieren. Aber noch war es hell. Deswegen küsste Mark sie, als er nach Hause kam. Sie lächelte.
Weh tat es trotzdem.
Sie fing an die Nächte zu hassen. Dunkelheit. Man war blind. Sie fühlte sich ein bisschen wie gefangen, im Dunkeln.
Sie konnte ihn noch nicht einmal dafür hassen.