NAls Gutenachtserie schaue ich zur Zeit Wilder (die Horrorfilme sind mir temporär ausgegangen - war zu faul, unbekannte Filmchen zu suchen), eine schweizer Krimiserie. Sie ist zwar schon älter, so alt, daß ich sie hätte in der Schweiz schauen können. Habe ich aber nicht - zu dieser Zeit habe ich nur sehr wenige Serien geschaut. Das liegt teilweise daran, daß es inzwischen auch bessere Serien gibt, teilweise daran, daß ansehbare Spielfilme seltener geworden sind. Und natürlich an einem geänderten Seh-Verhalten. Nach der Schaff hatte ich keine Lust mehr (bzw. war zu abgeschafft) zu Lesen oder Musik zu machen und habe die Aufmerksamkeitsspannen gezielter genutzt. Heute läuft TV oft während ich Laute oder Gitarre spiele, doch konzentriert schauen tue ich nur wenig. Die Gute-Nacht-Filmchen sind geblieben gewesen und die Möglichkeiten des Streamings erschienen zunächst nahezu unerschöpflich. Doch dann kam Corona.
Nun bin ich also bei Wilder hängengeblieben. Der Name sagte mir etwas. In der Schweiz ging die Serie durch die Presse. Mal war es ungehörig, eine Baslerin als Bernduitsche zu besetzen, dann wurde der Umgang der Serie mit Ausländern aus dem arabischen Raum kritisiert und so weiter. So ähnlich, wie in Deutschland oft der letzte Tatort diskutiert wird. Vielleicht war dieses Aufblasen seichter TV-Unterhaltung der Grund, warum ich Wilder nicht geschaut habe.
Click to view
Nun ist mir, als ich die Serie angefangen hatte zu schauen, aufgefallen wie dämlich die hochdeutsche Synchronisation klingt. Kaum zum Anhören (tatsächlich wollte ich schon abschalten)! Wie von einem Grundschüler abgelesen. Und der hätte mehr Emotion in der Stimme. Doch dann habe ich auf Originalton umgeschaltet. Und siehe da! Alles gleich viel natürlicher. Natürlich dürften die meisten Deutschen Probleme mit Bernduitsch haben, aber wer Schweizerdeutsch versteht sollte immer im Original schauen. Und somit gilt auch für die Schweizer Filme und Serien das gleiche wie für englischsprachige: Original ist besser. Das soll nun keine Werbung für die Sendung sein. Tatsächlich gelungen finde ich dort das Szenario. Ich meine, jeden Schauplatz zu kennen, auch in der Gegend des fiktiven Oberwies. Und tatsächlich finde ich den Gegensatz zwischen dem ländlichen Overwies und dem städtischen Bern noch am interessantesten.
Als gute Serie, die ich zur Zeit schaue, kann ich "The Boys" empfehlen. Ich bin zur Zeit etwa in der Mitte von Staffel 2 und finde die Serie sehr gut gelungen. Hier wird mit den "Supes" erwachsen umgegangen. Gut und böse sind alles andere als klar getrennt und einmal schafft es eine Serie, auf die Clichés zu verzichten bzw. sie angemessen darzustellen (s. die obligate Lesbe,
Queen Maeve).
Der "istdienichtsüß-Faktor" ist nicht ganz ungebrochen bei
Starlight, was sie als als gradezu realistische Version von
Barbie oder dem
All-American-Girl erscheinen läßt. Sehenswert finde ich auch
Kimiko, die trotz ihres zarten Aussehens durch ihre Rolle alles andere als süß wirkt.
Click to view
Recht gut gefallen hat mir Jessica Jones, die eine gebrochene Superheldin darstellt. Tatsächlich ist die Serie wohl sogar besser als die Comics.
Click to view
Übrigens spielt auch Starlight
Erin Moriarty in dieser Serie mit (
1:20 im Trailer).
Sonst konnte ich an Superhelden eigentlich nur den lustigeren Filmen etwas abgewinnen.
Click to view
Natürlich auch wegen einer der schönsten Frauen überhaupt, Morena Baccarin.
Im Mai soll es einen dritten Film geben, dieses Mal mit Wolferine zusammen. Vielleicht gehe ich dafür sogar mal wieder ins Kino.
Nachtrag:
... auch, weil es zum Thema "Original ist besser" paßt, wenn auch in anderem Kontext.
Leider ruiniert sich Erin Moriarity, die Darstellerin der Starlight, ihre natürliche Schönheit mit plastischer Chirurgie. Das ist sehr bedauerlich.
Man kann psychische Ursachen, vielleicht Druck aus der Industrie oder sonstige Unsicherheiten vermuten (man denke an Heidi Klums "Du bist zu fett" zu Darstellern ihrer Hungershow). Letztlich ist die Frau erwachsen und trifft Entscheidungen, darunter natürlich auch solche, die ich falsch finde. Ich sehe hier aber vor allem die geldgierigen Chirurgen und die Industrie in der Verantwortung, solche Eingriffe nicht zu fördern. Eigentlich gehören die nur unter sehr eng gesetzten Grenzen erlaubt bzw. eine Selbstbeschränkung von Ärzten und Verantwortlichen in den entsprechenden Branchen wäre schon ein erster Schritt. Das fände ich deutlich wichtiger als die Richtung des woken "Body shaming", die vor allem auf den Schlankheitswahn abzielt, im Effekt aber vor allem Fettleibigkeit entschuldigt. Für eine nicht der Norm entsprechende Figur gibt es aber unendlich viele Gründe (wobei superdünn generell eher sozial akzeptiert scheint als Übergewicht) während ein operativer Eingriff oder Spritzen von Gift (Botox) oder Zahnersatz ("Veneers") nach Art des headless horseman ...
ungefähr so sehen die Zähne dann vor dem Anbringen der Veneers aus
Natürlich gibt es für alle Eingriffe auch sinnvolle Anwendungen. Doch wie sagt Amala? Es gerät außer Kontrolle
Click to view
Nachtrag 2 von dem Mädel, das ich als Ersatztochter sofort adoptieren würde 😊
Click to view
(sie ist natürlich Republikanerin und etwas arg waffenbegeistert, aber wer ist schon ohne Fehler? 😊 )